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Luxus-Abschiebung an die Elfenbeinküste

Wir haben‘s ja, könnte man ausrufen, wenn man nicht im gleichen Augenblick von dem Gedanken übermannt würde, ob unsere Politiker überhaupt noch darüber nachdenken, wer deren Zechen zahlt, wenn zwei abgelehnte Asylbewerber im privaten Lear-Jet an die Elfenbeinküste ausgeflogen werden.


Nun ja, die beiden werden etwas erzählen können, wenn sie von ihren Verwandten auf dem Flughafen von Yamoussoukro empfangen werden. Denn immerhin kommen sie aus einem Land, in dem der Strom aus der Steckdose, das warme Wasser der Dusche aus der Wand, und das Geld aus Automaten kommt. Und wenn nicht, die nette Dame auf dem Sozialamt weißt einem den Weg zur Kasse für die Barauszahlung.

Die EU-Grenzsicherungsagentur Frontex legte für den Luxusflug 165.000 Euro auf den Tisch des Hauses. Was schamhaft verschwiegen wird, ist die Tatsache, dass Kosten für sechs Polizeibeamte, einem mitreisenden Mediziner und einem Dolmetscher noch nicht enthalten sind. Ich vermute, den Arzt hatte man deshalb als Entourage mitgeschickt, weil die beiden unter Flugangst leiden und man ihnen gegebenenfalls die Kotztüten unter die Nase halten muss. 

Und weil das Thema glasklares Wasser auf die Mühlen der Rechtspopulisten ist, hat man weiter kein Aufhebens von dem Flug gemacht, der vermutlich eine ganze Ecke teurer war, als die Bildzeitungsfritzen ermittelt haben. Ich will mal gnädig sein und die Reisespesen des Begleitpersonals inclusive Rückflug, Übernachtung, Honorare und Gehälter sowie ein paar Cheeseburger für den kleinen Hunger zwischendurch noch einmal mit 20.000 Euro veranschlagen.

Interessant wird der astronomische Betrag, wenn man beispielsweise ein Jahre-Bruttoeinkommen von 50.000 Euro eines Angestellten im gehobenen Dienst dagegenstellt, der von seinem Jahresgehalt etwa 14.000 Euro Steuern abführen muss.  Mit anderen Worten, 13 Menschen arbeiten ein Jahr lang, bis sie die Steuern für den Flug für zwei abzuschiebende Migranten aufgebracht haben. Alleine für die Genehmigung dieses Fluges gehört der „Auftraggeber“ in einen mittelalterlichen Pranger gestellt.

Dem Abschiebeflug mit dem Lear-Jet waren, auch das erfährt man nur auf massive Nachfrage, mehrere kostenintensive Versuche vorangegangen, um die beiden Ivorer in ihre Heimat zurückzubringen. Mit einem Linienflug, versteht sich. Holzklasse mit Handschellen. Doch sie setzten sich so heftig zur Wehr, dass der Flugkapitän sich weigerte, die beiden selbst mit einem halben Dutzend Sicherheitskräften mitzunehmen.

Und schon erscheint der Flüchtlingsrat auf der Bildfläche, der die Abschiebung der abgelehnten Kandidaten lautstark anprangert. Nicht etwa der Kosten wegen, sondern weil einer der Männer von der Elfenbeinküste dem Bericht zufolge seit 2015 mit seiner Freundin in Hannover lebte. Und weil das Gewissen hartherziger Gesetzgeber publikumswirksam weich geknetet werden sollte, führte man ins Feld, dass die Ehefrau des Asylanten ein Kind erwartete. Doch auch sie hat Asyl, genießt aber wegen ihrer Schwangerschaft den Schutz vor dem Abschiebegesetz.

Gekämpft wurde an der Grünen-Front, der Kirche und Vereinen für Flüchtlingshilfe mit harten Bandagen. Sie könnten sich nicht erklären, weshalb der Asylantrag des werdenden Vaters abgelehnt wurde. Er sei gut integriert, heißt es zumindest in einer Mitteilung des Niedersächsischen Flüchtlingsrats. Diesen Schwachsinn hört man immer wieder, wenn Abschiebungen anstehen. Denn in solchen Fällen, insbesondere bei den Bayern, haben wir es stets mit gut integrierten Verbrechern zu tun, die in Deutschland inzwischen zum Bruttosozialprodukt beitragen. Alarmanlagen und Betonpoller für die Innenstädte verzeichnen bedeutsame Absätze.

Nun ja, wenn man bedenkt, dass Frau Merkel mit einer spanischen Linienmaschine nach Argentinien fliegen musste, Gerd Müller für seinen Heimflug mit zweitägiger Verspätung in einer windigen Linienmaschine der Sambia-Air vorlieb nehmen musste und Olaf Scholz von Bali aus im Urlaubsflieger nach Hause düste, muss man sich fragen, weshalb Frau von der Leyen nicht aus ihrem Militärhangar eine kleiner Transportmaschine hat locker machen können.

Oh – ich vergaß, die sind alle in Reparatur, es fehlen Ersatzteile. Unter diesen Umständen und bei den Luxusansprüchen unserer Sozialgäste muss man wahrlich froh sein, dass Deutschland 2018 nur knapp 25.000 Abschiebungen vorgenommen hat und wir uns vermutlich auch aus Kostengründen nicht mehr Rückführungen leisten können. Ich fürchte, die restlichen Migranten, die noch unerwünscht bei uns ist, werden noch sehr lange bleiben.


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