Ich erinnere mich noch gut an die 68er Generation, war
ich doch selbst politisch ziemlich aktiv in dieser Zeit. Wer als
Intellektueller gilt und wichtig sein wollte, und wer nach Anerkennung suchte,
engagierte sich erst in sektenähnlichen Vereinigungen wie Spartakus, trug die
Mao-Bibel durch die Gegend und zitierte das Kapital von Karl Marx. Dann kam
Bewegung in die Studentenköpfe und es wurde blumig.
Die von San Francisco ausgehende Hippiebewegung
stellte die sinnentleerten Wohlstandsideale der Mittelschicht in Frage und
propagierte eine von Zwängen und bürgerlichen Tabus befreite Lebensvorstellung.
Im Vergleich zur politisierten 68er-Bewegung dominierte plötzlich die
Selbstverwirklichung als gesellschaftspolitisches Konzept. Man wollte nicht nur
dem Leistungsdruck der Gesellschaft entfliehen, sondern zugleich neue,
menschlichere Lebensweisen und Umgangsformen finden. Und die fallen uns heute
massiv auf die Füße.
Heute spricht niemand die eigentlichen Ursachen für
die heutigen Zustände in unserem Land an, sie sind auch nicht für jeden so
offensichtlich. Der über Jahrzehnte anhaltende politische und gesellschaftliche
Wandel nahm in der 68er Generation Fahrt auf, dessen Ergebnis man überall in
unserer Republik ablesen kann. Wollte man Bilanz ziehen, müsste man das
bürgerliche Selbstbewusstsein verbunden mit den uns zugeschriebenen, typisch
deutschen Tugenden mit frostigen Polarnächten vergleichen. Tiefe Dunkelheit und
ganz wenig Licht…
Der massive Wertewandel während dieser Zeit zwingt uns
die Frage auf: Welche Auswirkungen hat die 68er Generation in der heutigen
Gesellschaft. Man braucht keinen analytischen Verstand, um die tatsächlichen
Gründe nachzuvollziehen, es sind lediglich ein paar lebhafte Synapsen
notwendig. Die Nachkriegsgeneration, und insbesondere die damals politisch
Verantwortlichen, haben nachhaltig dafür gesorgt, Bürgern einen kollektiven
Verhaltens- und Bewusstseinskodex zu oktroyieren, die sich in der Wurzel auf
die deutsche Nazi-Vergangenheit bezieht.
Die verordnete Demutshaltung hat sich
zur gesellschaftlichen Neurose entwickelt und die eigene Identität vernebelt.
Heute laufen Heerscharen von Gutmenschenzombies durch unsere Fußgängerzonen und
kaufen bei H&M, Lidl und Roßmann ein.
Unsere heutigen Politnullen verhalten sich ähnlich
angepasst. Sei es im Umgang mit Trump und Erdogan, mit Macron oder Putin, die Kleinmütigkeit
deutscher Politiker sind herausragende Führungseigenschaften, die sich heute
spiegelbildlich in den nicht erfüllten Sicherheitsansprüchen der eigenen Bürger
ausdrücken.
Die Sprösslinge der 68-Generation übernahmen die
Umerziehung, meist gekoppelt mit hohen Ämtern und schwindelerregenden
Rentenversorgungen, während sie sich noch damals vorwiegend mit Liebe, Lust und
Flower-Power beschäftigten und nicht etwa mit dem richtigen Leben. Dreißig
Jahre später sind diese schmerzbefreiten Steinewerfer und
Kriegsdienstverweigerer zu Meinungsbildnern, Politiker und Medienschaffenden
mutiert, die mit Verve, Sprache und Duktus eine geradezu unterwürfige Haltung
zur Vergangenheit predigen, mit der sie selbst nie etwas zu tun hatten. Mit der
Attitüde von Allwissenheit biedern sie sich heute überall dort an, wo es
nützlich oder opportun erscheint, während sich gleichzeitig an einer
indoktrinierten Gesellschaft von "Nachplapperern" und
Realitätsverweigerern erfreuen. Jetzt garantieren schleimende Duckmäuser die
Wiederwahl politischer Blender, Parasiten und Raffhälse. Man muss nur den Blick
durch die Ministerbänke schweifen lassen.
Selbst von unseren Kindern, die erst viele Jahre nach
dem Krieg geboren wurden und mit Nationalsozialismus, Rassenpolitik rein gar
nichts zu tun hatten, wird immer noch erwartet, dass sie ihre „geschichtliche
Schuld“ wie eine heilige Monstranz vor sich hertragen. Dem nationalen
Selbstbewusstsein, was in soziologischer wie auch psychologischer Hinsicht für
jeden Bürger eines x-beliebigen Staates „normal“ ist, wurde systematisch der
Garaus gemacht, obwohl es längst Zeit ist, sich mit gesundem und auch stolzem
Selbstverständnis auf einen Staat zu besinnen, der durch die Arbeit und das
Engagement seiner Bürger eine bemerkenswerte Stellung auf der Welt eingenommen
hat.
Wie pervertiert unsere Gesellschaft auf Worte und Sprache reagiert, mag man an einem kleinen Beispiel ablesen. Würde jemand, wie es für Franzosen, Italiener oder Engländer selbstverständlich ist, offen aussprechen, er sei stolz, ein Deutscher zu sein, darf er mit vernichtenden Blicken der Anwesenden rechnen. „Angepasste“, der „unauffällig-ordentliche Bürger" und der klassische „Spießer“, bekanntermaßen Spezies, die am liebsten alle an die Kette legen, die nicht wie sie denken, würden empört wegen einer solchen "rechten Entgleisung" aufschreien und ihn mit maximaler mit Ablehnung strafen. Von den Anhängern der „Grünen“ will ich erst gar nicht reden.
Wie pervertiert unsere Gesellschaft auf Worte und Sprache reagiert, mag man an einem kleinen Beispiel ablesen. Würde jemand, wie es für Franzosen, Italiener oder Engländer selbstverständlich ist, offen aussprechen, er sei stolz, ein Deutscher zu sein, darf er mit vernichtenden Blicken der Anwesenden rechnen. „Angepasste“, der „unauffällig-ordentliche Bürger" und der klassische „Spießer“, bekanntermaßen Spezies, die am liebsten alle an die Kette legen, die nicht wie sie denken, würden empört wegen einer solchen "rechten Entgleisung" aufschreien und ihn mit maximaler mit Ablehnung strafen. Von den Anhängern der „Grünen“ will ich erst gar nicht reden.
Rein vorsorglich sei an dieser Stelle gesagt, dass
kein Mensch vergangene Verbrechen bestreitet oder gar verleugnet. Im Gegenteil.
Die fatalen Folgen des jahrzehntelangen Erziehungsprozesses einer ganzen
Gesellschaft jedoch drücken sich in schizophrenen, angepassten Verhaltensweisen
und widersprüchlichen Lebenseinstellungen aus. Insbesondere in Sprache, Habitus
und Wortwahl. Meinungen werden nur noch geäußert, wenn sie in unserem heutigen
sozial erwünschten Kontext stehen, ansonsten droht verbale Prügel, manchmal
auch die Knute der Justiz. Selbst die Journaille, mehrheitlich links gebürstet,
singt nicht ganz uneigennützig das Hohelied minderbemittelter Politiker, um
eigene Jobs und Einkommen zu sichern. Wer die linke Pressemeinung nicht
goutiert, wird zum Populisten erklärt, wobei der Terminus Populist semantisch den
Stellenwert des Idioten oder Rassisten eingenommen hat. Die schreibenden Schmierfinken
machen sich mindestens ebenso schuldig an der Denk-Kastration des Bürgers wie unsere
Politiker mit ihrer maximalen Versorgungs- und Bereicherungsmentalität. Parasiten
ernähren sich vom Wirt wie Politiker, die die Medien fleißig füttern, indem sie
voraussetzen, dass der Bürger frisst, was man ihm vorsetzt.
Das heutige Credo der Gesellschaft: „Kampf gegen
Rechts“. Begriffe wie Nationalstolz, Korpsgeist, Vaterland, Patriotismus stehen
auf dem sprachlichen Index, Termini, die im Selbstverständnis einer
Gesellschaft, und noch stärker in jeder Armee vorhanden sein müssen. Verwendung
jener Vokabeln dieser Art werden reflexartig als „braunes Gefasel“
stigmatisiert. In meiner Heimat lächeln wir über die gut erzogenen Kriecher auf
der anderen Seite der Alpen. In Italien, Frankreich, England oder anderswo weiß
man, Bürger müssen eine Bewahrungs- und Verteidigungsmotivation aus ihrem
Selbstverständnis beziehen, die eine weich gespülte, deutsche Gesellschaft
weder bei ihren eigenen Politikern, noch in Schulen oder Sicherheitsorganen
findet.
Wehe dem, der negativ belegte, bzw. verpönte Begriffe
wie Heimatstolz oder Patriotismus öffentlich verwendet. Wehe, er mokiert sich
über Flüchtlingsströme oder ganz offenkundige Wirtschaftsflüchtlinge. Wehe,
jemand muckt auf und weist auf unhaltbare Zustände in „no-go- Areas“ der
Großstädte hin. Er wird als „Nazi“, als „Faschist“ oder gar als fremdenfeindlich
abgestempelt, und das von Menschen, die in der Regel weder die Begriffe, noch
die Sinngehalte annähernd definieren könnten.
Außer den wenigen Schlauen in unserem Land, lässt sich die Mehrheit von der so genannten Obrigkeit mit dümmlichen und
pseudo-kompetenten Argumenten in den Schlaf wiegen. Auch 70 Jahre nach Kriegsende wird der Bürger mit einer glatt gebügelten, öffentlichen
Geisteshaltung konfrontiert, aus der glücklicherweise mehr und mehr Menschen
ausbrechen. Viele still und leise, manche mutiger und offen. Die nicht endende Flüchtlingskrise
wird den jetzt agierenden Verantwortlichen in Bälde das Genick brechen. Man kann
nur hoffen, dass sich nicht wieder ein österreichischer Demagoge, wie vor 75
Jahren, in die Regierungsspitze drängt.
Es ist evident, die verantwortlichen Politiker haben
sich zur herrschenden Klasse aufgeschwungen, die selbstherrlich, gefräßig,
faul, rücksichtslos, ausbeuterisch und gierig ist. Heute verteidigen sie in
Regierungsämtern - mit weitgehender Inkompetenz ihre Pfründe, zumal der Wähler jenen
Sprechautomaten einen bequemen Platz am Futtertrog eingerichtet hat. Die große
Mehrheit gehört leider zur dominierten Klasse, duckmäuserisch, feige und ohne
jede Lust, selbst Verantwortung zu übernehmen. Solange das Einfamilienhaus
abbezahlt und die Raten fürs neue Auto beglichen werden können, ist alles in
bester Ordnung, man hält den Mund und denkt nicht nach. Tut man es doch, ist
man wahlweise Anhänger der AFD, Idiot, Populist oder Rassist, gleichgültig, wie
überzeugend Argumente vorgetragen werden.
Murrend und tatenlos ertragen wir weiterhin die
offenen Grenzen unserer Kanzlerin, verärgert nimmt man eine völlig unfähige
Verteidigungsministerin von der Leyen in Kauf, wütend verfolgen wir
sinnbefreite Talkshows von Maischberger, Anne Will und Konsorten und nahezu
ohnmächtig nimmt man zur Kenntnis, dass die Kriminalität in den letzten drei
Jahren dramatisch gestiegen ist. Zum Wohle des Volkes werden brisante
Kriminalitätsquoten von Migranten manipuliert, bagatellisiert, bewusst
verfälscht oder gänzlich verschwiegen. Einzeltäter, wie wir inzwischen gelernt
haben. Nun ja, wie sage ich immer: Manchen Redaktionen und Mediengestaltern
müssten goldene Hoftrompeten für besonders willfährige Berichterstattungen
verliehen werden.
Nächste Woche sind die Europawahlen. Ich richte mich
schon einmal darauf ein, dass man sich gegenseitig auf die Schulter klopft,
wenn alles beim Alten geblieben ist, denn weder Nahles, Krampf-Kuchenbäcker
noch dieser Spahn werden die eigene Partei und damit deren Richtung
revolutionieren. Und das passt. Schon deshalb, weil niemand angepasster, bequemer
und feiger ist, als der satte, deutsche Wähler. Er wird wie immer samstags
seinen Einkauf im Lebensmittelmarkt machen, weiter schweigend und fluchend die
etablierten Politnullen gewähren lassen und am Wochenende sein Auto in die
Waschanlage fahren.
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