Wieder einmal ein sogenanntes Seenotschiff auf dem
Mittelmeer. Zum wiederholten Mal das gleiche Erpressungsszenario mit der
Anlandung in Europa. Und erneut die Konfrontation zwischen Deutschland und
Italien.
Nur wenige Tage nach der Ausweisung der Kapitänin
Rackete sollen „Flüchtlinge“, deren lebensbedrohliche Lage darin begründet ist,
dass sie mit überfüllten Schlauchbooten in See stechen, wohlwissend, dass sie
von deutschen Hardcore-Ideologen mit militantem Hang zum populistischen
Humanismus aus dem Wasser gefischt werden. Wenn man einmal davon absieht, dass
Mitleid schon immer eine geradezu ideale und überdies verlässliche Basis für
florierende Geschäfte ist, sind es deutsche NGO’s, die dank ausgefeilter Marketingmethoden,
Europa systematisch den Garaus machen.
Wenn sogar Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die
Kapitänin der Sea-Watch 3 öffentlich verteidigt, weil sie trotz strikten
Verbotes der Italienischen Regierung in Lampedusa anlandete und dabei ein
Polizeiboot abdrängte, ist die Frage erlaubt, was für den Präsidenten unseres
Landes das internationale Völkerrecht wert ist. Wenn sich eine Deutsche über
die staatliche Anordnung Italiens mit dem Hinweis hinwegsetzt, weil man von einem Gründungsmitglied der EU erwarten könne, in Not geratene Flüchtlinge
aufzunehmen, ist eine solche Begründung an Überheblichkeit und anmaßender
Arroganz kaum noch zu überbieten.
Die anschließende Botschaft unseres Bundespräsidenten
ist qualitativ um keinen Deut besser, der mit seiner typisch deutschen
Moralkeule Italiens Gesetze für nichtig erklärte, indem er sagte: „Wer Menschen
rettet, kann kein Verbrecher sein.“ Oder dürfen wir ab sofort wieder die erste
Strophe unserer Nationalhymne singen: Deutschland, Deutschland über alles, wenn
selbst der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte den zuvor gestellten
Eilantrag der Sea-Watch, das Anlegen in Lampedusa zu erzwingen, kategorisch
ablehnte?
Die Selbstermächtigung nicht nur der moralisch
geduldeten Schlepper-Organisationen, sondern auch der über allem stehende
Hochmut deutscher Politiker - selbst in höchsten Ämtern, unterminieren die
Spielregeln internationalen Rechtes und stellen das eigene Handeln über alles.
Und nicht nur das. Politiker, wie einzelne Gruppen, liefern sich qua selbst
aufgestellter Moralmaßstäbe das Alibi, eigenes Unrecht durchzusetzen. Und
Steinmeier macht den Oberguru. Deutschland erhebt sich als Moralweltmeister und
will Salvini in die Schranken weisen. Ich möchte nicht darüber nachdenken, was
geschähe, wenn italienische NGO’s trotz Verbotes mit einer Ladung Gestrandeter
in Rostock oder Travemünde einliefen.
Geretteter von der Alan Kurdi - ...freut sich auf Deutschland |
Doch Steinmeier profiliert sich nicht als alleiniger
Gesinnungspotentat. Auch Horst Seehofer zeichnet sich mit seiner scheinheiligen
wie infamen Äußerung auch im neuesten Fall der „Alan Kurdi“ aus. In einem Brief
forderte er Salvini ultimativ auf, die Seehäfen für die Rettungsschiffe zu
öffnen. Alle Wetter. Also doch erste Strophe der deutschen Nationalhymne. Nun
ja, machen wir es kurz. Matteo Salvini antwortete scharf und knapp. „Die
Bundesregierung bittet mich, italienische Häfen für die Schiffe zu öffnen?
Absolut nicht!“, erklärte er am Samstag. „Wir fordern die Merkel-Regierung auf,
den Schiffen die deutsche Flagge zu entziehen, die Menschenhändlern und
Schmugglern helfen, und ihre Bürger, die die italienischen Gesetze missachten,
zurückzuholen.“
Nun will Seehofer im Zuge einer
„europäisch-solidarischen Lösung“ Migranten aufnehmen, obwohl er genau weiß,
dass es keine europäische Lösung geben wird. Immerhin liegt die Sache jetzt
nicht mehr auf seinem Schreibtisch. Er kann im Falle müden Abwinkens seiner
Amtskollegen in den Mitgliedsländern auf alle anderen zeigen. Schäbiger geht’s
nicht mehr.
Doch es beißt die Maus den Faden nicht ab. Die durch
falsche Signalwirkungen provozierten Fluchtbewegungen mit
Aufforderungscharakter – da ja jeder mit Rettung rechnen kann -, sie initiieren
erst die katastrophalen Zustände auf den Schiffen, für die dann Deutschland
medienwirksam verantwortlich gemacht wird. Die ständigen Erpressungskampagnen
der Kapitäne und der Crews fallen ausschließlich auf Deutschland als
„Flaggenstaat“ zurück, für die auch Deutschland die Verantwortung hat.
Es ist inzwischen für unsere europäischen Nachbarn
sondern auch für uns Bürger unerträglich geworden, dass Regierungspolitiker
unisono mit den Grünen und den roten Genossen für Europa und die eigenen Wähler
gesinnungsethische Lektionen parat haben und sich in ihrer pseudomoralischen
Pflicht suhlen. Die Äußerung unseres Bundespräsidenten ist heuchlerisch und
nationalistisch. Daran ändert auch Merkels Ablasshandel mit Recep Tayyip
Erdogan nichts, der für den schlappen Betrag von 6 Milliarden Euro die syrischen
Flüchtlinge abhält. Die restlichen Mittelmeeranrainer wie Spanien, Italien,
Griechenland lässt man mit dem pädagogisch erhobenen Zeigefinger im Regen
stehen. Der Lehrmeister Europas bestimmt nicht nur, welches Land wirtschaftlich
den Gürtel enger schnallen soll, er verfügt auch per präsidialem Dekret, welche
Moral die Richtige ist.
Dass wir jedes Jahr mit 150.000 neuen Antragsstellern
- vorwiegend aus kulturfremden Ländern - Großstädte wie Heidelberg,
Freiburg oder Hagen gründen, und damit bundesweit schwerwiegende Verteilungskämpfe auf dem
Wohnungsmarkt entstehen, unser Sozialsystem massiv geschwächt wird und
gesellschaftliche Friktionen entstehen, scheint bislang in keinem Politikerhirn
eine besondere Rolle zu spielen. Zu groß die Zwangsneurose, man könne mit knackigen
Entscheidungen Wählerpotential verlieren. Zu inkompetent, weil es an fachlichem
Wissen, an soziologischer Weitsicht und an politischem Mut fehlt.
Stattdessen wird der „Shuttle-Verkehr“ zwischen Afrika
und Europa von unserer Polit-Elite als ethisch-moralische Verpflichtung
propagiert und der Bürger zur Kasse gebeten. Dank Steinmeier, Seehofer, Merkel
und grünen Konsorten wird Europa in seine Einzelteile zerlegt. Ethisch,
moralisch, faktisch und mit maximaler Überheblichkeit.
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