Kaum hat man nach dem Terroranschlag in Limburg Luft
geholt, durchstreift ein krankes Hirn mit seinem Auto die Innenstadt von Halle,
um schwer bewaffnet und um sich schießend eine Synagoge anzugreifen. Fassungslos
muss man heute konstatieren, dass der mit Schusswaffen ausgerüstete Stephan B. trotz
vorheriger Ankündigung im Netz ungehindert marodierend durch Stadt bewegen
konnte.
Man darf einerseits ein Wunder bemühen, aber auch das
Glück, weil die selbstgebastelten Waffen – eine Maschinenpistole, eine
Langwaffe, ähnlich einer Pumpgun, sowie seine „Handgranaten“ in seinen wahnhaften
„Rassenkrieg“ gegen „Anti-Weiße“, Juden und Moslems nach mehreren Salven den
Dienst versagten. Man möchte sich nicht ausmalen, wie der Angriff dieses
Psychopaten auf die Synagoge ausgegangen wäre, hätte er professionelle Waffen
benutzt. Gottlob hielten die Türen des Gotteshauses dem Beschuss stand. Nachdem
der Anschlagsversuch misslang, wendete sich der Angreifer ab und ballerte mit
großem Kaliber in einen Dönerimbiss. Er erschoss dort zwei Gäste und verletzte
dabei mehrere Personen.
Zum Zeitpunkt des Angriffs von Stephan B. hielten
sich mehr als 50 Gläubige in der Synagoge auf, die dort das wichtigste jüdische
Fest – den Jom Kippur -, feierten. Das
im Netz verbreitete Video zeigt den Schützen im Kampfanzug und Sturmhaube, der kaltblütig und ohne Hast zu
zeigen, nach jedem Schuss nachgeladen hat und dann seine Waffe gezielt abfeuerte. Der Mann mit einem ausgemachten Dachschaden filmte sich und seine Handlungen, um der Welt zu dokumentieren, er sei der Retter. Offen gestanden, mir gibt es inzwischen zu viele Irre in unserem Land, die sich mit fragwürdigen Methoden, militant und ideologisiert als Weltenretter aufspielen.
Was ist in unserem Land nur los? Sind wir ein Volk
der „Wegschauer“ geworden? Wegschauen – das geht immer einher mit „gewähren
lassen“ und entwickelt sich dynamisch. Die Akteure sehen sich bestätigt und
weiten ihre Aktionen aus, die Wegschauer ducken sich und ertragen
stillschweigend. Das „Gewähren lassen“ begann mit der Öffnung der Grenzen, es
setzte sich fort bei Straftaten bestimmter Ethnien, mit der Renaissance des
Antisemitismus in unserem Land und findet heute bei Blockaden sogenannter Klimaschützer in Berlin statt. Unsere Politiker haben es versäumt, sei es aus
Faulheit, Dummheit, Unfähigkeit, Egoismus oder einer „Scheißegal-Haltung“, den Bürger anzuhalten,
hinzuschauen, indem sie auch kritische Meinungen der eigenen Wähler nicht mehr
ernst nehmen.
Klar ist, dass Extremisten, ob nun von links oder von
rechts, glaubens- oder ideologiegesteuert, mit ihren Gewaltexzessen nicht nur
das Sicherheitsgefühl der Bürger unserer Republik nachhaltig erschüttert haben,
längst haben sie das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit unserer Justiz und
Sicherheitsorgane untergraben. Dabei spielt es absolut keine Rolle, ob es sich um "rechte" oder "linke" Gewalt handelt. Überflüssig, der Gewalt eine Richtung zuzuweisen oder ihr einen Namen zu geben. Gewalt ist Gewalt. Punkt.
Es ist zu billig, wenn sich nun ganze
Minister-Kompanien, Bürgermeister, Regierungsmitglieder mit holen Betroffenheitsmetaphern
zu Wort melden, wenn sich in Deutschland unübersehbar ein latenter
Antisemitismus breit gemacht hat. Es ist zu billig, wenn das Stadtoberhaupt von
Halle Bernd Wiegand unmittelbar nach dem Anschlag gegenüber der Presse verlautbaren
lässt, dass er nicht wisse, weshalb die Synagoge nicht „bewacht“ oder zumindest
„von der Polizei nicht gesichert“ war, stattdessen aber irgendetwas von „Halle ist
bunt“ schwafelt. Dümmliche Einlassungen lösen nur noch Brechreiz aus.
Wenn aus Ideologien Taten werden, aus Extremisten Terroristen und aus geistigen Brandstiftern, gleich aus welcher Richtung sie kommen, erbärmliche Heuchler oder gar selbstherrliche Demagogen werden, ist das die Folge einer viel zu lange verharmlosten politischen Grenzverschiebung. Nun können wir sie an den Ergebnissen ablesen.
Wenn aus Ideologien Taten werden, aus Extremisten Terroristen und aus geistigen Brandstiftern, gleich aus welcher Richtung sie kommen, erbärmliche Heuchler oder gar selbstherrliche Demagogen werden, ist das die Folge einer viel zu lange verharmlosten politischen Grenzverschiebung. Nun können wir sie an den Ergebnissen ablesen.
Rechtsextremismus feiert in Deutschland ähnlich
fröhliche Urständ, wie der Linksextremismus. Und während man mit geballter
Aufmerksamkeit auf die eine Seite schaut, verliert man die andere Seite aus dem
Auge. Ob nun aus Kapazitätsgründen oder aus Haltungsgründen, beide Ursachen stellen
die Führungsfrage an die Regierung, denn es ist seit 5 Jahren evident, dass wir wahrlich die Fanatiker, gleich welcher Couleur, in Deutschland glauben, mit Gewaltorgien etwas ändern zu können.
Das Manifest des Ego-Shooters, der seinen Verfolgungswahn wie
ein profilneurotischer Rassenfanatiker im Netz zur Schau stellt, und sich mehr als 2.000 Menschen, ohne sich an die
Polizei zu wenden, diese wahnwitzige Ankündigung angesehen haben, spricht
ebenso Bände wie die Tatsache, dass Verfassungsschutz und Bundeskriminalämter
offenkundig nicht Willens oder nicht in der Lage sind, wirksame Maßnahmen zur
Prävention zu entwickeln.
Erschwerend kommt hinzu, dass wir in unserem Land
inzwischen Hunderttausende religiös-indoktrinierte Sozialgäste beherbergen, die
den Antisemitismus als eine von Allah vorgegebene Aufgabe begreifen und eine nicht
zu unterschätzende Gefahr darstellen. Scheinbar ist weder unserer Regierung und
der Justiz, noch unseren Schutzorganen die explosive Gemengelage klar. Während
Horst Seehofer über die Aufnahme immer neuer „Migranten“ in Malta verhandelt,
ohne zu wissen, wen er ins Land lässt, müssten seine Synapsen wenigstens
signalisieren, dass er damit auch die Zündschnur für abstruse Ideen bei rechtsradikalen Zeitbomben entfacht.
Der Staat muss durchgreifen. Nicht nur mit dem Auge
nach rechts. Auch nicht mit nur mit dem Auge nach links. Und schon gar nicht, wenn man glaubt, mit humanitären Scheuklappen, mit Ungerechtigkeit, Einseitigkeit oder gar der Bagatellisierung blutiger Straftaten den Bürger beruhigen zu können.
Verbrecher gehören sofort hinter Schloss und Riegel. Identitäre, Combat 64, Reichsbürger,
Rechtsextremisten, selbsternannte Glaubenskrieger oder staatsgefährdende Klans – müssen ständig überwacht, gegebenenfalls verboten werden. Sollten sie sich jene Spinner gegen Gesetz und Ordnung stellen, ab mit ihnen in den Knast.
Es ist eine scheinbar komplizierte - und dennoch simple Gemengelage. Antisemitismus (Antijudaismus) und Antigermanismus gehen Hand in Hand. Das Böse hockt auf den Schultern der Dummheit. Rot + Grün = Braun.
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