Bis gestern dachte ich, bei unseren Politikern sei
längst die Talsohle von staats-suizidalen Neigungen erreicht. Seit gestern weiß ich, unsere
Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer (CDU) ist das Loch in der Sohle. Sie
will, so ließ sie das deutsche Wahlvieh zur besten Sendezeit wissen, mit
Bundeswehrsoldaten dem türkischen Sultanat beim Einmarsch in Syrien behilflich
sein.
Ihre Wortwahl umschmeichelte das Volk, das wieder
einmal „eingepackt“ werden soll, denn ihre Nachricht kam wie ein semantisch
aufgepoppter Smoothy daher: "Die Bundeswehr soll gemeinsam mit den EU-Partnern
in Nordsyrien für eine stabile Lage sorgen." Aha…, denkt sich der herkömmliche Bürger. Klingt gut. Doch was vorgestern in Richtung Türkei und ihrem kriegerischen Akt in Nordsyrien noch
als „völkerrechtswidrig“ gebrandmarkt und von allen europäischen Staaten aufs
Schärfste verurteilt wurde, ist über Nacht zum Völkerrecht geworden. So schnell kanns'te kein Ei aufschlagen, wie sich unsere Polit-Elite ins intellektuell-unterbelichtete Abseits kickt.
Es ist gerade zwei Tage her, da gingen sämtliche Regierungschefs Europa auf die Barrikaden und echauffierten über den Einmarsch türkischer Truppen und das
Bombardement auf die zivile Bevölkerung in Nordsyriens. Den Vorschlag, sich an der Schaffung einer nordsyrischen, neutralen Pufferzone zu beteiligen, verkehrt
die Verurteilung europäischer Politiker ins Absurde. Frau Merkel hat bereits in einer Presserklärung durchblicken lassen, die Türkei habe auch ein Selbstverteidigungsrecht. Nun ja, so ein Angriff auf ein fremdes Land birgt immer die Gefahr der Gegenwehr. Gegen die Angegriffenen wird man sich doch wohl noch wehren dürfen.
Sie, Kramp-Karrenbauer, habe sich jetzt mit
Bundeskanzlerin Angela Merkel abgestimmt und den westlichen Verbündeten
vorgeschlagen, sich am Vorhaben der Türken aktiv zu beteiligen, sagte sie der
Deutschen Presse-Agentur. Sie werde ihren Vorstoß am Rande des Treffens der
Nato-Verteidigungsminister in Brüssel am Donnerstag und Freitag vorstellen. Linkisch-verschämt
fügte sie im Interview mit Klaus Klever an, dass der Bundestag über den Einsatz
der Bundeswehr noch entscheiden müsse.
Das kann ja heiter werden, wenn eine Deutsche Armee,
die in jahrelangem Vernichtungskampf von unserer verehrten Frau von der Leyen auf
ein Niveau niedergerungen wurde, mit der man nicht einmal Saarbrücken verteidigen
könnte, in den Krieg geschickt wird. Selbst unser höchster
Soldat - der Generalinspekteur General Eberhard Zorn ließ noch vor 9 Monaten
verlauten, dass die Bundeswehr in ihrem jetzigen Zustand nicht einsatzfähig
sei. Ich vermute ja, unsere Regierung will unter allen Umständen das Leben unserer Migranten mit deutschen Soldaten in Syrien verteidigen. Sie wollen schließlich gut und gerne bei uns leben.
Scheinbar ist Kramp-Karrenbauers noch nicht auf dem
neuesten Informationsstand, aber man kann ja schließlich nicht alles wissen,
vor allem, wenn man aus dem Saarland kommt. Jedenfalls wird am Donnerstag in Sotschi
gemeinsam mit Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdoğan über die weitere
Militäroffensive in Syrien beraten. Schließlich bekommt man es in Syrien nicht
nur mit den gnadenlosen Kurdenmilizen zu tun, sondern auch mit IS-Kämpfern, die
inzwischen zu mehreren Tausenden den Gefängnissen entsprungen sind und notfalls in Deutschland um Asyl bitten werden.
Die Situation in Syrien beeinträchtige die
Sicherheitsinteressen Europas und Deutschlands massiv, meinte Kramp-Karrenbauer
mit ernster Miene. In dieser Situation hätten sich Deutschland und die Europäer
bisher wie „Zaungäste“ verhalten. Na Gott sei Dank, dass wir endlich, nach 70
Jahren Kriegsabstinenz, endlich wieder mitmachen dürfen, wenngleich noch nicht
klar ist, ob unsere Soldaten überhaupt mit funktionsfähigen Waffen Seit an Seit
mit Erdogans Truppen in Syrien einmarschieren. Wenigstens sind die Osmanen gut
bewaffnet, zumal sie über modernste deutsche Waffentechnik verfügen und uns
deshalb beschützen können.
Wenn man einmal davon absieht, dass unsere Panzer unter
Frau von der Leyen auf Fahrzeuge für touristische Ausflüge umgerüstet worden
sind und unsere Heeresflieger auf ADAC-Hubschraubern Angriffe geübt haben,
dürften immerhin die Sturmgewehre G36 unseres Heeres inzwischen geradeaus
schießen. Allerdings gibt es noch erhebliche Lieferschwierigkeiten.
Auslieferungstermin März 2020. Macht aber nichts. Unsere Rambotruppe wird mit
Gänseblümchen am Helm ins Land einrücken und mit Laser gestützten Geschützen
Salutschüsse abfeuern. Die Geländegewinne für eine neue Pufferzone dürften
binnen weniger Stunden gesichert sein. Den IS-Kämpfern gefriert angesichts
deutscher Überlegenheit jetzt schon das Blut in den Adern.
Man muss sich Kramp-Karrenbauers Kriegsvisionen auf
der Zunge zergehen lassen. Gestern informierte sie via SMS unseren
Außenminister klein Heiko, dass es bald losgehen wird. Ich will nicht
beurteilen, ob man „den“ überhaupt über irgendetwas informieren muss, Tatsache
ist aber, dass er ihn vor drei Tagen vom Türken-Emir dermaßen in den Senkel
gestellt wurde, dass er Kramp-Knarrenbauers Botschaft wohlwollend aufgenommen
haben dürfte. Weshalb aber Annegret nicht auf den Gedanken kommt, unsere Soldaten an die eigenen Grenzen abzukommandieren, um dort Pufferzonen einzurichten, erschließt sich mir nicht.
Ob der „Bundesgenosse“ Macron unserer Verteidigungsministerin dabei helfen wird, die zukünftige terroristische Gefahr beim syrischen Einmarsch zu unterstützen, damit wir in Europa noch mehr Flüchtlinge betreuen können, bleibt abzuwarten. Jetzt schon ist klar, dass sich die Mehrheit europäischer Staatsführer und Regenten am Einsatz von Bodentruppen und Häuserkämpfen nicht beteiligen wird. Sie werden sich hüten, auch noch schlafende Hunde zu wecken. Welch ein Glück, dass wenigstens wir mit gutem Beispiel vorangehen. Die Welt wird Karrenbauers die Opferbereitschaft unserer Soldaten zu würdigen wissen.
Ob der „Bundesgenosse“ Macron unserer Verteidigungsministerin dabei helfen wird, die zukünftige terroristische Gefahr beim syrischen Einmarsch zu unterstützen, damit wir in Europa noch mehr Flüchtlinge betreuen können, bleibt abzuwarten. Jetzt schon ist klar, dass sich die Mehrheit europäischer Staatsführer und Regenten am Einsatz von Bodentruppen und Häuserkämpfen nicht beteiligen wird. Sie werden sich hüten, auch noch schlafende Hunde zu wecken. Welch ein Glück, dass wenigstens wir mit gutem Beispiel vorangehen. Die Welt wird Karrenbauers die Opferbereitschaft unserer Soldaten zu würdigen wissen.
Sei es, wie es ist. Tatsache ist auch, dass Trump,
globalster Genius unter der Sonne, unentwegt damit beschäftigt ist, der
restlichen Welt, insbesondere den Chinesen, Russen, den Europäern und angrenzenden
Nationen stinkende Eier ins Nest legt. Seine Hobbies: Strafzölle, Kriegstreiberei,
Sanktionen, Beleidigungen befreundeter Nationen und Selbstbeweihräucherungen. Es
klingt wie ein Treppenwitz der Geschichte, dass wir die Hinterlassenschaften
eines profilneurotischen, paranoiden Amis wegräumen sollen. Besonders pikant ist, dass der Russe diesem Schlächter Assad beisteht und gleichzeitig Erdogan liebt. Man darf gespannt sein, ob unsere Soldaten zum IS überlaufen, wenn es ernst wird.
Wie schnell sich politische Sichtweisen,
moralische Überzeugungen oder ethische Grundsätze ins Gegenteil verkehren, wenn
es um Geld, Macht und Einfluss geht. Bislang stand Deutschland an der Spitze hinsichtlich devotistischer Neigungen, humanitärer Traumtänzerei, anbiedernder Duckmäuserei vor der Weltmeinung und Wiedergutmachungsneurotik. Nun kommt noch Dämlichkeit hinzu, eine verdammt gefährliche Mischung.
Die Interessen der Bevölkerung spielen dabei keine Rolle. Das Leben unserer Soldaten offenkundig auch nicht. Denn welcher Idiot würde seine eigenen Bürger in eine kriegerische Auseinandersetzung „befehlen“, wohl wissend, dass sie im Ernstfall einem blutigen Aderlass zum Opfer fallen.
Ich neige dazu, mir eine Schutzzone vor AKK zu wünschen, die mir und eventuellen Soldaten, die in einen Krieg nach Syrien geschickt werden, ausreichenden Schutz garantieren.
Die Interessen der Bevölkerung spielen dabei keine Rolle. Das Leben unserer Soldaten offenkundig auch nicht. Denn welcher Idiot würde seine eigenen Bürger in eine kriegerische Auseinandersetzung „befehlen“, wohl wissend, dass sie im Ernstfall einem blutigen Aderlass zum Opfer fallen.
Ich neige dazu, mir eine Schutzzone vor AKK zu wünschen, die mir und eventuellen Soldaten, die in einen Krieg nach Syrien geschickt werden, ausreichenden Schutz garantieren.
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