Direkt zum Hauptbereich

Corona-Virus – ist ja alles halb so schlimm

Über 56 Millionen Bürger in China sind komplett von der Außenwelt isoliert. Die Chinesische Regierung hat ein absolutes Reiseverbot für riesige Regionen rund um Wuhan und knapp einem Dutzend Großstädte erteilt. Selbst in Peking wurden Schulen, Kindergärten und Universitäten geschlossen. Auch Vergnügungsparks und öffentlich Einrichtungen wurden abgeschottet.



Alle europäischen TV-Sender, alle Printmedien werden von einem einzigen Thema beherrscht. Der Corona-Virus, der sich allmählich rund um den Globus ausbreitet. Experten, Moderatoren, Journalisten, selbst unsere Gesundheitsämter und so renommierte Institutionen wie das Robert-Koch-Institut werden nicht müde, uns wissen zu lassen, dass es keinen Grund zur Aufregung gibt. Und während die Gefahr einer Ansteckung von Professoren, Bakteriologen, Virologen und Seuchen-Spezialisten heruntergespielt wird, belehren uns die hektischen Aktivitäten rund um Corona eines Besseren.

Pandemie? Unfug! Unwahrscheinlich! Panikmache! Und wenn heute Morgen „ntv“ die nette Moderatorin in einem Nebensatz erklärt, dass Menschen, die von Symptomen betroffen sein könnten, keinesfalls zum Arzt gehen, sondern von zuhause eine Arztpraxis oder zuständige Stellen im Gesundheitsamt anrufen sollen, lehnt sich der Bundesmichel ins Sofa zurück und ist beruhigt. Denn einen solchen Aufruf hat es in Deutschland über öffentliche Sender meines Wissens noch nie gegeben. Ah, ja, sagt der „Aufgewecktere“ unter uns und setzt sich mit ganz anderen Befürchtungen auseinander, zumal schon die Anzahl der betroffenen Bürger in China etwa zwei Drittel der Bevölkerung von Deutschland entspricht und zum Nachdenken zwingt.

Ich will ja nichts gesagt haben – aber mit was muss ich als potentielle Virenschleuder rechnen, wenn ich mit fiebriger Stimme meinen Arzt anrufe? Ich fürchte, dann setzt sich eine Armada von in Weiß gekleideten Sanitätern in Bewegung, umstellt mein Haus, dringt mit Schutzanzügen und Desinfektions-Kanonen in meine Wohnung ein und verpackt mich in einem Kunststoffsack. Das geht „ruckzuck“. Den aufmerksam gewordenen Nachbarn erzählt der Einsatzleiter, dass man einen Patienten mit Schnupfen abgeholt habe. Und schon sind die Gemüter wieder beruhigt.

Merkwürdigerweise wundert sich kein Schwein in unserem Land, weshalb die Chinesen mit Hunderten von Baggern und Zigtausenden Arbeitern in 4 Wochen Krankenhäuser hochziehen wollen. Niemand fragt ernsthaft nach, weshalb Spielwarenhersteller aus China ihre Ausstellung auf der morgen beginnenden Spielwarenmesse in Nürnberg abgesagt haben. Keiner wundert sich darüber, dass an allen europäischen Flughäfen und Bahnhöfen mit Temperatur-Sensoren jede Nase scannen, die sich dem Ausgang nähern. Weshalb, so fragt man sich, wird in deutschen Unternehmen wie VW, Siemens oder Mercedes mit chinesischen und deutschen Regierungsvertretern an groß angelegten Evakuierungsmaßnahmen gearbeitet?

Fern- und Nahverkehr auf Schienen und Straßen wurde eingestellt, ebenso dürfen keine Fähren und Busse mehr verkehren. Ausfahrtsstraßen wurden blockiert. Cafés, Kinos und andere öffentliche Einrichtungen sind geschlossen. Der Gouverneur von Hubei, Wang Xiaodong, betonte, dass Lebensmittel ungehindert in die Stadt hineinkommen. Die Versorgung der Bevölkerung sei gesichert, betonte Wang im Staatsfernsehen. Er forderte die Behörden in Wuhan auf, gegen all die vorzugehen, die überhöhte Preise für Lebensmittel verlangen und so einen Nutzen aus der Angst der Menschen schlagen wollten. Mich beunruhigen solche vorsorglichen Statements, denn wer traut schon einem chinesischen Politiker, wenn er nicht einmal den eigenen in Deutschland über den Weg traut?

Und während unsere Gesundheits-Experten in fröhlicher Runde mit seriös-getragener Stimme und maximaler Sachkompetenz vor den Kameras die Harmlosigkeit des Corona-Virus erörtern, verbarrikadieren schwer bewaffnete Soldaten in China Gebiete, so große wie Schleswig-Holstein. Keiner darf rein, keiner darf raus. Klar! Offenkundig haben die Behörden dort den Männerschnupfen unterschätzt und ich kenne jede Menge Frauen, die sich darüber lustig machen, wenn wir Kerle unter Erkältung leiden. Jetzt endlich wird gehandelt und in Deutschland jede Quarantäne-Abteilung in deutschen Krankenhäusern aktiviert.



Immer mehr Länder wollen ihre Staatsangehörigen aus den vom Coronavirus besonders betroffenen Regionen zurückholen. „Wir arbeiten an einer Möglichkeit für britische Staatsangehörige, die Hubei-Provinz zu verlassen“, hieß es am Montag von der britischen Regierung. Belgien bot Landsleuten in Wuhan und der Provinz Hubei die Rückkehr an, auch die Niederlande, Dänemark und weitere Länder prüften Möglichkeiten, Staatsbürger auszufliegen. Andere Länder wie Japan, Frankreich und die USA haben solche Rückholaktionen bereits in die Wege geleitet. Klingt alles ungeheuer harmlos.

Machen wir es kurz. Zhou Xianwang, der Bürgermeister der Stadt Wuhan, hat heute eingeräumt, dass er deshalb nicht frühzeitig gehandelt habe, weil er die Anweisung der Regierung in Peking abwarten musste. Zwar gäbe es bislang nur etwa 4.000 Verdachts- und Fieberfälle, die getestet werden müssen, allein, mir fehlt das Vertrauen in solche Zahlen. Bislang sind in China nach offizieller Sprechart etwa 40.000 Infektionen nachgewiesen worden - die Mehrzahl davon in Wuhan. 

85 Menschen sind bislang am Virus gestorben. Klingt nicht gerade nach Epidemie. Weshalb dann dieser panische Aufriss, bei dem der offensichtlich alle Regierungen auf unserem Globus eingebunden sind? Ich will ja nicht ketzerisch sein. Aber was, wenn die chinesischen Militärs in ihrem unnachahmlichen Forschungsdrang in den Labors eine nette, biologische Waffe entwickelt haben und versehentlich ein verschmitzter Virus die Flucht ergriffen hat? Und was, wenn dieser "harmlose Schnupfen-Kampfstoff" seine optimale Wirkung erst viel später entfaltet, als man uns so blumig erzählt?



So, wie sich die Nachrichten anhören, ist ja immer noch alles halb so schlimm. Es gibt, laut Experten kein einziges, wirksames Medikament, mit dem man dem Virus beikommen könnte. Niemand weiß, was genau zu tun ist. Auch unsere Gesundheitsgurus an den Krankenhäusern warten händeringend auf Informationen, welche Maßnahmen man hinsichtlich Desinfektion und Prävention ergreifen soll. 

Das Motto scheint zu sein: Nur keine Panik verbreiten. Und der heutige Fall in Starnberg zeigt, dass auch er eine Sondersendung verdient hat, weil ein bayerischer Bürger in eine hermetisch abgesicherte Quarantänestation im „Krankenhaus Rechts der Isar“ eingeliefert wurde. Ich behaupte ja, wegen einer Männergrippe ist er sicher nicht dort.

Kommentare

  1. Lieber Claudio,
    ich habe Ihren Artikel mit großem Interesse gelesen
    und stimme Ihnen in allen Punkten zu. Auch ich habe die Nchrichten
    verfolgt und all die Versuche zu beschwichtigen und klein zu reden.
    Gestern bekam ich ein Video zugespielt, in dem die verhältnisse dort
    eindringlich zu sehen sind. In unseren Medien im Gegensatz zur NZZ
    nur Bla, bla............
    Mit besten Grüßen
    Mike

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

ich freue mich auf jeden Kommentar

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das Duell – Höcke auf der medialen Schlachtbank

Wenn bis jetzt den weniger politisch interessierten TV-Konsumenten noch nicht klar war, mit welchen pervertierten Formaten unliebsame Persönlichkeiten auf die Schlachtbank geführt werden, um sie mit Hilfe halbgarer Haltungsmoderatoren zu filetieren, durfte gestern um 20 Uhr 15 sein „deja vue“ erlebt haben. Das Ziel seines politischen Gegenspielers Mario Voigt, den Vorsitzenden des Thüringer Landtages Björn Höcke noch rechtzeitig vor den Landtagswahlen vollkommen zu diskreditieren, scheiterte kläglich. Schließlich schwebt das "35 Prozent-Damoklesschwert" der AfD wie die Hiob'sche Heimsuchung über den Köpfen der Medienmacher und der Altparteien.  Da vermochten auch die beiden auf Krawall gebürsteten konformistischen TV-Ideologen Tatjana Ohm und Jan Philipp Burgard dem Ganzen nicht einmal ansatzweise ein angemessenes Niveau verleihen. Faire und unparteiische Moderation sieht anders aus. Ohm und Burgard legten sich mit ambitioniertem Engagement ins Zeug, dem nichtssagenen B

Baerbocks Tagesthemen-Interviews in Zukunft nur noch mit Untertitel?

Nein, wir haben keine Außenministerin, Deutschland hat einen kosmetisch optimierten Bundessprachfehler. Wenn Annalena nicht nur zum TV-affinen Publikum spricht, sondern auch qualifizierten Pressevertretern Fragen kompetent und fachkundig beantwortet, können selbst hartgesottene Zuschauer intellektuell kaum noch folgen. In ihrem gestrigen „Tagesthemen“-Interview sorgte unsere Sprach-Influencerin in den Netzwerken für maximale Irritationen. Da jagte eine unverständliche Wortschöpfung die nächste, gefolgt von aufsehenerregenden Neologismen, eingebettet in verquaste Sätze, deren Sinn sich allenfalls eingeweihten Linguistikern oder erfahrenen Logipäden erschloss.  So mancher politikbeflissene Zuschauer auf dem heimischen Sofa musste nach der Sendung ratlos zurückbleiben, betrat Annalena doch beherzt und entschlossen linguistisches Neuland. Selbst in den sozialen Netzwerken herrschte in weiten Teilen Verwirrung, die sich in Tausenden Kommentaren bei "X", "Facebook" und

…und immer lockt das Weib! Was man bei Statistiken beachten sollte.

Gerade bin ich auf eine Erhebung der Universität of California in Berkeley gestoßen, die meine ungeteilte Aufmerksamkeit fand. Eine Professorin am Lehrstuhl für vergleichende Sexualforschung hat ihre neuesten Ergebnisse präsentiert.  Die Dame hat offenkundig länderübergreifende Untersuchungen hinsichtlich des Balzverhaltens und die erzielten Erfolge, insbesondere bei den Männern und deren Vorlieben angestellt.   Nun will ich nicht jedes Detail der Ergebnisse aufgreifen, nichtsdestoweniger scheinen mir ein paar bemerkenswerte Passagen doch ein wenig fragwürdig. Ich wills kurz machen: Nach den statistischen Erhebungen von Professorin Ann McCormick haben Italiener im Schnitt 146-mal im Jahr Sex, also umgerechnet knapp 3-mal pro Woche.  Damit stehen die Südländer im internationalen Vergleich an Platz eins. Eine durchaus akzeptable Quote, wie ich meine und die ich jederzeit bestätigen kann. Demgegenüber steht das erschütternde Resultat eines Landes jenseits der Alpenkette, was mich dazu