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Olaf, das Wümms'chen und sein Wirecard-Problem

Der Fisch fängt immer an, von oben zu stinken. Die Protagonisten sind bekannt. Es sind nicht nur jene, die für nahezu 2 Milliarden verschwundener Euro verantwortlich sind. Der Kreis der Aufseher, Mitwisser, Unterstützer, Partizipanten und Kriecher ist größer, als so mancher glaubt. 


Vor allem Letztere, die sich, schon der Sicherung ihrer Arbeitsplätze wegen, in der warmfeuchten Geborgenheit ihrer Vorgesetztenärsche suhlten, haben sich um die Kloake des Aschheimer Zahlungsdienstleisters verdient gemacht. Akten wurden verschoben, geschwärzt, teilweise vernichtet oder sie gingen auf  den Dienstwegen verloren.

Der rote Faden der Mitwisserschaft undurchsichtiger Machenschaften zieht sich vom Kanzleramt über das Wirtschaftsministerium bis zum Finanzministerium. Olaf, das Wümms‘chen, einer der begnadeten deutschen Geld-Koryphäen und Meister der nichtssagenden Floskeln soll heute zusammen mit Peter, dem Gourmand von deutschen Abgeordneten befragt werden. Weshalb man in Berlin die Fragestunde abhält, erschließt sich mir nicht so ganz, zumal Minister traditionell rein gar nichts wissen, wenn es um Skandale in ihrem Hause geht.

So wenig wie seinerzeit Ursula von der Leyen oder Andreas Scheuer jemals irgendetwas wussten oder wissen werden, wenn es um gigantische Geldvernichtung in ihren Ministerien ging, so wenig weiß auch unsere Gebenedeite Kanzlerin Angela über das dubiose Geschäftsgebaren der Münchner Kreditbetrüger. Ich vermute sogar, dass sie nicht einmal mehr weiß, ob es Wirecard jemals gegeben, - und wenn doch -, weshalb sie sich öffentlich wohlwollend über das Unternehmen geäußert hat. Sicher ist nur, sie kann sich nicht mehr erinnern - und wenn doch - dann nur vage. Im Zweifelsfall haben Olaf und Peter schuld, und wenn nicht die beiden, dann eben der BaFin-Chef oder irgendeiner, der ihr in die Quere kommt.

Das deutsche A-Team hirnbefreiter Finanzexperten macht jetzt selbstredend den verantwortlichen Chef Felix Hufeld verantwortlich, leitender Ärmelschoner der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen BaFin. Aber der weiß auch nichts, und das schon seit 12 Jahren. Ebenso wenig wissen die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, die Wirecard seit 10 Jahren so pünktlich wie der High-Noon-Glockenschlag des Campanile von Corleone ein Testat ausstellten. Ich persönlich kenne nur eine Berufsgattung, die noch weniger weiß, als alle Genannten zusammen. Die sizilianische Mafia mit der Konzernleitung in Corleone. Allerdings vermute ich, dass die Vorstände der "ehrenwerten Gesellschaft" im Falle Wirecard Auskunft geben könnten, wenn sie wollten. Keine Sorge, die wollen nicht.

Nun ja, da kommen im Falle Aschheim und Wirecard so einige Ungereimtheiten zusammen, über die unser beleibter Peter, Liebhaber üppiger Banketts, nicht unterrichtet worden sein soll. Da wären zum Beispiel Bilanzfälschung, bandenmäßige Unterschlagung, Marktmanipulation, Veruntreuung und schwerer Betrug. Und wie das eben bei Befragungen von Abgeordneten des Bundestages so läuft, wenn Minister Auskunft über unangenehme Ereignisse geben sollen, schwappt durch den Plenarsaal - ähnlich wie bei Corona -, eine Blackout-Welle, gegen die kein Beamtenhirn gewappnet ist.

Schon 2008 machten Journalisten der Times darauf aufmerksam, dass Wirecard ein fragwürdiger Kandidat unter den Banken sei, der so allerlei kritische Fragen hinsichtlich Geschäftsgebaren und Zahlenwerke unbeantwortet ließ. Selbst als 2018 und 2019 ernsthafte Warnungen im Kanzleramt eintrafen, dass etwas faul im Freistaat Bayern ist, schlug man die Bedenken in den Wind. Für was haben wir den Steuerzahler, dürfte das überzeugende Argument unserer Kanzlerin gewesen sein, die Dinge nicht unnötig aufzubauschen. Und wie immer, Rotzfrech, unverschämt, anmaßend und allmachtskrank machen die Politiker aus uns Bürgern Idioten und aus Wählern eine Herde dämlicher Schafe.

Als interessierter Dauerkonsument politischer Verfehlungen und veruntreuter Milliardensummen, die uns nahezu täglich über unsere TV-Sender zu Gehör gebracht werden, weiß man um die Kraft des Stoßgebetes, das man schon wegen kaum zu überbietender Dämlichkeit der beteiligten Akteure gen Himmel schicken möchte. Denn niemand kann erklären, dass die mit allen Wassern gewaschenen Wirtschaftsprüfer 10 Jahre lang ein Unternehmen prüfen, ohne dass die Sauereien bei Wirecard nicht irgendjemand aufgestoßen wären.  

Bei Lichte betrachtet findet man bei genauem Hinsehen ein ziemlich markantes Motiv für die Politik, nicht so genau hinzusehen. In Regierungskreisen hat man Wirecard nach Kräften unterstützt, weil man den großen, internationalen, zumeist amerikanischen Kreditkarten-Unternehmen Paroli bieten wollte. Endlich gab es ein deutsches Unternehmen, das sich im Haifischbecken der VISA, AMEXCO, DINERS und MASTERCARD behaupten könnte. Das war etwas für Image unseres Landes.

Die öffentlich-rechtlichen Munkelrüben Klever, Slomka und Konsorten wurden in den vergangenen Jahren nicht müde, die Börsenkurse der Aschheimer Betrüger in den höchsten Tönen zu loben. Nun ja, heute geben sich die Moderatoren mitsamt ihren Außendienstdödels an den Mikrofonen als investigative Aufklärer.  Nun wird die Pleite der Wirecard AG zur Regierungsaffäre. Trotz vieler Warnungen setzten sich Kanzleramt und Finanzministerium für den Konzern ein. Und nun fordern SPD-Abgeordnete einen Untersuchungsausschuss, um den Fleisch gewordenen Chef-Biedermann Scholz „auszuquetschen“. Eine wirklich schöne Geste, verleiht sie doch den roten Genossen den Nimbus von Seriosität und Integrität, da Olaf ja nichts weiß.


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