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Laut SPD ist eine Hausfrau beim Einkauf eine potentielle Mörderin

Wie viele Tote ist uns ein Shopping-Erlebnis wert? Der regierende Bürgermeister von Berlin Müller (SPD) griff gestern tief in die verbale Kloake seines unterirdischen Vokabulars, indem er in Bausch und Bogen all jene zu potentiellen Mördern oder Mörderinnen erklärte, die im Einzelhandel oder im Lebensmittelmarkt ihre täglichen Besorgungen erledigen wollen.

 


Aber er ist nicht der Einzige, der sich im Ton und in der Rhetorik auf eine Ebene begibt, die man bestenfalls in totalitären Staaten kennt. Im Wettstreit um die martialischste Terminologie für eine Tod bringenden Seuche, liegt Markus Söder Kopf an Kopf mit Müller und Lauterbach, den Lorbeerkranz für den dreisteste Formulierung. Angesichts ihrer Wortwahl ist die Frage erlaubt, ob die Herren zum Frühstück anstatt Kaffee Tinte gesoffen haben.

Markus der bayerische Ministerpräsident verglich die Sterblichkeit von Corona-Infizierten mit Flugzeugabstürzen. Auch er dringt aufgrund der pandemischen Entwicklung in nie gekannte Schreckens-Dimensionen vor: „Die Todeszahlen sind aktuell so hoch, als würde jeden Tag über irgendeiner Großstadt ein Flugzeug abstürzen.“ 

Das Umrechnen von Corona-Opfer in Passagiere einer Boeing 747 ist ungefähr so dämlich, wie die Behauptung, dass in Deutschland alle 4 Minuten ein Corona-Toter zu beklagen ist. Und sollte versehentlich ein kontrollaffiner Bürger auf die Idee kommen, einmal kurz nachzurechnen, wird er die Kakofonie schamloser Metaphernklempner bestenfalls für verblödet halten.

Pro Tag sterben in Deutschland ca. 2500 Menschen, was etwa 6 Abstürzen von Großraumflugzeugen entspräche. Bei solchen Zahlen müsste tatsächlich eine Hausfrau, die gerade bei REWE oder LIDL einkaufen will, sicherheitshalber einen Blick zum Himmel werfen, bevor sie ihren vollen Einkaufswagen zum Auto bringt.

Überhaupt stehen pervertierte Vergleiche, mit dem man deutschen Bürgern die Todesgefahr der Pandemie klar machen will, selbst bei den intellektuell bejammernswertesten Politikern hoch im Kurs. Kein noch so idiotisches Äquivalent ist bedrohlich genug, um in der Bevölkerung Panik zu verbreiten. Genauso gut könnte man die Maßeinheit für Corona-Verblichene in explodierende Atomkraftwerke einführen, um die Menschen ans Haus zu binden.

Keiner dieser maßlosen Regierungsübertreiber verliert ein Wort darüber, dass in Deutschland jährlich 20.000 Patienten an sogenannten nosokominalen Infektionen durch Krankenhauskeime ins Gras beißen. Stattdessen werden Katastrophenbilder gezeichnet, die das angemessene Maß nicht nur weit überschreiten, sie werden sogar Terrorszenarien gleichgesetzt, bei dem der Bürger sich nach dem Willen dieser Politnullen am besten im Keller einbunkert, wenn er eine reelle Überlebenschance haben will.  

Es ist richtig, Covid-19-Infektionen so weit wie möglich zu verhindern, besonders gefährdete Personen besonders zu schützen. Es wäre aber genauso nützlich gewesen, eine ganz reguläre Grippewelle wie die von 2017/18 einzudämmen, die damals etwa 25.000 Tote in Deutschland forderte. Aber die Bürger mit einer Todes-Rhetorik rund um die Uhr unter Dauerbeschuss zu nehmen, ist so sinnlos wie überflüssig. Stattdessen sollten sich am Sonntag Merkel, Söder und ihre apokalyptischen Reiter mit der Frage der alltäglichen Akzeptanz von Corona-Maßnahmen und deren Nutzen oder Unsinn befassen.

Ich habe genug von diesen politischen Schreckensbeauftragten, die die Pandemie für parteipolitische Macht missbrauchen und die Kanzlerschaft anstreben und dabei jedes Maß verlieren.

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