Direkt zum Hauptbereich

Markus Markus Söder will die Impfplicht

 Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten, das ließ Walter Ulbricht am 15 Juni 1961 sein Volk wissen, aber nur wenige Wochen später straft ihn die Realität Lügen und die Bürger wurden eingesperrt. Auch Jens Spahn kündigte im Oktober im Brustton seiner persönlichen Überzeugung an: »Einen zweiten Shutdown wird es nicht geben.«

 


Noch vor wenigen Monaten schlossen unsere Regierenden mit empörten Mienen eine Impfpflicht kategorisch aus. Coronaleugner, Impfverweigerer und Verschwörungstheoretiker würden Merkel, Lauterbach und Co. böswillig unterstellen, den Impfzwang durchsetzen zu wollen. „Das ist natürlich alles Unfug“, so Markus, unser bayerischer Hardliner noch vor wenigen Wochen. 

Wie kurzlebig politische Ankündigungen und Versprechungen sind, das bestätigt wieder einmal der große CSU-Vorsitzende eindrücklich. Weil sich mehr als 60 Prozent der Ärzte und Pflegekräfte weigern, mit den neuen Präparaten impfen zu lassen und sich schlicht ablehnend zeigen, will der Potentat aus München durchgreifen. Wie einst Walter Ulbricht, so hintergeht nun auch der Markus seine bayerischen Schäflein mit einem Kunstkniff, indem er dem „deutschen Ethikrat“ zu entsprechenden Vorschlägen drängt, damit er hinterher dem Volk sagen kann: »Ich wollte das alles nicht, der Vorschlag zum Impfzwang stammt vom Ethikrat. Dem müssen wir uns beugen.«

»Sich impfen zu lassen, das sollte als Bürgerpflicht angesehen werden«, meinte Söder in der Süddeutschen Zeitung. Klingt noch irgendwie harmlos, weil er die Formulierung „sollte“ verwendet, dabei vergisst, dass beim Terminus Bügrgerpflicht die zweite Silbe sagt, was er meint. Und dann packt er gleich die großen Knüppel aus. »Eine staatliche Kampagne zur Förderung der Impfbereitschaft, "an der sich Vorbilder aus Kunst und Sport beteiligen", könne helfen. Ich sehe es schon kommen, Judy Winter, Uschi Glas und Lukas Podolsky werden sich öffentlich wirksam an vorderster Front die Rettungsspritze verpassen lassen, um mit gutem Beispiel voranzugehen. Und wenn das noch nicht ausreicht, werden Karl Dall, Maradonna und Dieter Hallervorden exhumiert.

Nichts hat eine kürzere Halbwertzeit, als politische Statements, die von ministeriellen Top-Nullen in größter Ernsthaftigkeit vorgetragen werden. Völlig gleichgültig, um wen es sich handelt, der Bürger tut gut daran, diesen parteipolitischen Possenreißern allergrößtes Misstrauen entgegenzubringen. Währenddessen verbreiten fast deutschen Fernseh- und Nachrichtensender gute Botschaften. Die Impfbereitschaft sei erfreulich groß. Gleichdarauf erscheinen auf Mattscheiben und in Zeitungen hübsch aufgemachte Grafiken, die den Bürger in euphorische Stimmung versetzen und die Motivation zur Impfung erhöhen sollen.

Ich frage mich ernsthaft, ob diese Traumtänzer in Berlin, München oder Düsseldorf angesichts leerstehender Impfzentren, falsch disponierter Vakzine oder Lieferschwierigkeiten von untauglichen Masken wissen, was sie tagtäglich den Bürgern zumuten? Geradezu vorbildhaft gingen Söders Grenzkontrollen bei rückreisenden Urlaubern vor 5 Monaten in die Hosen. Der neuste bayerische Hit ist schon reif, zum Slapstick des Jahres auserkoren zu werden.


Auf den zugefrorenen Seen in Oberbayern schickt die Polizeidirektion München Polzisten auf Schlittschuhen an die Front. Sie skaten im Affenzahn hinter Freizeitsportler auf dem Eis hinterher und überwachen die Abstandsregeln. Na, wenn das keine sinnvolle Maßnahme ist, um die Volksgesundheit zu sichern, dann weiß ich auch nicht mehr.

 

 

 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

120 Migranten in Oberbayern - oder der Fluch der guten Tat

Um ein Haar hätte ich mich von der eigenen Häme übermannen lassen, als ich heute Morgen den „MERKUR“ aufgeschlagen und gierig die Headline des Schock-Artikels gelesen habe: "Wütende Proteste am Dorfrand gegen ein geplantes „Containerdorf.“ Das unvermeidliche "Naturereignis Flüchtlinge" trifft nun auch Bairawies mit der geballten Wucht einer abstrusen Migrationspolitik. Bairawies, ein Ortsteil von Dietramszell, eine oberbayerische Dorfgemeinde vor den Toren Münchens gelegen, darf man mit Recht als oberbayerisches Kleinod bezeichnen. Der beschauliche Ort, an einem kleinen Badesee gelegen, steht wie kein anderer Ort für die Postkartenidylle Bayerns. Inmitten lieblicher Landschaften, dort wo die Berge am schönsten, die Wiesen am saftigsten, die Blumenkästen auf den Balkonen die buntesten und der Bayer am bayrischsten ist, bahnt sich Ungemach an. Ausgerechnet in einem Ort, umzingelt von Seen und Wäldern, Wiesen und Kühen, in dessen Gemeinde die Luft kuhstallgeschwängert di...

Claas Relotius – Grüner Wahlkampfstratege eines politischen Influencers

Nun kann ja niemand ernsthaft behaupten, Influencer sei ein Beruf, wenngleich sich Legionen junger Menschen einer solchen „Berufung“ zuwenden. Es gilt bei diesem „Berufsbild“ die Formel: Je stärker die Ausprägung eines intellektuellen Mangelsyndroms, desto größer die Anziehungskraft für eine Tätigkeit, die keine Qualifikation erfordert und selbst den hoffnungslosesten Dilettanten ernähren kann. Nichtsdestoweniger sollten Influencer, ob nun männlich oder weiblich, zwingend einige Bedingungen erfüllen, um erfolgreich zu sein. Man muss reisefreudig sein, über ein neurotisches Über-Ego mit narzisstischer Selbstüberschätzung verfügen und sich überdies optisch signifikant von Ricarda Lang oder Anton Hofreiter abheben. Der Grund liegt auf der Hand. Für Hersteller erotischer Unterwäsche oder atemberaubender Bademoden beispielsweise, sähen die Umsatz- und Ertragsperspektiven der beworbenen Unternehmen ziemlich düster aus. Würden sich die Genannten mit Dessous von "La Perla" oder mit...

Haus-Durchsuchungsorgien und Beleidigungsanzeigen – das neue politische Geschäftsmodell

Nicht nur die im Absturz befindlichen Ampelkoalitionäre, sondern auch Politiker unserer sogenannten christlichen Parteien ergehen sich in jüngster Zeit in Beleidigungs- und jämmerlich wirkenden Herabwürdigungsanzeigen, ganz so, als gäbe es an deren Selbstwertgefühl noch irgendetwas zu retten. Eine beispiellose Welle von Polizeieinsätzen wegen geradezu lächerlicher Verunglimpfungen und kritischer Äußerungen schwappt durchs Land. Unsere „politischen Influencer und Popstars“ scheinen sich derzeit nur noch auf die wirklich bedeutsamen und fundamentalen Themen zu konzentrieren. Überbordende Clan-Kriminalität, Friedensvermeidungsstrategien mit Putin, Abschaffung des Klimas, Energie oder Inflation sind nicht mehr prioritär und gehören nicht dazu. Das neue Betätigungsfeld missverstandener Polit-Eliten heißt Strafanzeigen, Beleidigungsklagen oder Befindlichkeitsprozesse. Das Engagement zur Bewältigung von Regierungsaufgaben scheint mehr und mehr zu einem Nebenerwerbsjob zu mutieren. Es gibt Wic...