Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus, wenn man die Impfargumente unserer Politiker hört, dann kurz innehält und nachdenkt. Zugegeben – das macht nicht jeder. Nehmen wir zum Beispiel unseren bayerischen Schmalspur-König Markus den ersten. Der meinte, AstraZeneca könnte man sich auf eigenes Risiko verabreichen lassen. Zack – schoss mir die Frage ins Hirn: Weshalb darf ich nicht auch auf eigenes Risiko mein eigenes Leben weiterleben – sagen wir mal – in einem Biergarten ohne Merkel, Söder und Lauterbach. Das wäre ein geiles Leben.
Letzte Woche hat sich Jens Spahn eingeschaltet und mit seiner neuen Strategie gedroht. Er meinte in einem Interview, dass ab Ostern auch Hausärzte die Patienten ihres Vertrauens impfen dürfen. Das wird was werden, in unserer Republik. Ihr könnt euch sicher daran erinnern, damals beim Gastmahl des Königs Belsazars im babylonischen Reich -so etwa 600 vor Christus -, stand auf der Wand geschrieben: Mene Mene Tekel Upharsin, was so viel heißt: Seine Tage sind gezählt. Da kann ich nur sagen, ich warte täglich auf Spahns Rücktritt. Manche Historiker übersetzen die aramäischen Zeichen des Menetekels mit: Gewogen und zu leicht befunden. Fast scheint es, als hätten die Aramäer diesen Jens schon damals gefürchtet, denn intellektuell trifft das auf unseren Gesundheitsminister zu.
Ich wills mal so sagen: Bei 120 Euro in einer Münchner Praxis, hält sich meine Motivation in Grenzen. Ich hab mir das mal durchgerechnet. Wenn der Doktor jeden Tag 50 Leute durch die Praxis schiebt, sind das 7.500 Euro. Da hat der garantiert keine Lust mehr, Abführtabletten oder Zugsalbe gegen Hämorriden zu verschreiben. So gesehen verabreicht mein Doktor ab sofort jedem Patienten den goldenen Schuss.
Ich bin ja von Geburt an schon immer vorsichtig gewesen. Und klar, in diesen Coronazeiten habe mir natürlich die Sterberaten in Deutschland angesehen. Ihr werdet es nicht glauben, je höher die Arztdichte in einer deutschen Großstadt, desto geringer ist die Lebenserwartung der Menschen. Irgendwie ist das ja auch gewollt. Es kann und darf ja nicht sein, dass eine Oma aus – sagen wir Kleindingharting – also, da, wo ich wohne, erst nach ihrem 105 Geburtstag friedlich einschläft. Schon deshalb hat man auf dem Land die Krankenhäuser abgeschafft, um ein gewisses Altersgleichgewicht wieder herzustellen. Denn die Omma in Duisburg oder Recklinghausen haucht im Durchschnitt mit 72 ihr arbeitsreiches Leben aus. Und jetzt haben auch noch Corona. Sie kann von Glück sagen, wenn sie noch rechtzeitig eine Spritze bekommt.
Gut, gut, ich will meinem Doktor nichts unterstellen, zumal ich auf dem Land lebe. Ich habe einen phantastischen Hausarzt. Wenn ich zu ihm gehe, da kann ich sicher sein, der findet immer was. Er gibt mir immer die allerneuesten Medikamente mit, also Tablette, die kriegst du in keiner Apotheke. Hinterher muss ich ihm immer erzählen, wie sie gewirkt haben. Da kann man schon misstrauisch werden.
In den Impfzentren musst du nach der Spritze auch noch eine halbe Stunde warten. Die beobachten dann, ob du vom Stuhl fällst. Ich jedenfalls hab mich dazu entschlossen, den Empfehlungen unserer Regierung nicht zu trauen, zumal man nicht weiß, wie das Medikament in Zukunft heißen wird und was in den Vakzinen tatsächlich drin ist, was sie dir verabreichen. Deshalb habe ich meine eigene Strategie für entwickelt und denkt mal scharf nach, ob das nicht etwas für euch wäre. Ich denke, das Virus darf überhaupt nicht wissen, dass es dich gibt. Und wenn es nichts von deiner Existenz weiß, dann achtet es auch nicht auf dich und fällt andere Leute an. Das ist besser als jede Maske.
Stattdessen
sitzen wir vor dem Fernseher und schauen uns Sendungen an, in denen uns
Scheinprominente und Politiker, die man vorher besser vorher eingeschläfert
hätte, die Notwendigkeit der Selbstisolation erklären lassen. Und erst, wenn
man dir wie bei den Kühen eine Kennmarke ins Ohr geknipst hat, darfst du dich
wieder in der Öffentlichkeit sehen lassen.
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