Nicht nur jedem, der beruflich mit Sprache umgeht, sondern auch jedem, der halbwegs gebildet ist, dreht es den Magen um, wenn sich hirnbefreite Sprachakrobaten und Wortvergewaltiger, Werbefuzzis und Partei-Ideologen, merkelaffine Moderatoren, Verbände und Großunternehmen über unsere Sprache hermachen und der Gesellschaft mit ihren vermurksten Wortschöpfungen unser Leben verhunzen.
Mehr als 1.500 Jahre Sprachgeschichte wird plötzlich von feministischen Sprachdilettantinnen außer Kraft gesetzt. Im Bestreben nach einer gendergerechten Ausdrucksweise scheinen jene linguistischen Revoluzzerinnen ihren Restverstand, sofern überhaupt vorhanden, über Bord geworfen zu haben und sich über jede Sprachlogik hinwegzusetzen. Ich sehe es noch kommen: Es wird nicht lange dauern, bis irgendeine pervertierte Genderfetischistin vorschlägt, Goethes und Schillers Werke von allen maskulinen Begriffen zu säubern. Der der grün-weibliche, maskuphobe Kultur-Bolschewismus hat in unserer Sprache schon jetzt tiefe Wunden geschlagen.
Längst schreien sie vor Empörung auf, die Deutschlehrer und Germanisten, Sprachwissenschaftler und Formulierungs-Ästeten, die beinahe hilflos zusehen müssen, wie einige Wenige unsere deutsche Sprache mit Verve vergewaltigen, ohne dabei auch nur der geringste Nutzen hinsichtlich der Besserstellung der Frauen zu erzielen. Ganz vorne mit dabei, die Politiker und der Staat. Machen wir uns nichts vor. Wenn ein Staat dem Bürger aus Gründen der „political correctness“ vorschreibt, wie er zu sprechen hat, ist das die schlimmste Form der Diktatur und hat alleine das Ziel, aus seinen Bürgern "bessere Menschen“ zu machen. Ein solches Vorhaben verfolgte vor 80 Jahren schon ein Österreicher, der sein Volk gerne zu reinen Ariern gemacht hätte.
Der Große Duden treibt die Gendergerechtigkeit inzwischen so weit, dass er Luftpiratinnen als eigenes Stichwort verzeichnet und Idiotinnen auch. Und dazu kommt in jüngster Zeit als weitere Verrenkung noch der seltsame Gender-Stern. Es ist kaum noch zu ertragen, dass in Fernsehwerbungen die Verunglimpfung unserer Sprachkultur dutzendfach zu hören ist.
Wenn ein Begriff in unserer Sprache mit einem Vorurteil behaftet ist, ändert sich das Vorurteil nicht, nur weil das Wort gegendert wurde. Zum besseren Verständnis: Aus dem Terminus „Neger“ wurde im Laufe der Zeit „Schwarzer“, dann „Farbiger“ und ist nun höchst "behördlich" zur „Person mit Migrationshintergrund“ mutiert. Dennoch weiß jeder, dass der Gemeinte aus Afrika stammt und somit ein Neger ist. Ändert sich in unserem Kopf das Geringste, wenn wir anstatt "Unterschicht" den Begriff "Prekariat" verwenden? Sprache lässt sich nicht vergewaltigen.
Selbstredend ist die Deutsche Sprache und ihre Grammatik voller Wunderlichkeiten, die durch das höchst pervertierte Bemühen jener innovativen Spracherzieher bereits in die Sprachgroteske mündet. Nun ja, so manche verdrehte Minderbemittelte, die sich als Frau nicht ausreichend respektiert fühlt, könnte zum Beweis konsequenter Gendersprache den russischen Präsidenten anführen. Er heißt Put*in und nicht Puthahn. Zwar würde er, als echter Mann, gegen Kopfschmerzen vermutlich zum Aspir greifen und nicht zur Aspir*in, aber das ist natürlich eine Mutmaßung.
Man kann dieser Entwicklung nur noch mit Satire oder Sarkasmus begegnen. Vielleicht geht diesen sprachlichen Korinthenkackern, die den Damen etwas Gutes antun wollen, doch noch ein Licht auf. Ist die weibliche Ausgabe des Charmeurs eine Charmöse? Und eine Megäre, die Männer aus Frustration und Hass diskreditiert und herabsetzt eine Diffamöse? Ich sage: Ja! Zumal die Endung ein Geschlechtsmerkmal beschreibt. Jeder kennt die Diskussion um »Frisöse« oder »Friseurin«. Ich habe mir sagen lassen, beides sei richtig. Weshalb kann man dann aber nicht Fritörin anstatt Friteuse sagen?
Für staatsbeflissene Sprachkosmetiker herrscht in der deutschen Sprache ohnehin ein heilloses Durcheinander. Seis drum. Eine Kontrollperson heißt beispielsweise »Kontrolleur«! Das ist aber noch lange kein Grund, über die neue Fraulichkeit nachzusinnen und deshalb das Wort »Kontrolleurin« durch »Kontrolleuse« austauschen zu wollen. Oder doch? Hier zeigt sich die Inkonsequenz feministischer Bestrebungen, sich auch von der deutschen Grammatik zu befreien, denn bislang kenne selbst ich noch keine »Maurerpolierin.« Mit etwas Mut und gutem Willen sollten wir Männer einen männlichen Geburtshelfer auch »Hebammer« nennen dürfen.
Haben Sie eigentlich eine Gartenzwergin in Ihrem Vorgarten? Oder schmückt den Garten ein weiblicher Gartenzwerg? Bedeutet es, dass es auch einen weiblichen Mann gibt? Eine männliche Frau? Und zwar in aller Konsequenz?
Ach - ich vergaß, neuerdings haben wir ja ein drittes Geschlecht, insofern sollten wir dieses Attribut auch unseren Gartenzwergen zugestehen. Ich will die modernen Wortschöpfer nicht verwirren, nichtsdestoweniger darauf aufmerksam machen, dass es »der Baum« heißt -, die Erle, die Buche und die Kiefer trotzdem weiblich sind?
Wie wir also bemerken, ist ein männlicher Baum weiblich. Die Folgerung in Bezug auf Menschen bedeutete demnach, ein Italiener mit ausgeprägter Brustbehaarung, Goldkettchen und abgespiegelter Sonnenbrille beispielsweise könne eventuell den Vornamen »Rosanna« oder »Carla« tragen! Ich kenne keinen Italiener, der sich das freiwillig antäte! Unmöglich ist es, einen vergleichbaren Fall im Bereich der Blumenflora zu finden. Da gibt es keine männliche Blume. Es heißt »die Aster« oder »die Rose«. Wie es sich gehört, ist die Blume weiblich. Basta! Ausnahmen bilden »der Krokus, der Huflattich und der Löwenzahn«, die sind männlich. Abgesehen davon, dass Kroküssin und Huflatte nicht miteinander vereinbar wären.
Warum das so ist, weiß niemand! Ich kann nur vermuten, dass jene Pflanzen zur Gattung Unkraut gehören und aus feministischem Blickwinkel deshalb männlich sein müssen. Probleme bekommt der logisch denkende Sprachverbraucher auch dann, wenn eine Anhäufung von Blumen unvermittelt »Strauß« genannt wird. Logische Schlussfolgerung: Aus vielen weiblichen Blümchen wird eine männliche Einheit: »Der Strauß«! Sozusagen eine Geschlechtsumwandlung durch Zusammenlegung mehrerer gleichgeschlechtlicher Artgenossen, die man in eine Vase stopft. Verzeihung, »Artgenossinnen«.
Und wenn diese Anhänger des Genderismus sich immer noch nicht belehren lassen wollen, sollten sie einen Blick in die Politik werfen! Man braucht einem Politiker lediglich zuhören, wenn er mit den Worten »Meine sehr verehrten Damen und Herren...« beginnt. Diesen Dumpfdeutschen ist vermutlich noch nicht aufgefallen, dass der Redner 1.) die Damen und Herren getrennt anspricht, und 2.) die Damen überdies sein Eigen nennt, jedoch 3.) die Herren hinsichtlich der Eigentumsverhältnisse nicht einbezieht?
Wie kommt er überhaupt dazu, Sie oder mich als sein Eigentum zu betrachten, wenn wir doch wahrscheinlich längst oder in Bälde jemand anderem gehören? Möglich, dass Feministen und professionelle Sprachverhunzer gelangweilt abwinken, und dennoch, die Etymologie kann man nicht einfach auf den Kopf stellen.
Denn die erwähnten Damen und Herren gehören unter Umständen zu einem Partner; aber gehören sie ihm auch? Die Redewendung »wir gehören zusammen...« ist eine gern verwendete Floskel bei Liebenden, in der sich die unrealistische Hoffnung ausdrückt, es möge für immer so bleiben. Gleichzeitig lässt die Formulierung »...ich gehöre ihm/ihr...« jeden Psychologen am Selbstbewusstsein des Leibeigenen zweifeln.
Zum Glück müssen Kinder nicht über ihr Selbstbewusstsein nachdenken. Ansonsten stünde zu befürchten, dass man sie als »Sache« einstufte. Denn »das Kind« ist nun mal sächlich, im Gegensatz zu »die Frau« oder »der Mann«. Aduluscent wird dann aus der Sache Kind urplötzlich »der Jugendliche«. Und erst –, wieder in der Häufung vieler Einzelner -, wird aus »der Jugendliche« - die »Jugendlichen«. Dennoch benutzt der teutonische Sprachkenner relativ selten einen Satz wie: »Die jugendliche Raufböldin trat mit Schmackes einer stadtbekannten Rüpelin in die Eier.«
Häufiger hingegen ist der Satz zu hören: »Der radikale Student kennt keine Zucht und Ordnung.« Schnell wird aus Worten wie »der Radikale« in der Mehrzahl »die Radikalen«, jedoch nie »Radikalinnen«. Wann formulierte je ein Nachrichtensprecher den Satz: »Die Radikalin warf mit faulen Tomaten nach der Kanzlerin«? Dass der Radikale mit Tomaten nach dem Kanzler warf, ist hingegen eine Selbstverständlichkeit, obwohl ich annehme, dass man für den heutigen Präsidenten Steinmeier eher ein faules Ei verwenden würde.
Die
deutsche Sprache ist wirklich nichts für den sprachlich Unbegabten und
noch weniger etwas für Genderwahnsinnige!
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