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Das Wahl-Desaster und das jämmerliche Gezerre ums Bärenfell

Armin Laschet hat für seine Partei das schlechteste Ergebnis einer Bundestagswahl seit 1949 eingefahren. Und jetzt lässt er 80 Prozent Wähler, die sich mit Schaudern von der CDU/CSU abgewendet haben wissen, dass er trotzdem Kanzler werden will. Ich kenne keine Sportart, bei der ein Sportler auf dem zweiten oder dritten Platz eine Goldmedaille entgegennehmen durfte.

 


Nun ja, der geborene Karnevalist aus Aachen zeigt, dass er seinen Sinn für Humor nur bei Hochwasserkatastrophen oder Beileidsbekundungen vor Flutopfern zur Geltung bringen kann. Beim Verlust seines Amtes vergeht ihm das Lachen. Immerhin, Laschet hat an der Wahl teilgenommen, das muss man ihm zugute halten. 

Knapp 9 Prozent haben die CDU/CSU im Vergleich zu den letzten Bundestagswahlen eingebüßt. Vom einstmaligen 48-Prozent-Thron einer mächtigen CDU/CSU des Helmut Kohl ist nichts geblieben als ein kümmerlicher Haufen von Nullen im Nadelstreif. Einen solchen Verlust kann man mit einer Schlammlawine vergleichen, die alles in den Abgrund reißt, was im Wege steht. Und Armin Laschet steht eindeutig im Weg. Bürger und eigenen Parteifreunden - den roten und grünen Genossen sowieso.

Mittlerweile hagelt es aus den eigenen Reihen mit Rücktrittsforderungen. Und wenn selbst ein Herr Kretschmer, Ministerpräsident von Sachsen und professioneller Blender schon nach Laschets Rückzug ruft, kann man sich in etwa die Anhäufung von intellektuellen Unfälle in dieser Partei vorstellen. Nun ja, wenn die CDU gemeinschaftlich eine Lusche durchsetzt, um einen Demagogen aus Bayern zu verhindern, einen Wirtschaftsexperten wie Friedrich Merz kalt stellt, weil es Frau Merkel verlangt hat, dann ist es mit einer solchen Partei wirklich nicht mehr weit her. Und nun? Jetzt zerren gleich 4 Parteien am Bärenfell, in der Hoffnung, mit weltmännischem Gehabe einen Fetzen abzubekommen, der sie die nächsten 4 Jahre wärmen soll.

Doch die Sache mit den Argumenten, die überzeugen sollen, was bei der Wahl so alles schiefgelaufen ist, geht an bitteren Wahrheiten weit vorbei, die auszusprechen man scheut, wie der Teufel das Weihwasser. Denn um die wirklichen Gründe des politischen Absturzes der CDU/CSU schlagen die Protagonisten hanebüchene Bögen. Laschet das Bauernopfer, die Hyänen stehen in der eigenen Partei bereit mit an den Haaren herbeigezogenen Gründen von Wählerentscheidungen. Doch die Parteigremien haben ihre Luschen selbst ausgewählt, nun machen sie sich knurrend und mit fletschenden Zähnen über das politische Aas her.

Und nein, es war für die Wähler nicht leicht, zwischen Pest, Cholera und Totalversager zu entscheiden, auch wenn sie sich noch so kämpferisch gaben. Auch wenn Söder sich jetzt scheinheilig an die Grünen heran scharwanzt, es mit den Gelben nicht verscherzen und vor den Roten immer noch den starken Macho spielt, freilich mit verbindlicheren Tönen, tritt er selbst den Beweis seiner fehlenden Glaubwürdigkeit an. Mit standardisierten Formeln sind keine Probleme für die Zukunft zu lösen, das hat er begriffen, was die Stunde geschlagen hat, noch nicht. 

Die Corona-Falle ist zugeschnappt. Nicht nur Söder, auch Merkel und Laschet wissen, dass 40 Prozent Impfverweigerer mit hoher Wahrscheinlichkeit weder CDU noch CSU-Wähler waren. Ebenso hoch, nämlich 40 Prozent, war die Quote von Wählern, die irgendetwas gewählt haben, was sie nicht wollten, aber jetzt bekommen.

Zu sehr hat Corona unser Leben bestimmt, Gefahrenlagen pervertiert, die Indoktrination perfektioniert, als dass man behaupten könnte, das Thema wäre nicht wahlentscheidend gewesen. Niemand der Politiker spricht es aus, aber alle wissen sie es, denn die Quittung liegt auf dem Tisch. Und aus diesem Dilemma gibt es kein Entkommen, auch nicht in der Zukunft. Die monatelange politische Flucht nach vorn, Druck maximal zu erhöhen, mit Zwangsimpfung, Ausgrenzung, Arbeitsplatzverlust, Schuldzuweisung und Diskriminierung dem renitenten Verweigerer zu drohen, hat das Risiko des Stimmverlustes im Wahlergebnis voll und ganz bestätigt. Volkspareien ade, kann man nur noch sagen.

Denn jede Menge Bürger sind der unglaubwürdigen, teilweise lächerlichen Selbstbeweihräucherungen und Profilierungsversuchen der Protagonisten müde gewesen, sie sind immer noch wütend, frustriert, enttäuscht und haben die CDU/CSU zu einer 19-Prozent-Partei degradiert. Gut so. Denn CDU und CSU haben in beispielloser Selbstherrlichkeit das Volk hinters Licht geführt und keine Schweinerei ausgelassen, die in ihren Konsequenzen den Bürgern und dem Staat gleichermaßen Schaden zufügten. 

Ob Korruption, Vetternwirtschaft, außer Kraftsetzung des Grundgesetzes, ob Fälschungen von Statistiken, widerrechtliche Einflussnahmen bei öffentlich-rechtlichen Medien, Intensivbetten-Skandal oder Schlamperei bei der Impfbeschaffung, es gibt nahezu keinen Bereich, indem sich Politiker extrem dilettantisch verhalten haben. Es gibt nahezu keinen Bereich, in dem sie sich nicht bereichert oder sich zumindest persönliche Vorteile verschafft hätten. Zu Merkels Vermächtnissen gesellen sich neue Flüchtlingsströme aus Afghanistan.

Es gibt keinen Weg zurück zur Normalität, zu einem starken, erfolgreichen Staat. Der wird uns bestenfalls suggeriert. Schon gar nicht, mit den jetzt zur Wahl stehenden Mannschaftsmitglieder. Breichreiz allenthalben, wirft man einen Blick auf eine Muppetshow, die neuerdings fast 800 Mitwirkende haben wird. Sieht man zurück, hat man mit einem nie dagewesenen Aufwand an Werbung, Geld und Suggestion eine Impfkampagne durchs Volk geprügelt, Millionen Bürger vor den Pranger gezerrt, diskriminiert oder beschimpft. Und nun soll alles Klima heißen und das Idiotenspiel von vorn beginnen?

Nein, es spielt keine Rolle mehr, ob die zweite, dritte oder vierte Impfung hilft, ob irgendjemand gegen Corona immun wird oder nicht. Es spielt auch keine Rolle mehr, ob sich die Vakzine als gesund, ungesund, gefährlich oder als notwendig herausstellen, ob Zigtausende wegen Nebenwirkungen ein Leben lang leiden werden oder nicht. Es spielt keine Rolle, ob die willfährigen Wissenschaftler, die stets der Meinung ihrer Geldgeber sind,  später einmal alle Schuld von sich weisen und sie als politische Kollateralschäden anprangern, weil sie ihren Kopf retten wollen. Der Verfall unseres Landes ist vorprogrammiert und wird vermutlich von unseren zukünftigen Regierenden unter Androhung von Bußgeldern ordentlich verwaltet.

Die Myriaden politischer Sackgassen-Entscheidungen und Merkelscher sozialen und ökonomischen Abrissbirne haben Hunderte von Milliarden verschlungen und sollen immer noch - auf Gedeih und Verderb - eine Erfolgsgeschichte werden. Und wenn es nicht gerade Corona ist, dann wird man es mit Klima schon richten. 

Doch all diese aberwitzig anmutenden Ziele, die großspurigen Worthülsen, angefangen beim Retten des Weltklimas bis hin zu Wohnungsenteignungen, von Herdenimmunität bis CO2-Neutralität, von der durch Einwanderung fremder Kulturen gefährdete Sicherheit bis hin zum sogenannten Klimastaates, die Ziele werden auf dem Scheiterhaufen hochstapelnder und sich selbst überschätzender Selbstdarsteller und sich gegenseitig behindernden Dämlingen enden.

Liebe Politiker, wer auch immer sich von euch an die Macht mogelt: Seht euch vor. Der Bogen ist längst überspannt.

 

 

 

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