Direkt zum Hauptbereich

Gil Ofarim bedient die Presse mit Lügengeschichten – und es hat funktioniert

Eigentlich habe ich es nicht anders erwartet, genau wie viele ARD und ZDF-Korrespondenten, die nur allzu gerne auf den Zug von Ungeheuerlichkeiten springen. Ja, ja, dieser Gil Ofarim ist ein Fuchs, wusste er doch zu genau, auf welche Weise er sein ohnehin bejammernswertes Image mit einer wohl kalkulierten Lüge aufpolieren konnte. Doch der Schuss geht jetzt nach hinten los.

 


Auf die völlig kritiklose Presse und die auf Erbschuld getrimmten Fernsehsender mitsamt ihrem plärrenden Personal ist Verlass. Der C-Promi mit jüdischen Wurzeln hatte bei Instagram berichtet, wegen seiner Kette mit Davidstern in einem Leipziger Hotel diskriminiert worden zu sein. Und prompt stürzten sich in Sender und Redaktionen sensationsgeile Schreiberlinge und Moderatoren mit ausgeprägtem, rotem Sendungsbewusstsein geradezu dankbar an die Arbeit. 

Wieder ein Jude diskriminiert, und das in aller Öffentlichkeit – dazu auch noch ein Promi. Welch ein Eklat! Selbst in einem 4-Sterne-Hotel rastet das rechtsextreme Personal aus, wenn ein selbsternannter "Jude" einchecken will. Das sollte wohl Ofarims werbewirksame Botschaft sein. Und richtig, die Botschaft fiel auf fruchtbaren Boden, jedenfalls für die gesamte Presselandschaft. Der kollektive Aufschrei war enorm. STERN und SPIEGEL widmeten dem halbseidenen Schlagerfuzzi ausführliche Artikel und warfen ein bedenkliches Bild auf das wieder auferstandene Nazideutschland.

Wenn das keine gute Marketingstrategie ist, wird sich wohl dieser schmierige Ofarim Zögling gedacht haben, als er auf die Idee kam, einen Angestellten eines Leipziger Nobelhotels schamlos zu verleugnen. Demnach war er von einem Mitarbeiter des Westin Hotels dazu aufgefordert worden, seine Halskette mit einem Davidstern einzupacken. Dann dürfe er einchecken. Das berichtete er in einem Instagram-Video, das nicht nur bundesweit, sondern weltweit für Aufsehen sorgte.   

Es kam, wie es kommen musste. Gil, der Gedemütigte in allen Kanälen – und das tagelang und rund um die Uhr. Selbstredend fanden sich sofort mindestens dreihundert empörte Jungbürger, die mit Transparenten und Sprechchören, mit Erinnerungs-Appellen und Schuld-Wiederbelebungs-Gebrüll vor dem Eingang des Hotels versammelten. Das machte etwas her, besonders vor den Linsen gedankenloser und einfältiger Kameramänner. Wieder einmal konnten dankbare Moderatoren ein beredtes Beispiel deutschen Antisemitismus liefern, auch schuldfreudigen Politiker kam dank Gil dem Deprimierten die Blasphemie gelegen, gab sie doch den profilneurotischen Polit-Schwätzern erneut die Gelegenheit, dem verkommenen deutschen Publikum ins Gewissen zu reden.

Obwohl es Zeugen gab, die den Ausführungen von Gil Ofarim widersprachen oder von einem Disput am Tresen nichts absolut nichts mitbekommen haben, ließen sich übereilige Journalisten nicht davon abbringen, den Leipziger Vorgang als Beweis für den allgegenwärtigen Antisemitismus in ihren Blättern breitzutreten. Solidaritätsbekundungen allenthalben, ohne den geringsten Zweifel zu hegen, ob die Geschichte stimmt oder nicht. 

Der Hotelangestellte erstattete unverzüglich Anzeige wegen Verleumdung, die Presse allerdings nahm davon auf eine Weise Notiz, als sage der Mitarbeiter die Unwahrheit. Gil allerdings zierte sich mit einer Anzeige, die man eigentlich von ihm hätte erwarten dürfen. In diesen Tagen kommt ein Buch von Gil Ofarim heraus, was den Verdacht nahelegt, dass er diese hanebüchene Verleumdung vorsätzlich inszenierte, um seine Popularität zu steigern, um den Buchverkauf anzustoßen. Wenn er da nicht die Rechnung ohne den Wirt gemacht hat. Der Verlag dürfte sich hüten, das Buch unter diesen Umständen herauszubringen. Tja, das wird teuer für diesen Herrn.

Selbst in den sozialen Netzwerken ging es rund. Die einen, die den ungeheuerlichen Vorfall in Leipzig nicht glauben konnten, sie wurden von Anhängern des unverschämten Lügner Gil verbal regelrecht niedergeknüppelt. Doch jetzt, nach den ersten Zweifeln ist fraglich, ob der Musiker den ominösen Davidstern, weswegen er vom Rezeptionisten angeblich des Hauses verwiesen wurde, tatsächlich auch trug. Überwachungskameras jedenfalls zeigten den Musiker in T-Shirt und Jacke am Tresen, jedoch ohne die Kette mit dem Davidstern.


Nach internen Informationen soll die Leipziger Polizei inzwischen »erhebliche Zweifel« am ursprünglich geschilderten Ablauf der Ereignisse haben. In einer Vernehmung habe Ofarim gesagt, er wisse nicht mehr sicher, ob er an dem Abend eine Kette trug. Klar ist: Es sind nicht nur eine, sondern mehrere Videoaufnahmen der Überwachungskameras gesichert worden. Und auf keinem ist die Kette sichtbar. Was nun? Die Staatsanwaltschaft und die Polizei ermitteln weiter. Doch die Presse schwieg bis zum letzten Moment.

Erst jetzt, nachdem so einige dieser schreibenden Schmeißfliegen bemerken, dass ihre aufgemotzten Empörungstraktate schlecht recherchiert, nicht kritisch hinterfragt und völlig blauäugig von einem fragwürdigen Kandidaten übernommen worden waren und sich die Wahrheit jetzt völlig anders darstellt, erst jetzt fühlt sich die Presse bemüßigt, ziemlich kleinlaut zwar, ein wenig zu korrigieren. Von Fernsehsendern wie ZDF oder ARD allerdings hört man bis jetzt noch keine Gegendarstellung. Schämt man sich etwa? Mit einer vorgetäuschten antisemitischen Lüge wird ein ganzes Land diffamiert und die Presse steht auch noch Pate! 

Nein, es ist diesen willfährigen Moderatoren keineswegs peinlich, einer unverschämten Lüge aufgesessen zu sein. Der Nimbus eines manisch antisemitischen, rechtsradikalen Volkes muss irgendwie aufrechterhalten werden. Notfalls auch mit Schweigen oder einer kleingedruckten Richtigstellung auf Seite 8, links unten. Was bleibt, ist ein geistiger Brandstifter, der rücksichtslos seine geradezu krankhafte Profilneurose auf dem Rücken einer ganzen Nation auslebt...

Kommentare

  1. "schlecht recherchiert, nicht kritisch hinterfragt und völlig blauäugig"
    Sorry, aber geht das nicht schon seit Jahren so?

    AntwortenLöschen
  2. Meiner Meinung nach,wollte Gil Ofarim mal wieder in aller Munde sein....und sein Immage aufmotzen‼️

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

ich freue mich auf jeden Kommentar

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das Duell – Höcke auf der medialen Schlachtbank

Wenn bis jetzt den weniger politisch interessierten TV-Konsumenten noch nicht klar war, mit welchen pervertierten Formaten unliebsame Persönlichkeiten auf die Schlachtbank geführt werden, um sie mit Hilfe halbgarer Haltungsmoderatoren zu filetieren, durfte gestern um 20 Uhr 15 sein „deja vue“ erlebt haben. Das Ziel seines politischen Gegenspielers Mario Voigt, den Vorsitzenden des Thüringer Landtages Björn Höcke noch rechtzeitig vor den Landtagswahlen vollkommen zu diskreditieren, scheiterte kläglich. Schließlich schwebt das "35 Prozent-Damoklesschwert" der AfD wie die Hiob'sche Heimsuchung über den Köpfen der Medienmacher und der Altparteien.  Da vermochten auch die beiden auf Krawall gebürsteten konformistischen TV-Ideologen Tatjana Ohm und Jan Philipp Burgard dem Ganzen nicht einmal ansatzweise ein angemessenes Niveau verleihen. Faire und unparteiische Moderation sieht anders aus. Ohm und Burgard legten sich mit ambitioniertem Engagement ins Zeug, dem nichtssagenen B

Wenn Tatbeteiligte die Haupttäter reinwaschen

Der erste Lockdown in der Corona-Pandemie jährt sich zum vierten Mal. Nachdem sich die Schlinge um die Hälse der politischen „Impf-Orgiasten“, Lockdown-Fetischisten, Maskenprofiteure und Weltuntergangsprediger Tag für Tag enger zuzieht, sucht Olaf Scholz nun Hilfe bei seinen Komplizen. Der Bundeskanzler hat einen neuen Expertenrat Gesundheit und Resilienz einberufen. Ethikrat-Chefin Alena Buyx soll die sich anbahnende Apokalypse mit ihren „Mannen“ aufhalten, oder zumindest in Bahnen lenken, um den allzu forschen politischen Predigern des Impfheils das „Volkstribunal“ zu ersparen. Die Stimmen in Regierungskreisen und auch in der Opposition werden immer mehr, immer lauter und immer eindringlicher, den vorsätzlich inszenierten pandemischen Supergau aufzuarbeiten. Dass unsere Regierung bereits vorbaut, ist unübersehbar. Sie greift angesichts der kaum noch zu verschleiernden Katastrophenmeldungen zur „Ultima Ratio“. Wer, wenn nicht die höchste und über jeden Zweifel erhabene Instanz de

Baerbocks Tagesthemen-Interviews in Zukunft nur noch mit Untertitel?

Nein, wir haben keine Außenministerin, Deutschland hat einen kosmetisch optimierten Bundessprachfehler. Wenn Annalena nicht nur zum TV-affinen Publikum spricht, sondern auch qualifizierten Pressevertretern Fragen kompetent und fachkundig beantwortet, können selbst hartgesottene Zuschauer intellektuell kaum noch folgen. In ihrem gestrigen „Tagesthemen“-Interview sorgte unsere Sprach-Influencerin in den Netzwerken für maximale Irritationen. Da jagte eine unverständliche Wortschöpfung die nächste, gefolgt von aufsehenerregenden Neologismen, eingebettet in verquaste Sätze, deren Sinn sich allenfalls eingeweihten Linguistikern oder erfahrenen Logipäden erschloss.  So mancher politikbeflissene Zuschauer auf dem heimischen Sofa musste nach der Sendung ratlos zurückbleiben, betrat Annalena doch beherzt und entschlossen linguistisches Neuland. Selbst in den sozialen Netzwerken herrschte in weiten Teilen Verwirrung, die sich in Tausenden Kommentaren bei "X", "Facebook" und