Während sich Kanzlerin Merkel auf ihrer weltweiten Abschiedstour feiern lässt und Politiker vieler Nationen brav applaudieren, wetzen die Königsmörder im CDU-Untergrund die Messer. Parteifreunde sind völlig humorlos, wenn es um Macht, Posten und Privilegien geht, da spielt es keine Rolle, ob man in Brüssel glaubt, dass Deutschland ohne Merkel wie Paris ohne Eifelturm sei.
Machen wir uns nichts vor. Eine ganze Reihe europäischer Staatsmänner dürften erleichtert sein, Merkel endlich loszuwerden. Und auch im EU-Parlament begleitet man mit hechlerischen Applaus und aalgalttem Lächeln Merkels theatereifen Abgang in die Rente. Doch zurück zur innerdeutschen Stimmung.
Der „Deutschlandtag“ der Jungen Union gab uns schon einmal einen Vorgeschmack darauf, was Merkel in den nächsten Wochen erwarten darf, denn die Youngsters preschten mit harscher Kritik vor und rechneten mit der Ära Merkel gnadenlos ab. Noch hielten sich die üblichen Feiglinge, Duckmäuser und opportunistischen Schleimbeutel der einst so mächtigen Volkspartei bedeckt. Auch die Pressevertreter, Moderatoren und staatsbeflissenen Fernsehsender sind noch verdächtig angepasst, zumal man ja nicht wissen kann, ob Mitti nicht doch noch mal... Nur einige „Widerstandskämpfer“ wie Friedrich Merz und Hans-Georg Maaßen ließen sich zu unverblümter Kritik hinreißen.
Klar ist, Merz hat noch alte Rechnungen mit der Kanzlerin offen und da er nichts zu verlieren hat, traute er sich auch, die CDU/CSU ganz offen als „Sanierungsfall“ zu bezeichnen, für den einzig Merkel die Verantwortung trägt. Die Wunden bei Jens Spahn sind noch weit frischer und nach wie vor sehr schmerzhaft, hat ihn doch seine Kanzlerin während der Pandemie in ihrer unnachahmlichen Art mehrfach vorgeführt und hinter den Kulissen diszipliniert. Wie sehr es in den „spahn’schen“ Adern brodelt, ließ er in seiner Rede beim Deutschlandtag die June Union wissen, indem er sich von der unantastbaren merkelschen Politikformel „das ist alternativlos“ distanzierte.
Immer wieder hatte die Bundeskanzlerin Angela Merkel ihren Willen und die Politik mit wie in Stein gemeißelten Worten gerechtfertigt und wer es wagte, ihre Entscheidungen zu hinterfragen oder leise Kritik zu üben, wurde gnadenlos abserviert. Deren Beispiele gibt es viele. Ihr Führungsstil war gefürchtet, da er für sie das Angenehme mit dem Nützlichen verband. Die "Unfehlbare" machte stets Nägel mit Köpfen, was sich mit dem Rauswurf Maaßens, der Entsorgung von der Leyens nach Brüssel oder die Demontierung Helmut Kohls geradezu beispielhaft belegen lässt.
Man sagt: Die Mafia vergisst nicht. Bei Merkel verhielt es sich ähnlich, was man an Dutzenden ihrer Säuberungsaktionen in den eigenen Reihen ablesen kann. Ihre Persönlichkeit passt perfekt ins Bild einer anmaßenden Despotin, die ihr „Reich“ nach ihren ganz persönlichen Vorstellungen umgebaut hat und wohl davon überzeugt ist, dass ihr nationale und internationale Ovationen für ihre Arbeit zustehen. Doch die Wahrheit sieht anders aus, spätestens, wenn Mutti endgültig abgetreten ist. Dann wagen sie sich aus ihren Löchern, dann wittern sie „Morgenluft“, weil man scheinbar nichts zu befürchten hat.
Merkels Parteiführung habe die CDU „systematisch destabilisiert und entkernt“, so Johannes Winkel (29), Chef der NRW-JU. „Man müsse die letzten 16 Amtsjahre von Merkel aufarbeiten“, meinte der JU-Hoffnungsträger forsch. Der junge Mann irrt. Entkernen und destabilisieren kann ein Führer seinen „Verein“ nur dann, wenn man komplette Weicheier als Mitglieder um sich herum versammelt hat. Und genau jene Nasen wollen das Erbe der gebenedeiten Merkel antreten. Das ist das eigentliche Desaster. Ob nun Laschet, Spahn, Söder oder sonstige Aspiranten, das sommerliche K-Massaker der Loser und Möchtegerns glich dem so geläufigen deutschen geflügelten Wort: Unter den Blinden ist der Einäugige König.
Welch eine Anmaßung, wenn Politiker sich als die einzigen moralisch legitimen Repräsentanten des Volkes begreifen aber bei Wahlen keine Mehrheiten erzielen? Fehler kommen bei diesen Herrschaften gar nicht vor, obwohl sie offenkundiger wie jetzt in der Pandemie oder der derzeit grassierenden Klimahysterie nicht sein können. Im Zweifelsfall sind natürlich die Anderen schuld, oder es waren die Umstände oder ein unvermeidbarer Sachzwang. Umso schlimmer sind dann die Folgen einer Niederlage, die unter den „Parteifreunden“ mit gegenseitiger Zerfleischung endet.
Nach dem „Wunden lecken“ der CDU/CSU folgen in den Reihen der Wahlverlierer wütende Abrechnungen, Heimzahlungen für erlittene Demütigungen, Vergeltungsmaßnahmen und Revanchen, die ganz sicher erst mit der Destruktion des Kanzlerinnen-Nimbus beginnen und mit der Ausmerzung ihres Ansehens enden. Die Meinungserosion aus dem Ausland über Merkels Wirken hat längst begonnen, auch wenn man in Brüssel noch frentisch applaudiert. Den Kanzleraspiranten mit ihrem Gefolge ist es Wurscht, ob Obama unserer bideren Mamsell mit Lobeshymnen den Abgang erleichtert, was bleibt ist ein schaler Nachgeschmack.
Jetzt haben sich Merkels Verlierer mitsamt ihren unterentwickelten Koalitionären versammelt. Sie sitzen in den Startlöchern und feilschen um die besten Pfründe. Hauen und Stechen ist angesagt. Die Bürger müssen dem selbst gewählten Wahnsinn tatenlos zusehen, sie müssen zusehen, wie der Rest Deutschland von grünen Dilettanten und roten Socken zersägt wird. In den politischen Gremien vereinen sich die inkompetente Angstbeißer mit unfähigen Lebensversagern, großmäulige Schaumschläger mit schamlosen Schwindlern, blauäugige Gutmenschen mit realitätsfremden Weltverbesserern.
Jens gegen Laschet, Laschet gegen Söder, Span gegen Söder und Laschet, während die güne Baerbock davon trämt, E-Autos als Stromspeicher zu aktivieren, um Klima, Gelbbauchunke und die Sumpfdotterblume zu retten. Überhaupt sind die Grünen schwer am schuften. Am liebsten hätten sie in Zukunft gerne das Finanzministerium, schon aus dem Grund, das Land und ihre Bewohner noch schneller zu ruinieren, als es sich Merkel je erhofft hat.
Sie entscheiden über das Wohl und Wehe eines ganzen Landes, und das mit dem Impetus, nur sie weisen uns den Königsweg eines ökologisch gesäuberten Lebens und nur sie garantieren uns das keim- und virenfreie Dasein. Der Herr stehe uns bei, denn mit einer Horde von Feiglingen, angepassten Mitläufern und blauäugigen Weltverbesserern kann man keinen Staat machen.
Was wird bleiben? Eine abgetretene Kanzlerin mit dem Attribut: Was kümmert mich mein Geschwätz von Gestern - oder nach mir die Sintflut. Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken, wenn sich in wenigen Monaten über sie der Volkszorn entlädt. Ob der Bäcker von nebenan ihr noch eine Semmel verkaufen wird?
Wie immer eine hundertprozentige Analyse; großartig. Und ja, Mutti wird noch ein Semmel bekommen. Allerdings im Asyl in Luxenburg.
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