Wir können von Glück sagen, dass Deutschlands Presse den Bürgern erklärt, wie und was sie zu denken haben. Und damit alles für uns Vorgedachte auch verinnerlicht wird und niemand gedanklich ausschert, erhalten wir täglich eine Überdosis regierungskonformer Corona-Leitsätze – ähnlich wie beim Impfen. Da reichen auch keine zwei Impfdurchgänge mehr, um die Volksgesundheit sicherzustellen.
Doch jetzt warnen die seriösen Blattmacher der ZEIT vor einer weit gefährlicheren Seuche. Die Staatsfeindlichkeit. Sie greift noch schneller um sich und befällt mittlerweile sogar harmlose Familienväter, Omas und Opas, Alte und Junge und sogar Frauen. Denn die gehen seit Neuestem auf die Straße und schließen sich ungenehmigten Demonstrationen an. So beklagt der Redakteur Christian Vooren, dass sich unter die Vorreiter der Coronaleugner – sogenannte Querdenker, radikale Impfgegner und Hooligans -, ganz normale Bürger mischen, die sich anmaßen, selbständig und auf eigene Verantwortung denken zu wollen. Wo kämen wir hin, wenn das Schule macht?
In seinem Artikel begründet er die Motive dieser irregeleiteten Staatsfeinde in seiner intellektuell anspruchsvollen Beweisführung, die er zunächst am Beispiel des Fackelaufzuges vor dem Haus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping festmacht. Ein wütender Mob habe völlig enthemmt die Politikerin bedroht. Semantisch geschickt fügt er, um seiner verbalen Dramatik eine größere Wirkung zu verleihen, die Sätze an: „Am Samstag wurden bei nicht genehmigten Demonstrationen in Berlin mehrere Journalisten von Neonazis angegriffen, sie wurden geschlagen und getreten. Ähnliche Bilder am Sonntag in München.“
Man kann sich eines Kopfschüttelns nicht erwehren, wenn ein studierter „Musiker“ die bürgerliche Wut mit einer epidemischen Gefahrenlage vergleicht, bei dem einem glatt in den Sinn könnte, Biontech zu beauftragen, gegen diese gewaltbereite Massenerkrankung ein neues Vakzin zu entwickeln. Doch dann wird’s spannend. Denn dieser Herr "Staatsredakteur" stellt in seinem Pamphlet an den Leser die suggestive Frage: „Wie konnte sich dieser Hass so ungestört ausbreiten? Wie konnte sich diese Seuche so ungestört ausbreiten, mutieren und festsetzen in der Gesellschaft?“
Die Antwort hat der gebenedeite Voolen natürlich parat. „Die staatszersetzende Gefahr wurde und wird bis heute nicht ausreichend ernst genommen." Da seien doch so viele dabei, deren Sorgen berechtigt seien, man dürfe die Gesellschaft nicht spalten, man müsse ihr zuhören – das sind die Hauptargumente, die seit Beginn der Pandemie "verständnisheischend" vorgetragen werden.
Der Terminus „verständnisheischend“ soll wohl implizieren, dass auf der Straße nur verblendete Deppen herumrennen, die keine Ahnung haben und mit vorgeschobenen Argumenten ihrer Wut Ausdruck verleihen. Aber jetzt haben wir Klarheit. Nur einer ist erleuchtet: Dieser Herr Voolen. Einen solchen sozioligisch irrelevanten Unsinn habe ich selten gelesen. Gerade im der eheligen DDR haben Menschen über 20 Jahre extreme Bevormundung und Repressionen erfahren. Ist es ein Wunder, dass man gerade in diesen Landesteilen besonders sensibel auf staatliche Willkür reagiert und ein ganz besonderes Gespür für Ungerechtigkeiten entwickelt hat?
Ich wills mal so sagen: Wenn man von einer dritten Seuche sprechen kann, dann von der Tatsache, dass Deutschland und seine Bürger von einer Massenpsychose und einer fast neurotisch anmutenden Sorge ergriffen ist, die von der Journallie und maßgeblich befeuert wurde und nicht etwa von Corona. Für die aufgebrachte Stimmung im Land sind überwiegend die Medien verantwortlich, deren Verteter beinahe durchweg den gesellschaftlichen Konsens vergieften. Und das mit freundlicher Unterstützung der Regierenden.
Nun ja, dieser Zeit-Schmierfink hat vermutlich auch noch nie etwas von Ursache und Wirkung gehört. Wahrscheinlich kennt er das gute, alte deutsche Sprichwort nicht: Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus. Und wenn ein Staat, der nachgewiesenermaßen mit Zahlen trickst, Fakten um der Wirkung Willen verfälscht und dramatisiert, Bürger mit existenzbedrohenden Maßnahmen drangsaliert, Grundgesetze aushebelt, sich allerorten Polizeigewalt Bahn bricht, und überdies mit maximalem, propagandistischem Aufwand mediale Gehirnwäsche betrieben wird, um eine ganze Nation an eine fragwürdige Spritze zu zwingen, wenn Sie das nicht verstehen, lieber Herr Voolen, dann sollten Sie besser Tellerwaschen oder einen Häkelkurs belegen.
Denn dann breitet sich Zorn, Ärger, Wut, Ablehnung und auch Hass aus, nur wesentlich heftiger als es die Corona-Pandemie je sein könnte. Druck erzeugt bekanntlich Gegendruck – das lernt jeder Schüler in der Physikstunde. Dennoch hat der Autor nicht begriffen, dass man zunehmende Zwangsmaßnahmen des Staates, die mehr und mehr den Charakter der Willkürlichkeit angenommen haben, im Grunde genommen mit einer Schraube und einer Mutter vergleichen kann. Man kann sie nicht endlos anziehen, irgendwann ist das Gewinde zu Ende. Überdreht man die Schraube, verliert sie jeden Sinn und jeden Halt.
Dem ZEIT-Schreiberling scheint auch noch so ganz aufgegangen zu sein, dass sich in diesen zwei Jahren eine politische Lüge nach der anderen reihte und totalitäre Repressionen – anders kann man sie inzwischen nicht mehr bezeichnen – inzwischen das brüchige Fundament staatlichen Eingreifens geworden ist. Nun soll eine ganze Bevölkerung mit der dritten, vierten, fünften Spritze verpflichtet werden, obgleich feststeht, dass die vielgerühmte Herdenimmunität nie erreicht werden wird, dass die zwangs-disziplinierten Bürger nach der Verabreichung von Vakzinen keineswegs geschützt sind. Dass der Anteil jener, die die Schnauze restlos voll haben, immer größer wird, macht ihren regierungsalimentierten Artikel per se obsolet.
Wenn jemand von Schlage eines konformistischen Schmierfinkes einer Gesellschaft das Denken vorgeben möchte, dann ist es schon sehr schlicht um deutsche Redaktionsstuben bestellt. Voolen entblödet sich in seinem Traktat nicht von einer sächsischen, implizite Kapitulation vor der Rechten zu schreiben, die das Land in die Lage versetzt hat, der Sache nicht mehr Herr zu werden. Ich hätte da wahrlich eine logischere Begründung. Wer einen Politiker wie den sächsische Ministerpräsidenten Kretschmer wählt, muss sich nicht wundern, wenn sächsische Bürger diesen Mann schnellstmöglich loswerden wollen.
Zum
Abschluss möchte ich noch den letzten Absatz des Artikels kommentieren, der da lautet: „Das
Virus ist heute ein anderes als noch vor ein oder vor zwei Jahren. Aus Alpha
wurde Delta wurde Omikron. Die zweite Seuche hat sich ebenfalls verändert. Aus
den Besorgten wurden die Wütenden wurden die Radikalen. Um dagegen vorzugehen,
braucht es klares, entschiedenes Handeln.“ Ich meine eher, es braucht
entschiedenes Handeln, Staatsschreiber ihrer Couleur in die Wüste zu schicken, damit
Schreibtischtäter wie Sie unsere Gesellschaft nicht weiter spalten und dem ein
für alle Mal Einhalt geboten wird.
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