Noch niemand in Deutschland hat es gewagt, mit 6-Stelligen Zahlen so souverän und so spielerisch umzugehen, wenn es darum ging, zukünftige Todes- oder Ansteckungsraten vorherzusagen, wie unser neuer Gesundheitsminister.
Und hätte er sich beim Zu- und Einordnen die wirklichen Todesursachen nicht so dämlich angestellt, dann hätte er schon vor 18 Monaten recht behalten, als er uns monatlich mehrere hunderttausend Covid-Tote angekündigt hatte. Wie gesagt, es hat nicht geklappt. Die Sache mit den subventionierten Intensivbetten und den Verblichenen, die stattdessen an Herzinfarkten, Schlaganfällen, Beinbrüchen und Hämorrhiden gestorben sind, ist wegen dummer Fehler aufgeflogen. Es sollen sogar ein paar Treppenstürze, Sportunfälle und Fälle mit akutem Fusspilz dabei gewesen, die man aus kosmetischen Gründen der falschen Statistik zugeordnet hatte.
Doch nun hat ihm die SPD eine zweite Chance zugebilligt. Karl hat sich sofort mit Verve an die Arbeit gemacht. Und mal ehrlich: Wer traut sich schon, 600.000 Neuansteckungen für Februar vorauszusagen? Da kann es nur einen geben. Karl, der Virus-Terminator. Angesichts solcher Prognosen vergeht sogar den Dreifach-Vakzinierten und Doppelt-Geboosterten Hören und Sehen. Aber noch einmal werden ihm solche Fehler nicht mehr unterlaufen.
Lauterbachs Modellrechner haben vermutlich unter Aufbietung sämtlicher Hirnzellen mehrere Tage im Keller des Gesundheitsministerien gerechnet, um für unseren „Champion of Undertakers“ neue Traum-Ergebnisse zu evaluieren. Allerdings ist das anspruchsvolle Ziel nur unter der Voraussetzung zu erreichen, wenn man vorher für die immer noch 30 Millionen symptomatisch Gesunden die Insel Rügen in ein Konzentrationslager umwandelt. Ausgewählte Omikron-Superspreader werden als Betreuer eingesetzt oder undercover auf die Insel eingeschleust.
Unter dem Motto "Spritztour in die Freiheit" könnte auch ein weiterer motivatorischer Anreiz sein, die hohe Dunkelziffer militanter Impf-Verweigerer zu erreichen und mit niederschwelligen Angeboten wie Bratwurst und Freibier in eine Art Partystimmung zu versetzen. Inselfeeling und ausgelassene Urlaubsstimmung tun das ihre.
Wie ausgebufft die neue Strategie unseres Vierenkarls ist, zeigt der noch nicht veröffentlichte Plan, den Genesenenstatus nur noch reziprok anzuwenden. Soll heißen: Der Genesenenstatus, vor einigen Tagen auf drei Monate verkürzt, soll ab Ende Januar um weitere vier Monate reduziert werden, sodass niemand mehr von sich sagen kann, jemals gesund gewesen zu sein.
Die Zeit ist knapp, will Karl sein Plan-Soll erfüllen. Derzeit arbeitet ein Dutzend Mathematiker am Prognose-Feinschliff, um die argumentative Verwirrung Lauterbachs in glaubwürdige Zahlenwerke zu verwandeln. Es wäre doch gelacht, wenn unser aller Karl nicht wenigstens einmal in seinem Leben etwas Substantielles schaffen würde. Die Zeichen stehen auf Erfolg, wenngleich sich einige Gegner bereits formieren und ihr eigenes Süppchen kochen. Insbesondere Bayern sollte Karl nicht aus den Augen verlieren.
Am Montag trifft sich die Spitzenrunde der Länder. Dort will man sich über die Konsequenzen der dramatischen Entwicklung in Deutschland abstimmen. Noch kann Karl, unser großer Viren-Zampano, die bereits geimpften Bürger mit seinen jüngsten Drohungen ein weiteres Mal in eine Schockstarre versetzen. Nun gilt es, die restlichen 30 Millionen zu motivieren, genauer gesagt, „mitzunehmen“, wie in Politikerkreisen sagt.
Karl
hat gestern zum Endspurt angesetzt und wartete mit einer neuen
Bedrohungsnachricht auf. „Die Delta-Variante verändert sich gerade“, erklärt Lauterbach mit euphemistischer Genugtuung gegenüber der BILD. Was will er uns damit sagen? Könnte er
mit seinen Weissagungen recht haben? Wir werden es in Kürze wissen. Spätestens
dann, wenn in allen Bundesländern prophylaktisch Massengräber ausgehoben
werden. Dann wissen wir: Die Impfpflicht wird kommen.
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