Während das coronale Panikorchester unter Führung der schrill klingenden Chef-Flöte Karl Lauterbach die Omikron-Operette intoniert, und die gläubigen Zuhörer ihrem eigenen Ableben entgegenfiebern, hat Söder nachgedacht.
Dessen frohe Botschaft aus Bayern lautet heute: "Es wird nicht mehr ausreichen, die Lage nur medizinisch und virologisch zu betrachten", ließ er den Journalisten des „Münchner Merkurs“ wissen. Ja, leck mich an den Füßen!
Alles deutet darauf hin, dass der bayerische Ministerpräsident in einem jähen Anfall von Erleuchtung insbesondere an seine Zukunft gedacht hat. Nachdem er sich nun zwei Jahre lang an seinen Bürgern mit beinharten Volksdisziplinierungen ausgetobt hat, um das vermeintliche, coronale Massensterben zu verhindern, wird es Zeit, die eigene Haut zu retten.
"Ich habe über den Jahreswechsel lange nachgedacht, viele Gespräche geführt - privat und politisch - und aus diesen zwei Corona-Jahren auch tiefe Lehren gezogen", sagte der CSU-Politiker. Ich wills mal so sagen: Söder wäre nicht Söder, beherrschte er als gewiefter Profi-Heuchler nicht nur die sophistische Klaviatur eines durchtriebenen Rosstäuschers. Er setzt auch die Fähigkeit eines wandelbaren Chamäleons ein.
Sachsens Ministerpräsident kann in dieser Hinsicht nicht mit Söder mithalten. Das mag auch daran liegen, weil Kretschmer intellektuell gesehen per se eher einer matt glimmenden Funzel als einer strahlenden Leuchte gleicht. Doch zurück zu Markus, dem Allmächtigen.
"Es wird nicht mehr ausreichen, die Lage nur medizinisch und virologisch zu betrachten“, meint Söder mit dem Habitus eines Walddorfschüler, der drauf und dran ist, seinen Namen zu tanzen. „Wir müssen auch auf die gesellschaftliche und soziale Komponente stärker achten." Klingt nach Einsicht und Demut, ist aber knallhartes, politisches Kalkül. Nachgedacht hat er ganz sicher, aber ganz sicher nicht über die Rettung des bayerischen Volksstammes.
Nun könnte man darüber sinnieren, worin der Unterschied zwischen "Gegen eigene Überzeugung" und "wider besseres Wissen" zu handeln oder zu regieren. Ersteres nennt man opportunistisch, den anderen idiotisch. Es liegt auf der Hand, dass man durchaus beide attribute in sich vereinen kann.
Urplötzlich ereilte den Markus über Weihnachten während einer inneren Einkehr die Erkenntnis, dass ihm die aufgebrachten Bayern bei den Landtagswahlen im kommenden Jahr heimleuchten werden. Doch alles deutet darauf hin, dass seine Einsicht kommt zu spät kommt, obwohl der Corona-Terminater - eigene Überzeugung hin, gegen besseres Wissen her -, gerne weiter gemacht hätte wie bisher.
Der Drang seiner Wähler nach gesunder Luft und epidemischen Spaziergängen breitet sich aus wie ein Flächenbrand. Und nun sitzt er auf der heimischen Couch, der Markus, und er denkt über das Für und Wider des Lebens nach und wie man politisch gesehen beide Attribute positiv rüberbringen kann.
Denn angesichts massenhafter Spaziergänger in nahezu allen bayerischen Städten und Metropolen, setzen sich mehr und mehr gegen seine willkürlichen, schikanösen und teilweise existenzvernichtenden Einschränkungen zur Wehr setzen, glauben dem bislang breitbeinig auftretenden Macho kein markiges Wort. Dieses drohende Schicksal dürfte in absehbarer Zeit auch viele seiner Ministerkollegen und Kolleginnen ereilen. Was derzeit in allen Bundesländern stattfindet, empfinden die meisten Bürger kollektiven Maßregelvollzug.
Die so oft zitierte herbeigespritzte Immunität, die uns als Schutz verkaufte Impfungen, die lebensrettenden Booster, die prophylaktischen Schnelltests, sie alle erwiesen sich in den letzten zwei Jahren als die reine Scharlatanerie. Machtgeile Polithasardeure, allen voran Figuren wie Söder oder Kretschmer, sie agieren mit einzigartigen Begriffsumkehrungen. Kritische Bürger werden zu Staatsfeinden erklärt, weil sie die politischen Heilsversprechen anzweifeln und mit Recht Kompetenzen in Frage stellen.
Spanien, Dänemark, Niederlande und England wollen die „Covid-Seuche“ und Omikron als normale Grippe einordnen und sämtliche Maßnahmen aufheben. Auch andere Länder denken darüber nach. Schweden, Finnland und Norwegen sehen Corona ohnehin eher gelassen. Und das mit gutem Grund. Corona gleich Grippe? Sogar einige angemietete Virologe und Epidemiologen, bislang gut belohnte Profi-Warner, rudern in kleinen Pappelschlägen zurück. Da bahnt sich etwas an.
Die Verlautbarung aus Spanien beispielsweise ist ein politischer Tiefschlag
in Söders Magengrube. so überrascht es nicht, wenn Markus schon mal vorbaut und uns heute verkaufen will, bereits schon in der
Weihnachtszeit darüber nachgedacht haben, ob er anstatt seiner üblichen 6-Pfünder-Brotlaibe nicht besser kleine Semmel backen soll.
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