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Wir sind gerettet: Scholz verhandelt in Canada über nicht lieferbare Energieträger

Ach, was sind das schöne Bilder, die die öffentlich-rechtlichen Sender aus Canada dem Bürger ins Wohnzimmer übermitteln. Eitel, Freud und Eierkuchen, voller Harmonie, maximalem Einklang und Perspektiv-Geschwafel. Scholz zeigt sein schönstes Lächeln, wobei es sich nicht wesentlich von dem im Untersuchungsausschuss unterscheidet.


Auf dem Flughafen spielten sich geradezu rührende Willkommensszenen ab, bei Sekt und mit warmen Worten versicherte man sich spontan der gegenseitigen Freundschaft. Blöd nur: Flüssiggas kann Kanada weder kurz- noch mittelfristig liefern. Das hätte man auch telefonisch klären können. Schwamm drüber, auf der Agenda steht die Energiepartnerschaft der Zukunft, während energiepolitisch zuhause die Hütte brennt.

Machen wir es kurz. Canada verfügt über keine LNG-Terminals. Sie haben nicht einmal ein paar Kubikmeter Flüssiggas übrig, die man den notleidenden Haushalten in Deutschland abtreten könnte. Transportschiffe mit großen Kapazitäten für LNG-Gas haben sie auch keine. Aber Trudeau hat Habeck und Scholz versichert, dass er Gas abgegeben könnte, wenn man denn welches gehabt hätte. Und bestimmt würde man auch darüber nachgedacht haben, ob Canada gegebenenfalls auch hätte liefern wollen, würden man eine Pipeline gehabt haben. Hamm'se aber auch nich.

Immerhin, jetzt geht es in Canada ins Eingemachte. Scholz und Habeck machen sich heute nach Neufundland auf, um das deutsche drohende Energiedesaster mit „grünem Wasserstoff“ zu entschärfen. Zwar handelt es sich hierbei um visionäre Ideen, die vielleicht erst im Jahr 2035 umgesetzt werden könnten. Aber genau weiß man das noch nicht, man forscht noch. Klingt gut und im Politikersprech hört sich das an, als sei man kurz vor dem Abschluss. In welchem Jahrzehnt, darüber schweigt des Sängers Höflichkeit.

In den Medien wird schon mal geframt, dass die Schwarte kracht. Habecks schöne, grüne Energiewende mit kanadischem Wasserstoff hat so etwas Beruhigendes. Der neue, mit hochtechnologischen Windmühlen in ideologisch keimfreier Umgebung Neufundlands angedachter Energieträger, soll erst noch entwickelt und in ferner Zukunft hergestellt werden, um unser Heizproblem zu lösen. 

Welch eine grandiose Nachricht für unsere Enkel. Doch bis dahin stehen wir weiter im Dunkeln und frieren uns im Winter den Allerwertesten ab. Macht nichts, wir haben Habecks warme Träume und das hoffnungsvolle Lächeln unseres Kanzlers. Zurückkehren werden die Macher jedoch leeren Händen, wohlfeilen Nachrichten und jede Menge Perspektiven. Immerhin.

Ich wills mal so sagen: Rentner und Mitbürger in fortgeschrittenem Alter können sich ab 2036 wieder ihrer warmen Wohnungen erfreuen und mit grünem Wasserstoff und klimaneutralen Badewasser sich ein paar feuchte Stunden machen. Allerdings steht zu befürchten, dass sie bis dahin längst frostgebeutelt dahingeschieden sind und alles Zeitliche gesegnet haben.

Nichtsdestoweniger lassen sich unser zwei Energie-Pfadfinder nicht beirren, Energiepartnerschaften anzustreben, die für Canada in den nächsten 20 Jahren noch keine Relevanz haben. Und während heimische Energieexperten über die bundesweite Einführung von Trockentoiletten nachdenken, weil das Klima droht und Wasser gespart werden muss, reißen sich unsere Protagonisten für uns ihr energiepolitisches Gesäß auf. Freilich ohne Wirkung. 

Doch wenn die Politik derzeit für Strom, Wasser und Öl allgemeine Sparsamkeit anordnet, stellt sich die zwingende Frage, wer für den Energiebedarf für 3 Millionen Migranten in Deutschland aufkommt. Hätten wir einen Engpass, wären jene Besucher gar nicht in unserem Land? Oder würde gar die erhobene Gasumlage für die Bürger vollkommen entfallen können? Denn rechnet man für jeden Hilfsbedürftigen durchschnittlich 150 Euro für den monatlichen Energie und Wasserbedarf, reden wir über 5,5 Milliarden Euro jährlich.  

Es beißt die Maus den Faden nicht ab. Jede Menge Gas und Öl haben die anderen – also die Despoten, Diktatoren, Autokraten und Gewaltherrscher dieser Welt. Nur wir nicht. Aber weil dieser Putin einen Krieg mit der Ukraine begonnen hat, drehen unsere eigenen Politiker dem einzigen Gaslieferanten den Hahn ab, ohne den blassesten Schimmer zu haben, wie sie ihre Bevölkerung über einen eventuell saukalten Winter bringen.

Nun ja, wer die Wahl hat, sich zwischen einem halben Dutzend blutrünstiger Gasbesitzer zu entscheiden, die uns theoretisch retten könnten, hat eben auch die Qual. Vor allem auch deshalb, weil jene Energieversorger allesamt müde abwinken. Umso bedeutsamer sind für unsere Medien und Politiker hoffnungsvolle Botschaften hinsichtlich der Zukunftsperspektiven, bei denen kein Schwein einschätzen kann, ob sie erfunden, erdichtet oder nur positiv-propagandistisch formuliert, dem schlichten Volk zuhause serviert werden.  

Seit unserer energiepolitischen Selbstsanktionierung ziehen sich bei der Beschaffung von Energieträgern die Absagen wie ein roter Faden durch Habecks weltweite Einkaufseisen, während das Publikum im eigenen Land mit kriegsrhetorischen Motivationssendungen bei der Spar- und Überlebenslaune gehalten wird. Sehen wir es mal so: wenn der gründeutsche Politiker etwas macht, dann richtig. 

Derzeit noch laufende Atomkraftwerke werden zugunsten rauchender Schlote abgeschaltet, ganz gleich wer frieren oder hungern muss. Der Umwelt und Selenskij zuliebe. Ich sehe es kommen, wenn es richtig kalt wird, werden unsere Klimafetischisten den herniederrieselnden Ruß aus den Kohlekraftwerken zu grünem Feinstaub erklären, um einerseits Putin eins auszuwischen und andererseits ihr Gesicht als Klimaretter zu wahren.

Halten wir fest: Habecks Weltreisen waren bislang Sätze mit der Endung „X“. Mit Qatar, den Saudis und ihren Emiren war es nix. Mit gefracktem US-Gas wird’s wegen fehlender Gasterminals und zu geringer Schiffskapazitäten auch nix. Finnland und Schweden können nix. Norwegen hat auch nix. Dänemark und Holland sind gasmäßig zu klamm. Ungarn gibt auch nix ab vom Ersparten und ob die Polen für uns noch etwas übrighaben, steht in den Sternen. Italien hat sich gut versorgt. Und Habeck? Der sucht noch.

Derweil wird Uschi von der Leyen und die EU- Versorgungspartnerschaft als rettende, europäische „Lösung“ angepriesen wie saures Bier. Es wird sich weisen, ob sie funktioniert, wenn wir uns von Dezember bis Februar an Minustemperaturen jenseits von -10 Grad erfreuen dürfen.

Glücklicherweise hat unsere Regierung die Gasumlage erfunden, die mit dem ermäßigten Mehrwertsteuerhebel und einer CO2-Abgabe die schlimmste Notlage abfedern wird. Wenn sich jeder Bürger mit Waschlappen eindeckt, sich im Monat nur noch einmal warm duscht, Fenster und Türen geschlossen hält und sich ein fünftes Mal impfen lässt, dürften wir bei einem kalten Winter noch einmal mit einem blauen Auge davonkommen. Scholz muss sich in Canada jedenfalls keine Sorgen machen, er könnte etwas vergessen, er hat ja den Robert dabei. 

Mit unseren Politikern wird unsere freiheitliche Grundordnung endgültig begraben und durch einen Klima- und Hygieneüberwachungsstaat ersetzt, dem es erlaubt, notfalls dem Schornsteinfeger mit der Polizei Zutritt in jede Wohnung zu verschaffen. Der Staat nimmt immer schamloser Besitz von unserem privaten Verhalten. Immer noch nichts begriffen? Na dann viel Spaß im besten Deutschland, das es je gab.


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