Mit großem Tamtam brach die Bundepolizei auf Veranlassung der Generalstaatsanwaltschaft zusammen mit der Bundesmarine und mehreren Schiffen in die Ostsee auf. Es galt den am 30. September 2020 erfolgten Sabotageakt an der Pipeline North Stream II - also unmittelbar nach dem Vorfall -, das Ausmaß der Zerstörung zu begutachten, die Schäden zu dokumentieren und mögliche Urheber zu ermitteln. Gestern ankerten sie am Tatort.
Wenn man einmal von der atemberaubenden Schnelligkeit absieht, mit der die deutschen Behörden reagiert haben, und mit welche Zielstrebigkeit unsere geballte Ermittlungskompetenz in Form erfahrener Sprengstoffexperten und Kampftaucher der Bundespolizei an den Ort des Geschehens abkommandiert wurden, dürfen wir durchaus auch mit Stolz auf die Koordinierungsfähigkeiten unserer Sicherheitbehörden verweisen.
Ein spontaner Einsatz seitens der Bundespolizei musste aufgrund "fehlender, internationaler Genehmigungen" bedauerlicherweise hintanstehen, zumal die Anweisungen aus den USA glasklar waren. Dem Generalstaatsanwalt waren die Hände gebunden, zumal erst alle Beweismittel, die für einen amerikanischen Terroranschlag sprechen, vollständig beseitigt werden mussten. Erst dann gab es grünes Licht für deutsche Ermittler. Nun verweist man in Polizeikreisen stolz auf die perfekte koordinative Zusammenarbeit zwischen den Ländern. Doch auch unserer Generalstaatsanwaltschaft gebührt Anerkennung, hat sie doch dem Befehl der amerikanischen Behörden Rechnung getragen. Was tut man nicht alles für Verbündete.
Dennoch, die Schlagkraft und die maximimale Einsatzfreudigkeit der Polizeieiheit ist geradezu beispielhaft. Dank unserer Uneigennützigkeit, konnten die Aufklärungstrupps aller Anrainerstaaten wie Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland, sogar die Polen schon vor knapp drei Wochen den Meeresgrund rund um die Röhren Zentimeter für Zentimeter abgrasen und umpflügen. Vermutlich haben die Polen, Dänen und Schweden unter der Anleitung der amerikanischen Marines ganze Arbeit geleistet.
Immerhin, gestern war auch unsere Flotte vor Ort, musste aber nach wenigen Stunden die Arbeit einstellen. Unsere Taucher verfügten für den Spezialeinsatz in 70 Metern Tiefe nicht über die notwendige Ausrüstung. Da stutzt der Bürger, wenn man bedenkt, dass es sich um eine Deutsche Pipeline und damit eine Art Kriegserklärung einer fremden Macht auf unsere lebenswichtigen Versorgungseinrichtungen handelte. Doch bei der Ankunft am Tatort wartete auf unsere Experten eine weitere Überraschung. Sie mussten feststellen, dass die Ostsee tiefer ist, als der Baggersee zuhause.
Da man aber schon mal an Ort und Stelle war, hat das hochgerüstete Ermittlungsteam prophylaktisch die Wasseroberfläche begutachtet, um beim nächsten Versuch genau zu wissen, wie kalt das Wasser ist und welche Farbe es hat. Schließlich handelt es sich rund um die Ostseeinsel Bornholm um ein völlig unerforschtes Gebiet, das Gefahren bergen könnte, die man vom Schiffsdeck aus nicht eindeutig erkennen kann. In den unsicheren Gewässern muss man schließlich mit allem rechnen. Amerikanische Mienen, Ukrainische Unterwassersprengfallen, russische Vodkafässer oder Kontaktkleber der grünen Bewegung "Last Generation".
Mit hochmotorisierten Schlaubooten ist es dem Einsatzführer und seinen Männern dennoch gelungen, die Wasseroberflächedas des Sabotagegebietes zu vermessen und die exakten Daten dem heimischen Rechenzentrum zur Auswertung weiterzuleiten. Dort verspricht man sich bald über erste, erhellende Erkenntnisse über Strömungsverhältnisse, Wellengang, Salzgehalt und Sichtweite unter Wasser.
Wie sagen unsere Politiker immer? Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Wie Recht sie doch haben. Das deutsche Einsatzkommando war gründlich über die Weitläufigkeit und die Größe der Ostsee überrascht, trotz der Tatsache, dass sie nicht die Schnellsten waren. Immerhin weiß man jetzt ziemlich genau, mit welcher Ausrüstung und welchem Spezialgerät man den Ereignissen auf den Grund gehen kann. Möglich, dass die Taucher dabei feststellen, dass die Amerikaner die Pipeline zur genauen Untersuchung mit in die USA genommen haben.
Jedenfalls -, Gas tritt nicht mehr an die Oberfläche, was für unsere Polizeieinheiten als positives Ermittlungsergebnis an die Hamburger Einsatzleitung übermittelt werden konnte. Dass bereits schon vor drei Wochen Dutzende Unterwasser-Roboter aus mindestens 6 Ländern rund um die gesprengten Leitungen Verkehrsstaus mit langen Wartezeiten auslösten und internationale Taucher das Fehlen von Verkehrsschildern und Parkbuchten bemängelten, ficht unsere Behörden nicht an.
Doch in den letzten Stunden wurde die Skepsis einiger staatsfeindlichen Elemente immer lauter. So kursiert in den sozialen Netzwerken, dass die Tauschmannschaften sich beim Auslaufen angeblich verfranzt haben sollen und irrtümlich in der Nähe von Lampedusa im Mittelmeer investigativ tätig wurden. Das sind natürlich böswillige Behauptungen rechtsradikaler Verschwörungstheoretiker, die die Kompetenz unserer Polizeiexperten untergraben wollen.
Wann der nächste Ermittlungstrupp seine Tatortbesichtigungen durchführen wird, hängt vermutlich vom Lieferanten ab, bei dem man die entsprechende Ausrüstung bestellt hat.
NACHTRAG: Sarah Wagenknecht forderte von der Regierung Auskunft über den Wissens- und Ermittlungsstand beim Terroranschlages in der Ostsee. Die Regierung verweigerte gestern "aus Gründen des Staatswohls" die Auskunft.
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Es ist nicht schwer zu erraten ,wie die Sache ausgehen wird .Man findet Indizien ,die auf eine Täterschaft Rußlands hindeuten und ansonsten werden die Untersuchungen im Sande verlaufen .Es darf schließlich nicht herauskommen ,daß die USA die Sprengungen veranlaßt haben ,zumal diese auch unserer Hampelkoalition sehr gelegen kamen .Erübrigt sich doch somit jede Diskussion über eine Inbetriebnahmen von NS 1u.2 .
AntwortenLöschenzum einen ist noch eine Leitung funktionsfähig und zum anderen wurde doch Putins und Lawrows Ausweis gefunden. Damit hat sich eigentlich jede eitere Ermittlung erledigt............
LöschenEs freut mich immer wieder Ihre ironisch, sarkastischen Artikel zu lesen.
AntwortenLöschenUnnd ich gehe jede Wette was dabei herauskommen wird. Der Putin wars .. wer denn sonst ?