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Northstream: Der Ami darf es nicht gewesen sein

Das Schweigen in Berlin ist dermaßen laut, dass man kaum noch sein eigenes Wort versteht. Immerhin handelt es sich um den schwerwiegendsten Terroranschlag auf die zivile Gesllschaft in Europa. Der Begriff Northstream wird auf den Kanzleramtsgängen nur noch hinter vorgehaltener Hand gewispert oder in nicht einsehbaren Winkeln und Ecken geflüstert. Nur wenn die Kameras in der Nähe sind, hört man laut und deutlich: Der Russe wars.

 


Selbst die Presse ist sich einig. Es kann nur der Russe gewesen sein. Und kaum ist im Artikel oder der Berichterstattung der Punkt hinter den Satz gesetzt, schlüsseln uns die Lohnschreiber jeder Couleur mit Dutzenden von Argumenten auf, weshalb für die Sabotage nur Putin und kein anderer in Frage kommen kann. 

Sodann folgt in den etablierten Zeitungen die Gegenoffensive in Richtung Netzwerke. Dort habe sich ein anti-amerikanischer Shitstorm entwickelt. Verschwörungstheoretiker auf Twitter, Facebook und vor allem in Telegram würden die USA des Sabotageaktes in der Ostsee bezichtigen und damit die Demokratie in Deutschland gefährden. Das ist natürlich Unsinn, zumal jeder weiß, dass die Demokratie in Deutschland schon vor zwei Jahren erfolgreich abgeschafft wurde und Russland uns noch liebend gerne ein paar Jahre mit der Gasleitung erpresst hätte.

Und während sich die Medien bei ihren Begründungen einen Knoten ins Hosenbein drehen, um einigermaßen plausibel die Botschaft der Täterschaft zu vermitteln und mit unwiderlegbaren Mutmaßungen zu beweisen, lacht das Netz. Natürlich darf es der Ami nicht gewesen sein, auch wenn er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an dem Blow-up dahintersteckt. Der Kanzler weiß es. Und der Ami weiß das, der Kanzler weiß, dass es der Ami weiß, dass er es auch weiß. Jetzt ist guter Rat teuer. Die erste Maßnahme könnte sein, dass unser Justizminister Buschmann jeden "Diffameur" oder "Diffamöse" (ich hoffe, ich habe korrekt gegendert) im Facebook und Twitter wegen böswilliger Verleumdung und staatgefährdener Agitation strafrechtlich verfolgt und deren Konten sperren lässt.

Nun ist es ja nicht so, als hätten die Amerikaner keine Erfahrungen mit Sprengstoffen, wenn es darum geht, Energiespeicher auf fremden Territorium in die Luft zu jagen. Am 11.Oktober überfielen die USA ein Öllager im nicaraguanischen Hafen Corinto und puverisierten in einer Geheimmission die fünf größten Öltanks des Landes. Während der Lösch- und Rettungsarbeiten, sprengten sie 14.Oktober 83 mit 800 Kilo TNT die Unterwasserpipeline im 40 Kilometer entfernten Hafen Puerto Sandino. 

Angesichts solcher einschlägiger Pipeline-Erfahrungen der USA muss natürlich eine Legende her, was sich in der Tat als schwierig erweist. Nahezu jeder Richter an deutschen Gerichten kennt den Täter. Ob Mord, Raub, Diebstahl oder Eindruch, stets war es der große Unbekannte und von dem der Komplize allenfalls den Vornamen kennt. Wie das eben so bei Verhören in der Polizei und in Gerichtssälen läuft. Wladimir soll er heißen. Keiner will ihn kennen und wenn doch, dann nur flüchtig. In der Ostsee hat ihn auch niemand gesehen. Da waren nur die Amis. Und die können es, wie schon erwähnt, nicht gewesen sein. Jedenfalls laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. 

Die Amerikaner, genauer gesagt, die CIA ermittel jetzt sozusagen gegen sich selber, um die Unvoreingenommenheit zu wahren. Die Schwierigkeit besteht allerdings darin, dass CIA-Mitarbeiter grundsätzlich Geheimnsiträger sind und deshalb zur Verschwiegenheit verpflichtet wurden. Aber da theoretisch jeder Russe als Täter in Frage kommt, muss trotzdem ermittelt werden, zumal der terroristische Anschlag in einem lückenlos überwachten NATO-Gewässer durchgeführt worden ist. 

Ich wills mal so sagen: Wenn ein russisches U-Boot bis an die strategisch wichtigeste Insel der Ostsee käme, um in knapp 100 Meter Tiefe eine Bombe zu legen, wäre das vergleichbar mit einem russischen MIG-Kampfjet, der unbemerkt den amerikanischen Stützpunkt Ramstein überfliegt. Im Gewässer vor Bornholm bleibt nicht einmal ein Paddelboot unbemerkt, weder über, noch unter Wasser..

Um objektiv aufzuklären, wie der kriegerische Angriff durchgeführt werden konnte, hat die USA eigene Taucher geschickt und das Gebiet im Umkreis von 50 Meilen hermetisch abgeriegelt. Es könnte ja sein, dass irgendein dummes Soldaten-Arschloch von der Navy beim Anbringen des Zünders aus dem Haus "Austin Powder Company" die Verpackung neben der Pipeline hat schwimmen lassen. Sollten sich noch zufällig ein paar amerikanische Bombenreste finden, muss das ja nicht unbedingt gleich die Bundeswehr mitbekommen.

Sicher ist jedoch, dass die Bundesmarine hinsichtlich Präsenz sich weitgehend zurückhält, während die Amis dafür gesorgt haben, dass ihnen beim Ermitteln niemand in die Quere kommt. Schließlich soll niemand etwas vom Ergebnis der Spezialoperation etwas mitkriegen. Und es geht auch niemanden etwas an, wenn die Kampftaucher der US Navy ein paar Reste von russischem Trinitrotolul aus Minsk mit auf den Tauchgang nehmen, um die riesigen Schäden an der Pipeline zu dekorieren. Das muss alles Hand und Fuß haben, wenn später die Reste von einer internationalen Expertenkommission geborgen werden sollte.

Aber unterstellen wir einmal, der Ami wars doch. Dann hätte der Ami einen NATO-Partner mit einem kriegerischen Sabotageakt angegriffen, was eigentlich einer Kriegserklärung gleichkäme. Es gibt keinen Zweifel, ein solcher Fall würde nicht nur die NATO sprengen, er würde auch die EU zerreißen. Und weil man Frau von der Leyen nicht entlassen will, kann es auch deshalb der Ami nicht gewesen sein. Auch die Annalena muss unbedingt bleiben, denn keine Außenministerin weltweit ist besser geeignet, den Amerikanern zu glauben. Abgesehen davon würde die Bevölkerung in Europa in Zukunft unseren amerikanischen Freunden misstrauen, sollten deutsche Politker den Amerikanern dumme Fragen stellen. 

Deshalb klärte das ZDF gestern in einem ausführlichen Bericht das Volk auf, um jeden Zweifel zu zerstreuen, obwohl es jede Menge Indizien, Verdachtsmomente und Hinweise gibt und Amerika sogar ein starkes Motiv hat. Frackinggas. Das muss dringend unter die Leute gebracht werden, sonst wird es schlecht oder verdirbt. Und das kann auch keiner wollen. Der Ami war es trotzdem nicht, weil es der Russe war. Diese Logik ist nur schwer zu entkräften.

Ich wills mal so sagen. Wenn das seriöse ZDF jede Wahrscheinlichkeit für den Anschlag eines Bündnispartners ausschließt, dann müssen wir das glauben. Es ist allerdings merkwürdig, dass weder Frau Baerbock, noch Herr Scholz und schon gar nicht unsere Frau Flintstone aus der FDP sich auf nähere Diskussionen einlassen. Nun ja, möglicherweise sind sie unpässlich. Denn es wurden nicht einmal diesbezügliche Fernsehauftritte anberaumt, die man normalerweise so ungern versäumt. 

Wäre vor den amerikanischen Gewässern auf eine Lebensader der Vereinigten Staaten verübt worden, hätte in wenigen Stunden nicht nur die gesamte Kriegsflotte der Amis den Anschlagsort angelaufen, sondern auch die halbe Luftwaffe. Selbstredend wären es in diesem Falle auch die Russen gewesen. Man kann es drehen und wenden wie man will. Solange keine Beweise gefunden werden, wars der Russe. Punkt um. Und wenn man welche findet, dann stammen sie vom Russen, auch wenn die Amerikaner ihre ganze Logistik bemühen mussten, Beweismittel aus Smolensk oder Novosibirsk herbeizuschaffen und in der Ostsee zu versenken. Gut, dass jetzt endlich Klarheit herrscht.

                                               

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Kommentare

  1. Hallo Herr Mancini ,Sie haben die Zusammenhänge exakt auf den Punkt gebracht .Rußland wäre dumm ,wenn es die Pipeline gesprengt hätte ,denn es könnte ja auch eines Tages wieder viel Geld mit ihr verdienen .Scholz und Habeck dürften es gefreut haben ,da sich jetzt jede Diskussion mit dem Volk über eine Inbetriebnahme von NS2 erübrigt .Die Amies haben ein großes wirtschaftliches Interesse daran ,daß NS 1 u.2 nicht mehr betrieben werden .Die Medien berichten kaum darüber .Die diesbezüglichen Ermittlungen werden im Sande verlaufen oder bestenfalls Indizien dafür liefern ,daß der Russe es war.

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    1. ich bin davon überzeugt, dass die Sache nicht aufgeklärt werden darf. Dafür werden die Amerikaner sorgen...

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    2. Ich sehe das genauso. Eher würde eine Kuh das Fliegen lernen, als das man eine unabhängige Untersuchung anstellen würde. Der Russe wars !!!
      Die Qualitätsmedien werden es den Schlafmicheln schon eintrichtern.

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