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Dealer unter ihresgleichen – Rückgabe der Dresdner Preziosen gegen Straferlass

Der spektakuläre Raubzug im Grünen Gewölbe zu Dresden ist weitgehend aufgeklärt. Sechs Bandenmitglieder des arabischen Remmoclans sitzen hinter Schloss und Riegel. Noch…! Denn was sich gerade in der Strafjustiz abspielt, könnte sich genauso gut in den marokkanischen Souks oder beim orientalischen Teppichhandel in Bagdad abspielen.

 


Im Hochsicherheitssaal des Dresdner Oberlandesgerichtes sitzen die zwischen 22 und 28 Jahre alten Schwerverbrecher, die wohl in Deutschland zu den kaltschnäuzigsten und dreistesten Straftätern zählen. Wissam (25), Mohamed (22), Abdul Majed (22), Ahmed (23) sowie Bashir Remmo (26) und Rabieh Remmo (28) gehören zum Berliner Clan des Libanesen Issa Remmo, dem etwa 10 Großfamilien mit ca. 1.000 Mitgliedern zugeordnet werden.

Während der 25jährige Wissam bereits seit knapp 5 Jahren für den spektakulären Raub der 100-Kilo-Goldmünze aus dem Bode-Museum mit einem Wert von etwa 3,8 Millionen Euro gesiebte Luft atmet, erwarten nun die „orientalische Verwandtschaft“ gleich mehrere Strafprozesse der besonderen Art. Denn wer da glaubt, dass die Libanesen, die bei ihrem Raubzug im Grünen Gewölbe, bei dem kulturhistorischer Schmuck und Diamanten aus dem Wettiner Fürstenhaus im Wert von fast 120 Millionen Euro erbeutet haben, für die nächsten 10 Jahre hinter Gitter wandern, der irrt.

In den Medien wird von einem Wunder oder von einer schönen Weihnachtsbescherung gesprochen. Man habe die fürstlichen Juwelen „gefunden“, ganz so, als wäre das Wiederauftauchen dem Zufall oder dem Ermittlungserfolg der Polizei zuzuschreiben. Die Wahrheit allerdings gleicht eher einer Lösegeldforderung, bei der sich die deutsche Justiz auf schamloseste Weise erpressen ließ. Fehlt nur noch, dass die Justiz einen Finderlohn ausgelobt hat.

So viel ist klar: Die Angeklagten können dank des ausgebufften Vaters Rabieh Remmo, der die Funktion des Vermittlers eingenommen hat, jetzt mit einer relativ überschaubaren Haftstrafe rechnen. Der unfassbare Deal, der hinter den Kulissen zwischen Rabieh Remmo, den Anwälten und den Staatsanwälten ausgehandelt wurde, wird freilich nicht an die große Glocke gehängt. 

Den von der Justiz mit äußerster Diskretion erzielte "Verhandlungserfolg", müsste man eher einen libanesischen Kuhhandel nennen, denn das Ergebnis lautete: Wir geben die Schmuckstücke zurück, wenn die jungen „Sünder“ einen ordentlichen Knastrabatt erhalten. Der Staat willigte ein und so konnte die Übergabe in den Räumen der Rechtsanwaltskanzlei im Westen Berlins problemlos über die Bühne laufen. Wer diese Preziosen aus dem Versteck geholt und in die Kanzlei gebracht hat, darüber schweigt des Sängers Höflichkeit.

Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Einbruch in das Dresdner Grüne Gewölbe in einer Prozesspause des Angeklagten Wissam Remmo begangen wurde, heißt es von der Staatsanwaltschaft Dresden. Eine durchaus schlüssige und logische Erklärung, finde ich, wenn man bedenkt, dass zwischen den auf mehrere Tage verteilten Gerichtsterminen einem Libanesen doch allerlei produktive Ideen durch den Kopf schwirren.

Ach – eh ich es zu erwähnen vergesse: Seit 2012 - also mehr als 10 Jahre - steht das Klan-Mitglied regelmäßig vor dem Amtsgericht Tiergarten. Neun Einträge und Veruteilungen, meist schwerer Diebstahl und Einbruch. Da hat sich sein Fleiß gelohnt und sich ordentlich etwas angesammelt. 

Aber auch die Cousins, mit denen der verschlagene Wissam vorzugsweise auf Tour ging, haben sich hoch motiviert und regelmäßig der gewalttätigen Geldvermehrung gewidmet. Ahmed Remmo beispielsweise war bereits in früher Jugend mit Gewalt- und Eigentumsdelikten aufgefallen, was aber weiter keine Folgen für ihn hatte. Trotz allem blieben die jugendlichen Täter während der gesamten Prozesse auf freiem Fuß. 

Der Richter verfügte kurz nach seiner 8.ten Festnahme Ende 2017 Haftverschonung. Grund: Sein jugendliches Alter und weil keine Haftgründe wie etwa Fluchtgefahr bestünden, könne man von einer haft absehen. Ich meine, es wäre auch diskriminierend gewesen, den jungen Mann einfach einzusperren, nur weil er als Schutzbedürftiger ein paar Vorstrafen hat. 

Wissam Remmo konnte seine Freiheit auch dann noch genießen, nachdem er im Februar 2020 zu viereinhalb Jahren Haft wegen des Goldmünzendiebstahls verurteilt worden war. Allerdings wurde das Urteil erst im September rechtskräftig, – da war Wissam Remmo immer noch zu Hause. 

Wie sagte die Staatsanwaltschaft so griffig? Es dauert eben eine gewisse Zeit, bis jemand zum Haftantritt aufgefordert wird. Wahrscheinlich spielten humanitäre Erwägungen eine Rolle, um dem auf Irrwege geratenen Spross ausreichend Gelegenheit zu geben, sich von seinen 500 Verwandten der Remmos in Berlin angemessen zu verabschieden. Doch zurück zu den "wiedergefundenen" Preziosen und dem aktuellen Verfahren in Dresden.

Noch ist der Schmuck nicht vollständig an die Prüf-Experten und die sächsische Landesregierung zurückgegeben. Einige, sehr wertvolle Stücke fehlen noch. Abgängig sind noch die beschädigte Epaulette mit dem »Sächsischen Weißen« und die Große Brustschleife der Königin Amalie Auguste. Man könnte vermuten, dass sie so lange noch in „Geiselhaft“ bleiben werden, bis die endgültigen Urteile gesprochen sind.

Im Gerichtsdeutsch lautet die offizielle Mitteilung: »In den Sondierungsgesprächen zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft unter Einbeziehung des Gerichts über eine mögliche Verfahrensverständigung und Rückführung noch vorhandener Beutestücke werde man eine „Regelung“ finden.« Ah, ja.... man ist also bemüht, die Familie mit einer akzeptablen Strafe "zufriedenzustellen". Ich frage mich allen Ernstes, in welchem Land wir uns eigentlich befinden.

Mit reuigen Sündern, einer Wiedergutmachung, einem demütigen Schuldbewusstsein oder gar mit aktivem Aufklärungseifer der Verbrecher hat das jedenfalls nicht viel zu tun. Eher mit einer rotzfrechen Erpressung und Zockerei mit gezinkten Karten im Hinterzimmer: Gibst mir – geb‘ ich dir. Man wird bei dieser Art des Prozessgeschehens das Gefühl nicht los, in einer Republik sonnengereifter Datteln und Feigen zu leben, in der das Verbrechen nur spektakulär genug sein muss, um die Justiz in die Knie zu zwingen.

Man muss nun befürchten, dass es nicht sehr lange dauern wird, bis die libanesische Familie wieder vereint in einer Shisha-Bar in Berlin sitzt und über einen neuen Coup nachdenkt. Abschiebung kommt wohl aus Sicht unserer Innenministerin eher nicht in Frage. Vielmehr dürfte die "Bleibeperspektive" als Verhandlungsmasse mitverhandelt worden sein. Eine wesentliche Frage bleibt offen: Wie wahrscheinlich ist es, dass sich die Remmos als brave Bürger in unsere Gesellschaft einordnen und fortan straffrei beliben? Doch diese Frage passt eher in die Kategorie "Kalauer" oder "Flachwitz".

                                     

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