Darauf haben wir alle sehnlichst gewartet. Endlich bewegt sich unsere Regierung. Als erstes Land weltweit gehen wir mit beispielloser Weitsicht voran. Unsere politischen Hochkaräter werden per Gesetz das Klima anpassen, wobei, und das muss man leider konstatieren, die Pläne noch nicht ausgereift sind. Wissenschaftler diskutieren noch, welcher Temperaturmaßstab angelegt werden soll. Zur Auswahl für den idealen Klima-Anpassungs-Mix in Deutschland während der Sommermonta stehen Island und das Temperaturmittel von Kiruna oder Hammerfest. Im Winter tendieren die Experten eher in Richtung Tunis oder Palermo.
Immerhin hält unsere Koalitionsregierung seit geraumer Zeit mit einer medialen Dauerkampagne die Bürger über die „hiob’schen Hitze-Heimsuchungen“ auf dem neuesten Stand, zumal die derzeit herrschenden Temperaturen dazu geeignet sind, in Deutschland lebende Bürger weitgehend auszurotten. Selbst die Grünen sind schon dazu übergegangen, einen verbissenen Kampf gegen das Klima auf unseren Straßen und Flughäfen auszutragen, um aufzuhalten, was vermutlich nicht aufzuhalten ist.
Doch bis es zum Anpassungsgesetz kommt, sind sämtliche Sender und Medien angewiesen, die Bürger in eine angemessene Panikstimmung zu versetzen. Starkregen, Orkane, Dürreperioden, so begann heute Morgen der Einspieler bei den WELT-Nachrichten. Mehr als 47 Grad soll es am Wochenende in Sizilien geben, verhieß die Weltuntergangsstimme aus dem Off, um im gleichen Satz die deutschen Bürger vor einer dramatischen Hitzewelle in den Innenstädten zu warnen.
Auch wenn wir in Sizilien schon seit kurz nach Chrisristi Geburt regelmäßig Temperaturen jenseits der 40 Grad messen und diese lediglich als relativ warm empfinden, soll das nicht darüber hinwegtäuschen, dass Tausende Ferinegäste aus Recklinghausen, Herne und Wanne-Eikel einmal im Jahr den Hitze-Thrill auf unserer Insel erleben wollen. De gustibus non est disputandum, andere schauen sich eben Horrorfilme an. By the way, Karl Lauterbach macht sich gerade selbst ein Bild vom klimatologischen Supergau. Er weilt heute in der Toscana, die gerade 41 Grad Celsius gemeldet haben.
Doch für den Bürger gab es in den morgendlichen Nachrichten sogleich einen Hoffnungsschimmer. Die Kommunen und Gemeinden haben die Anordnung aus Berlin, eine Klimastrategie auszuarbeiten und Risiko-Analysen durchzuführen. So kompliziert kann das meiner Meinung nach nicht sein, zumindest nicht in den Gemeinden, die über Freibäder oder einen Badesee verfügen. Immerhin ist hinreichend bekannt: Wenn es heiß ist, gehen Migranten gerne ins Schwimmbad. Selbstredend nicht um zu schwimmen. Sie setzen sich der glühenden Sonne und den massenhaften, knappen Bikinis aus. Insofern lassen sich gerade dort idealerweise evidenzbasierte Studien durchführen.
Wir können also klimatisch bedingte Gewaltpotentiale beobachten und hinterher wissenschaftlich fundierte Ableitungen erarbeiten, ab welchen Temperaturen sich die Übergriffe hinsichtlich Heftigkeit und Häufigkeit bei den Schwimmbadbesuchern entfalten. Dass es wegen der knappen Outfiits bei manchen Mädels bei unseren Besuchern zu Hitzewallungen kommen kann, ist kein unbekanntes Phänomen. Einfache Lösungen, wie beispielsweise die Schließung der Freibäder ab 25 Grad Außentemperatur, nur um lästige Übergriffe zu minimieren, scheint mir dennoch keine adäquate Maßnahme zu sein.
Mit Hochdruck wird in unseren Umweltministerien an Verfahren, Methoden und Instrumenten gefeilt, um den infernalischen Klimakapriolen etwas entgegenzusetzen. Doch immer wieder gibt es Rückschläge. Beispielsweise, wenn da irgendein dahergelaufener norwegischer Physik-Nobelpreisträger und Klimatologe wie Ivar Giaever öffentlich erklärt, es gäbe keinen Klimanotstand. Damit steht er allerdings nicht alleine. Auf dem letzten Klimatologen-Kongress in Denver Colorado (Nov. 2022) mit knapp 800 Wissenschaftlern haben 698 hoch dekorierte Experten die Einschätzung des Norwegers bestätigt und ein Abschluss- Kommuniqué auch der deutschen Regierung zukommen lassen.
Ivar Giaevers Behauptung, die Klimaforschung in Deutschland basiere seiner festen Überzeugung nach auf einer kaum nachvollziehbaren Ideologie, kommt einer Unverschämtheit gleich, zumal die Redakteure unserer verlässlichen TV-Sender allesamt das genaue Gegenteil festgestellt haben. Ich wills mal so sagen: Dieser norwegische Nobelfuzzi versteigt sich in dem Vorwurf, dass sämtliche ihm bekannten Klimamodelle und Statistiken mehr als nur mangelhaft seien und unendlich viele handwerkliche Fehler aufweisen würden. Sie seien allesamt nicht im Entferntesten plausibel und daher unbrauchbar. Da fragt sich der Bürger mit Recht, weshalb man den Mann noch frei herumlaufen läst.
Papperlapapp, möchte man ausrufen. Es versteht sich von selbst, dass wir den politischen Führern in unserem Land und auch unseren grünen High-Potentials vertrauen sollten, auch wenn die meisten keinen erkennbaren Schulabschluss vorweisen können und auch ansonsten nicht besonders helle sind. Wir dürfen uns von solchen Petitessen nicht verunsichern lassen, nur weil grüne Politiker nichts gelernt haben, aber zweifellos etwas vom Klima verstehen. Es ist beruhigend zu wissen, dass sie uns wenigstens bei diesem sensiblen Thema nach vorne bringen.
Wir befinden uns auf einem guten Weg bei der Erarbeitung einer Gesetzesvorlage, die das Leben von 84 Millionen Deutschen nachhaltig vor einem aggressiven Klima schützt. Es gibt sogar bereits einen Referentenentwurf des BMUV für Sofortprogramme für die Anpassung. Dazu gehören staatlich subventionierte Sonnencremes und verbilligte Sonnenschirme bei Obi. Nicht viel, aber ein Anfang ist gemacht.
WELT-Nachrichten führte uns im Hauptbeitrag schon um 7 Uhr heute Morgen mit einer interessanten Reportage vor Augen, dass es gerade in der lebensbedrohlichen Urlaubszeit durchaus möglich ist, noch einigermaßen klimaneutral in die Ferien zu reisen. Schließlich soll der sonnenhungrige Urlauber alles vermeiden, was das noch mehr Klima provozieren könnte. Eine Journalistin zeigte uns an einem Beispiel, wie man mit Fahrrad und Bus bequem von Berlin nach Nizza kommt und dabei 47 Kilo Co2 einspart. Wenn man diese Berechnung beispielsweise an eine Familie mit drei Kindern einschließlich Oma und Opa anlegt, werden sage und schreibe 329 Kilogramm Co2 weniger verbraucht.
Gleich darauf der Kommentar von Gerd Landsberg, Chef des Städtetages, der die Reportage mit einem eindrucksvollen Hinweis abschloss. „Früher“, so führte er aus, „wollte jeder ein sonnenbeschienenes Haus besitzen, heute will das kein Mensch mehr.“ Überzeugender kann man den Wandel unseres Zeitgeistes angesichts Zehntausender Klimatote nicht mehr beschreiben. Wer will schon auf einer Sonnenterrasse seines mühsam finanzierten Eigenheimes im Grünen jämmerlich dahinsiechen.
Die
Bundesregierung ist auf dem richtigen Weg. Meine Quintessenz heute Morgen
lautet: Ja, wir brauchen dringend das Klima-Anpassungsgesetz. Deutschland geht endlich
neue Wege.
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