Direkt zum Hauptbereich

Domenique Pélicot – grauenhaftes Synonym für Gewaltexzesse an Frauen

Meine Hommage gilt heute einer Frau, die größten Respekt und Achtung für ihren Mut und ihre Stärke verdient. Knapp 10 Jahre lang hat Gisèle Pélicots monströser Ehemann, die eigene Frau mit Medikamenten und K.-o.-Tropfen betäubt, missbraucht und von fremden Männern vergewaltigen lassen. 51 Männer stehen heute vor Gericht in Avignon und erwarten ihr Urteil.

Meine uneingeschränkte Bewunderung und mein Respekt gilt dem Missbrauchsopfer Gisèle Pélicot, die für ihr mutiges und entschiedenes Auftreten zu Recht gefeiert wird und in Frankreich mittlerweile zum Sinnbild und Vorbild einer wirklich starken Frau geworden ist. Öffentlich und ohne Scham wehrt sie sich publikumswirksam gegen eine weit verbreitete physische und psychische Männerdominanz gegenüber Frauen. 

Gisèle kann als „Jeanne d’Arc“ des Widerstandes gegen Männergewalt an Frauen nicht nur in die Historie Frankreichs eingehen. Vielleicht ist sie auch Auslöser und Initiatorin für neuen Frauenmut, im Falle von Gewalt aufzustehen und Flagge zu zeigen. Denn sie hatte sich dafür entschieden, den Aufsehen erregenden und meist mit Scham behafteten Prozess öffentlich führen zu lassen, auch um anderen missbrauchten Frauen Mut zu machen. "Ich will, dass sie keine Schande mehr verspüren. Nicht wir sollten uns schämen, sondern sie."

Noch gibt es eine große Anzahl beteiligter Männer, die unerkannt geblieben sind. Die Polizei geht von mehreren Dutzend Vergewaltigern aus, nach denen fieberhaft gefahndet wird. Es bleibt zu hoffen, dass sie bald den Ermittlern ins Netz gehen. Wer den Prozess in den Medien oder vor Ort im Gerichtssaal mitverfolgt hat, dem muss es den Atem vor Abscheu, Ekel und Wut verschlagen haben. Etwa 200 Vergewaltigungen dürfte Gisèle Pélicot auf diese Art erlitten haben, wie sie vor Gericht angab. Ihr Ehemann hielt die Taten auf Hunderten Videos und Fotos fest. Dass der Dreckskerl nur durch Zufall gefasst und entlarvt wurde, muss uns eigentlich mehr beunruhigen als zufrieden machen.

Pélicot bekam wegen der starken Medikamente, die ihr damaliger Ehemann ihr unters Essen mischte, von den jahrelangen sexuellen Übergriffen nichts mit. Ans Licht kamen die Taten erst, als Dominique Pélicot im September 2020 festgenommen wurde, weil er im Supermarkt Frauen unter den Rock gefilmt hatte. Die Ermittler fanden dann auf seinem Smartphone und später in der Wohnung die entlarvenden Missbrauchsbilder. 

Der Showdown erfolgt heute und morgen, wie einst im Roman von Émile Zola in der Dreyfusaffäre: "J'accuse!" Heute hat das Strafgericht in Avignon Dominique Pélicot unter anderem der schweren Vergewaltigung seiner Ex-Frau schuldig gesprochen. Er soll 20 Jahre lang ins Gefängnis. Vielen Bürgern in Frankreich dürften die verhängten Strafen zu human und nicht angemessen genug sein. Dennoch, für französische Verhältnisse und dem dort herrschenden Frauenbild ist es ein Schritt in die richtige Richtung.

Aber auch die 51 Vergewaltiger, die zum großen Teil keine Scham und keine Reue zeigten oder gar ihre Schuld einsahen, werden nach dem Willen der Staatsanwälte und Richter nicht ungeschoren bleiben. Nur 11 der 51 Männer bekannten sich zu den Vorwürfen, bestritten aber vehement ihre Schuld. Nur wenige gaben während der Verhandlung zu, Gisèle Pélicot ohne deren Einwilligung penetriert zu haben, wiesen aber kategorisch den Schuldvorwurf mit dem Argument zurück, da doch der damalige Ehemann während des „Beischlafs“ anwesend und einverstanden gewesen sei. 

Im Gegenteil, sie seien sogar von ihm dazu aufgefordert worden. Deshalb könne es sich gar nicht um eine Vergewaltigung gehandelt haben. Ganz gleich, welche Schutzbehauptungen von den Beteiligten auch angeführt werden, all diesen Perverslingen war klar, dass sie sich an einer betäubten und wehrlosen Frau vergingen. Was in den Hirnen dieser ach so biederen Männer und unschuldig dreinblickenden Verbrecher abspielt, das wissen in der Tat nur die Götter und sie selbst.

Man darf die Gerichtsverhandlung als eine Zäsur in Frankreich bezeichnen, denn zum ersten Mal hat eine solche monströse Straftat an einer Frau weit über die Grenzen des Landes hinaus Beachtung gefunden und damit auch ernsthafte Auseinandersetzungen mit dem Thema Femizid und Gewalt an Frauen in der Bevölkerung ausgelöst. Das Gericht hat mittlerweile alle Angeklagten für schuldig befunden, die nun ein Strafmaß zwischen 4 und 20 Jahren erwartet.

Wenn solche Monstrositäten, wie sie auch in Deutschland bei den unzähligen Gruppenvergewaltigungen stattfinden und hierzulande vergleichsweise milde Urteile nach sich ziehen, nicht annähernd angemessen gesühnt werden, ist das Martyrium der betroffenen Frauen, wie Gisèle Pélicot, noch lange nicht zu Ende. Das Trauma bleibt für Tausende Frauen erhalten, die solche oder ähnliche Gewalterfahrungen erleiden mussten. Sie werden, wie Gisèle Pélicot, zeitlebens einen psychischen Mühlstein mit sich herumtragen müssen. Wie soll man solche männlichen Monster jemals angemessen bestrafen?

Man darf gespannt sein, ob sich endlich auch in Deutschland mutige Richter und Richterinnen finden, die bei den täglichen „Gruppenvergewaltigungen“ bei Notzuchtverbrechen an Frauen und Kindern ähnlich drakonische Urteile fällen werden wie in Avignon, selbst wenn es sich bei den Tätern um sogenannte „Schutz- und Hilfsbedürftige“ handelt. Denn bedauerlicherweise hat sich in Deutschland ein migrations-humanitärer Gewöhnungseffekt breit gemacht, mit dem man jede noch so brutale Straftat, insbesondere an Frauen, nicht nur bagatellisiert und entschuldigt, sondern ihr auch noch mithilfe der Justitia den Stempel kulturell bedingter Normalität verleiht, die es verbietet, ein hartes Strafmaß zu verhängen. 

                                        

Für eine Patenschaft mit einem monatlichen Betrag bin ich sehr dankbar. Selbst die kleinste Spende hilft mir, diesen völlig unabhängigen Blog stets aktuell, spannend und informativ zu halten. 

Auch ein einziger Klick auf einen der Werbebanner im Lesetext oder das Teilen in anderen Netzwerken (FB oder TWITTER) hilft mir bei der Arbeit und der Finanzierung meines Blogs.

Herzlichen Dank - euer Claudio Michele Mancini

SPENDENKONTO
Claudio Michele Mancini
Unicredit Santo Stefano
IBAN IT03S0200882540000106185335

BIC/Swift: UNICRITM1892 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

120 Migranten in Oberbayern - oder der Fluch der guten Tat

Um ein Haar hätte ich mich von der eigenen Häme übermannen lassen, als ich heute Morgen den „MERKUR“ aufgeschlagen und gierig die Headline des Schock-Artikels gelesen habe: "Wütende Proteste am Dorfrand gegen ein geplantes „Containerdorf.“ Das unvermeidliche "Naturereignis Flüchtlinge" trifft nun auch Bairawies mit der geballten Wucht einer abstrusen Migrationspolitik. Bairawies, ein Ortsteil von Dietramszell, eine oberbayerische Dorfgemeinde vor den Toren Münchens gelegen, darf man mit Recht als oberbayerisches Kleinod bezeichnen. Der beschauliche Ort, an einem kleinen Badesee gelegen, steht wie kein anderer Ort für die Postkartenidylle Bayerns. Inmitten lieblicher Landschaften, dort wo die Berge am schönsten, die Wiesen am saftigsten, die Blumenkästen auf den Balkonen die buntesten und der Bayer am bayrischsten ist, bahnt sich Ungemach an. Ausgerechnet in einem Ort, umzingelt von Seen und Wäldern, Wiesen und Kühen, in dessen Gemeinde die Luft kuhstallgeschwängert di...

Claas Relotius – Grüner Wahlkampfstratege eines politischen Influencers

Nun kann ja niemand ernsthaft behaupten, Influencer sei ein Beruf, wenngleich sich Legionen junger Menschen einer solchen „Berufung“ zuwenden. Es gilt bei diesem „Berufsbild“ die Formel: Je stärker die Ausprägung eines intellektuellen Mangelsyndroms, desto größer die Anziehungskraft für eine Tätigkeit, die keine Qualifikation erfordert und selbst den hoffnungslosesten Dilettanten ernähren kann. Nichtsdestoweniger sollten Influencer, ob nun männlich oder weiblich, zwingend einige Bedingungen erfüllen, um erfolgreich zu sein. Man muss reisefreudig sein, über ein neurotisches Über-Ego mit narzisstischer Selbstüberschätzung verfügen und sich überdies optisch signifikant von Ricarda Lang oder Anton Hofreiter abheben. Der Grund liegt auf der Hand. Für Hersteller erotischer Unterwäsche oder atemberaubender Bademoden beispielsweise, sähen die Umsatz- und Ertragsperspektiven der beworbenen Unternehmen ziemlich düster aus. Würden sich die Genannten mit Dessous von "La Perla" oder mit...

Haus-Durchsuchungsorgien und Beleidigungsanzeigen – das neue politische Geschäftsmodell

Nicht nur die im Absturz befindlichen Ampelkoalitionäre, sondern auch Politiker unserer sogenannten christlichen Parteien ergehen sich in jüngster Zeit in Beleidigungs- und jämmerlich wirkenden Herabwürdigungsanzeigen, ganz so, als gäbe es an deren Selbstwertgefühl noch irgendetwas zu retten. Eine beispiellose Welle von Polizeieinsätzen wegen geradezu lächerlicher Verunglimpfungen und kritischer Äußerungen schwappt durchs Land. Unsere „politischen Influencer und Popstars“ scheinen sich derzeit nur noch auf die wirklich bedeutsamen und fundamentalen Themen zu konzentrieren. Überbordende Clan-Kriminalität, Friedensvermeidungsstrategien mit Putin, Abschaffung des Klimas, Energie oder Inflation sind nicht mehr prioritär und gehören nicht dazu. Das neue Betätigungsfeld missverstandener Polit-Eliten heißt Strafanzeigen, Beleidigungsklagen oder Befindlichkeitsprozesse. Das Engagement zur Bewältigung von Regierungsaufgaben scheint mehr und mehr zu einem Nebenerwerbsjob zu mutieren. Es gibt Wic...