Wer glaubt, dass der Sturz Assads tatsächlich eine neue Freiheit für Syrien bedeutet, ist naiv oder blind. Die Jagd auf die Pfründe, auf die Fleischtöpfe und die Macht wird nun beginnen. Nach den ausgelassenen Freudenfeiern auf den Straßen Deutschlands, den Glückseligkeitskundgebungen und euphorischen Hoffnungen ist zu befürchten, dass die tiefen Ernüchterungen nicht lange auf sich warten lassen.
Exodus oder neue Flüchtlingswelle? Nahezu alle deutschen Politiker beeilten sich, den Sturz des Terrorregimes Syriens und des Diktators Baschar al-Assad mit großer Erleichterung und Genugtuung zu begrüßen und zu kommentieren. Will man zynisch sein, kann man sagen: Man feiert den Sturz eines Terroristen und begrüßt die Machtübernahme eines neuen Terroristen. Merz, Scholz, Söder und Lindner, selbst unsere legasthenische Außendingsda ließen kaum einen Tag vergehen, ohne mit ihren moral-imperialistischen Ratschlägen und Hinweisen aufzuwarten, auf welche Weise die neue Freiheit in eine „ordentliche Demokratie“ etabliert werden.
Jetzt können sie ja alle nachhause, das glauben und hoffen nicht nur die Bürger. Man konnte die Uhr danach stellen, wann die ersten Ideen wichtiger politischer Stimmen die Runde machten. Merz ergriff mit dem Vorschlag das Wort, man müsse auf der Stelle eine Rückführungsinitiative starten. Jens Spahn sprang ihm sofort mit der Idee zur Seite: Jeder Syrer, der nach Hause zurückkehrt, soll 1.000 Euro „Belohnung“ erhalten. Die lauthals in die Mikrophone geblökten Prognosen, dass nun viele Syrer mit Sack, Pack und Kinderschar Deutschland (endlich) wieder verlassen werden, wird sich nicht als „Befreiungsschlag“ aus dem Flüchtlingsproblem erweisen, sondern höchstwahrscheinlich als Rohrkrepierer.
Und schon tönte es aus der Ursuppe grüner Evolution und aus der bunt-woken Dutt-Fraktion „Wir werden Zehntausende ‚Fachkräfte‘ in Deutschland verlieren. Die Rückkehr nach Syrien könnte unser Land noch schneller in die Wirtschaftskrise führen. Der geistige Absentismus feiert auch dieses Mal wieder fröhliche Urständ. Darin befinden wir uns längst, nicht zuletzt auch wegen der schieren Anzahl von Migranten, in unserem Land. Man wird das dumpfe Gefühl nicht los, dass unsere ganze schöne Humanität, die wir mit Inbrunst den Geflüchteten haben angedeihen lassen, nun mit Undank beantwortet wird, indem uns die „Hilfsbedürftigen“ schnöde den Rücken kehren und uns unserem Schicksal überlassen.
Auch wenn gestern Zehntausende Syrer ein ausgelassenes Freudenfest veranstalteten, in riesigen Formationen und Demonstrationszügen durch die weihnachtlich geschmückten Städte zogen, die Realität dürfte sowohl auf Seiten der syrischen Migranten und der deutschen Bürger, als auch bei den Politikern in eine bittere Erkenntnis münden. Kein Mensch kann in dieser Situation voraussagen, welcher Fundamentalist oder welcher blutrünstige Stammesfürst die Macht ergreifen wird.
Wieder einmal scheinen unsere Politiker mit ihrem Zweckoptimismus ihre Bürger hinter die Fichte zu führen. Dies umso unverfrorener und dreister, als die Bundestagstagswahlen bevorstehen und einige Parteiführer dringend Erfolge brauchen. Ein Terrorregime ist zwar gefallen. Ein Neues steht vermutlich unmittelbar bevor. Ein halbes Dutzend Warlords, religiöse Fundamentalisten, grausame Terroristen und unversöhnliche und machthungrige Islamisten stehen in Damaskus in den Startlöchern. Wer das Rennen machen wird, dürfte mit den Gewehren entschieden werden. Man muss sich hierzulande klarmachen: Der Sturz von Damaskus ist kein Sieg der Bevölkerung gewesen, sondern ein Sieg der Al Kaida und des Terrornetzwerkes, angeführt von Muhammad al-Dscholani, Chef der islamistischen HTS-Miliz.
Wir reden hier von Islamisten, die mit den Rufen Alahu Akkbar während der Aufstände in der Region alles niedergemetzelt haben, was sich ihnen in den Weg stellte. Und ignorieren hierzulande schlichte Träumer mit latentem Realitätsverlust den offenkundigen Risiken in den Weg, und glauben allen Ernstes, die zukünftigen Machthaber in friedliche Zeitgenossen verwandeln und bei jenen Rebellen demokratisches Handeln anmahnen zu können. Derweil wurde Assads Luxuspalast erst einmal geplündert und verwüstet, ganz im Stil der dort vorherrschenden Mentalität.
Auch die abertausend religiös fundamentalen Islamisten, die sich in Deutschland aufhalten, können unversehens zu einer nicht mehr steuerbaren Gefahr werden. Sie sind in ihrem Freudentaumel hoch motiviert, sich in Deutschland zu formieren, zumal sie jetzt erfahren haben, dass man mit Gewalt Feinde vertreiben und Gegner stürzen kann. Aller Erfahrung nach folgt nach dem Monster das noch größere Monster. Ein gutes Beispiel lieferte uns in der Vergangenheit Libyen nach dem Sturz und der Ermordung des Staatsoberhauptes Muammar al-Gaddafi. Es folgte die Muslimbruderschaft, die einflussreichste radikal-islamistische Bewegung. Was daraus geworden ist ..., bekannt!
Kaum anzunehmen, dass 1 Million Syrer in Deutschland mit Hurra und Gebrüll nach Hause zurückkehren werden. Denn auch sie warten erst einmal die Entwicklung ab. Viele haben sich hier kleine Existenzen geschaffen, leben in „funktionierenden Verbünden“, werden entweder gut versorgt oder vom Staat alimentiert. Es gibt für die meisten keinen triftigen und keinen zwingenden Grund, Deutschland zu verlassen. Vielmehr besteht die Gefahr, dass durch den Umsturz in Damaskus eine neue Flüchtlingswelle auf uns zurollen wird.
Nur dieses Mal werden es nicht Menschen sein, die vor dem System Assad und den Gefängnissen fliehen, sondern es werden die ehemaligen Schergen, Henker, Gefolgsleute Assads und seine skrupellosen Häscher sein, die vor der Rache der neuen und nicht weniger rigorosen Machthaber ins "humanitäre" Deutschland fliehen. Nicht auszudenken, wenn die "Schutzbedürftigen" in Deutschland auf Assads Henker, Schergen und Peiniger treffen.
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Ich fürchte in Syrien wird lediglich gerade die Pest gegen die Cholera ausgewechselt.Das die vielen leistungslos vollversorgten syrischen "Schutzsuchenden" jetzt nach Syrien zurückkehren werden ,ist sehr unwahrscheinlich. Im Gegenteil ,es ist nur noch eine Frage der Zeit ,bis die verschiedenen islamistischen Terrorgruppen anfangen,sich untereinander zu fetzen und damit neue Flüchtlingsströme auslösen. Darunter werden dann auch viele Terrorristen sein,die in den Machtkämpfen den Kürzeren gezogen haben.
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