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Die 4. Macht im Staat – die Bürokratie und ihre verlorene Gesellschaft

In Deutschland und insbesondere in der Politik tut man gern so, als habe man alles im Griff – bis sich das Problem nicht mehr verheimlichen lässt. Eine der herausragenden Fähigkeiten unserer Regierungsverantwortlichen zeigt sich darin, sämtliche Widrigkeiten, Fehler, Irrtümer und hanebüchene Entscheidungen so dramatisch zu bagatellisieren, bis auch der letzte Dödel auf dem Land begriffen hat: Sie leben im besten Deutschland aller Zeiten.


Tragödien und himmelschreiende Prognosen werden zwar stets optimiert,  aber im Falle katastrophaler Folgen aus Prinzip nur scheibchenweise publiziert, damit das Ausmaß der Unfähigkeit und der Pannen in gasförmigem Aggregatzustand und damit auch angenehmer durch den intellektuellen Verdauungstrakt entfleuchen kann. Bürokratieabbau, eines der Lieblingsthemen unserer Kanzleranwärter ist eine erfolgsversprechende Fata Morgana, die sich niemals in eine Realität umwandeln lässt. Jedenfalls nicht in Deutschland und schon gar nicht, mit dem derzeitigen Führungspersonal. Doch werfen wir einen kurzen Blick in die Vergangenheit.

Die Deutschen hatten nach dem Krieg und erst recht nach der Wiedervereinigung beschlossen, endgültig die Schatten der Vergangenheit zu vertreiben. Die Beamten mit ihrer immanenten Verachtung für all das, was ein Dasein als Bürgers in einem bis vor wenigen Jahren wirklich schönen Land lebenswert machte, haben sich zu einem unüberwindlichen Bollwerk entwickelt. Ähnlich wie beim katholischen Exorzismus sind wir bei der Beweisführung unseres ach so nachahmenswerten Humanismus, der Hilfsbereitschaft und unserer bunt-lockeren Weltoffenheit maßlos.

Deutschland hat ein unbewältigtes Problem. Es ist permanent besorgt, alle Welt davon zu überzeugen, dass wir gar nicht so deutsch sind, wie wir es einmal waren, sondern man will andauernd den Beweis erbringen, dass wir uns zu Gutmenschen entwickelt und uns den moralischen Spitzenplatz unter den Völkern dieser Welt erkämpft haben. Dieser Spitzenplatz war aber nur dadurch zu erringen, dass sich die dafür notwendige Bürokratie vom 4. auf den 1. Platz emporgearbeitet hat. Doch davon später mehr.

Denn schon der Terminus "Deutsch" impliziert nach wie vor Attribute wie Fleiß, Pünktlichkeit, Pflichtgefühl, Ordnung und Überlegenheit, mit denen – wie es in den achtziger Jahren Herr Lafontaine die Öffentlichkeit provokativ wissen ließ, auch ein KZ erfolgreich verwaltet und geführt werden kann. All das, was man einmal zu den preußischen Tugenden zählte, kam damit in den achtziger Jahren in Verruf.

Seither hat man unser nationales Selbstwertgefühl mit Stumpf und Stiel ausgerottet und stigmatisiert jetzt jene, die nicht bunt, mehrgeschlechtlich, vegan und linksgrün sind und sich stattdessen auf alte Werte und Tugenden besinnen. Back to the roots, das heißt auch zurück zu Windmühlen, Lastenfahrrädern, das über Bord werfen von bewährten Techniken, sowie die Akquisition von 5 Millionen Migranten ohne Ausbildung. Das alles hätte unsereiner zur Not noch ertragen, hätten ideologisierte Bullerbü-Politiker nicht die Macht im Land übernommen und wären mit ihren bunt-woken Sektenmitgliedern, Vielfalts-Ideologen, wind-energetischen Industriefeinden eine Symbiose mit einer schlagkräftigen Bürokratie eingegangen.  

Das freilich geht mit einer Flut von Verboten, Einschränkungen, Verordnungen, Gesetzen und Vorschriften einher, mit denen man nicht nur die Bürger des Landes, sondern inzwischen ganze Industriezweige in die Knie zwingt. Zur Erinnerung: Der Begriff Bürokratie stammt aus dem Französischen „bureau“ (Schreibtisch) und dem Griechischen „kratos“ (Herrschaft) und wurde erstmals im 18. Jahrhundert verwendet.

Nichts ist einem Beamten heiliger als einerseits seine Akten und andererseits seine Vorschriften. Durch letztere bezieht er seine "Job-Satisfaction". Die Sachbearbeiter haben ein geradezu erotisches Verhältnis zu Anträgen, Eingaben, Widersprüchen, Genehmigungsverfahren oder Gesuchen. Sie sind Herr der Ablehnung, Verschleppung, gebührenpflichtiger Ordnungsgelder bis hin zu Strafbescheiden bei Zuwiderhandlungen, Übertretungen oder Missachtungen von Vorschriften, von denen ein Bürger noch nie etwas gehört hat. 

Bemüht man die KI, erhält man folgende Definition: Beamte sind, ähnlich wie Parasiten, eine besondere Art von Organismen, die sich durch ihre Fähigkeit auszeichnen, in oder auf einem Wirt zu leben und von dessen Ressourcen zu profitieren, ohne dem Wirt einen Nutzen zu bringen. Aus dem ehemaligen Staatsdiener ist ein versorgungsaffiner Beamter geworden, der kraft des Amtes und seines Schreibtisches die arbeitende Bevölkerung unterwirft, diszipliniert, überwacht und sanktioniert, die eigene Machtposition und seine Privilegien ausbaut und seine Versorgung sichert. Der kommunale und politische Beamtenapparat hat sich zu einem Moloch entwickelt, dem kein Mensch mehr etwas entgegensetzen kann, auch nicht die Regierungsspitze, selbst wenn sie es wollte.

Die Verwaltung, die dem Gemeinwohl dienen sollte, ist zum Machtapparat mutiert. Der Begriff „Gemeinwohl“, ist in den Köpfen unserer elitären und feudalistischen Politiker- und Beamtenkaste nur noch als Synonym für Selbstversorgung vorhanden. Die Bewältigung dringlicher Probleme und herausfordernde Aufgaben sind nachrangig, der Bürger irrelevant, die Demokratie ein zweckdienliches Accessoire und die Bedürfnisse von Wählermehrheiten obsolet und überdies staatsgefährdend.

Die verantwortungslose und ungezügelte Habgier unter den Eliten, ihre profilneurotische Selbstdarstellung und die Wichtigkeit, die die Beteiligten der eigenen Person beimessen, hat monströse Ausmaße angenommen. Ausgerechnet jene, die unseren Staat mit Klugheit und Weitsicht, mit Kompetenz und sozialem Engagement in die Zukunft führen sollen, verhalten sich inzwischen wie Popstars, reisen als politische Influencer durchs Land und lassen sich, obwohl sie vollkommen nutzlose Zeitgenossen sind, von abhängigen Medien, Institutionen, Verbänden und Glaubensanhängern feiern.

Derweil wird die Regierungsbildung von den politischen Kombattanten vorsätzlich torpediert und in die Länge gezogen. Für die Parteifunktionäre sind programmatische Inhalte nicht etwa mit inneren Überzeugungen kongruent, sie sind Mittel zum Zweck für den Einkommens- und Machterhalt, und sie sind nicht mehr als Alibi-Botschaften, um Wähler bei der Stange zu halten oder zu gewinnen. Mit dem Verfall von gesellschaftlichen Regeln, ging gleichermaßen das rücksichtlose Gewinn- und Machtstreben einher, auch weil die Bürger jenen Hasardeuren keinen Einhalt boten.

Mehr Schein als Sein, das ist heute Überlebensmaxime von Parteiführern, deren Vita oft genug dürftig, deren Berufserfahrung kümmerlich und deren Fähigkeiten gerade ausreichen würden, um mit Mühe eine subalterne Stellung in einem Unternehmen auszufüllen. Kompensiert werden diese Mängel häufig mit großer Klappe und schamlos geschönten Lebensläufen, die jedem Hochstapler zur Ehre gereichen würden.

Unter Politikern scheint der verkommene Charakter epidemisch zu sein, der sich ganz besonders zeigt, wenn sie sich mit scheinheiliger Sorge um die Belange unserer sozialen Gesellschaft zu kümmern vorgeben und sich vom Volk ihre leeren Versprechungen, diffusen Ankündigungen und unerfüllbaren Vorhaben vergolden zu lassen. Mehr und mehr beschleicht einen das Gefühl, man hätte es in den Parteien und auf den Regierungsbänken mit Figuren zu tun, die äußerlich ehrenhaft erscheinen, in ihrem Innersten jedoch moralisch und ethisch vollkommen verrottet sind. Sie dienen uns und unserer Gesellschaft weder als geistige noch als politischer Vorbilder, sondern sie betätigen sich als scheinheilige Spalter.

Wo sind sie geblieben, unsere Tugenden, auf die unsere Väter stolz waren und unseren Kindern als verlässliche Leitbild dienten? Wo sind sie geblieben, unsere Werte, unsere Identität, unser Stolz? Die Politiker haben sie nicht nur aufgegeben, sie haben sie auch verraten und verkauft.

                                         

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