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Der vatikanische Stuhlkreis

Kein Mafia-Klischee könnte besser zutreffen, als das ikonische Foto, was um die Welt ging. Der große Don und die kleine wieselflinke Wollmaus aus der Ukraine. Ursprünglich sollte an dem Stuhlkreis als europäischer Vertreter auch die französische Süßspeise Emmanuelle teilnehmen. Der Don allerdings schickte die lauwarme Macrone mit einer unmissverständlichen Geste vor die Tür. Mit einem Fingerschnips ließ er den dritten „Sanctae Sedis“ von einem bediensteten Kardinal aus der Rotunde der Basilika Santa Maria Maggiore beiseite räumen.

Der Capo aus den USA nahm sich, ganz nach den ungeschriebenen Gesetzen der ehrenwerten Gesellschaft, die Wollmaus alleine vor. Keine Zeugen. Nur er und der "kleine Stronzo", – Auge in Auge. In Mafiakreisen gilt es als ehernes Gesetz: niemals etwas Schriftliches, keine verräterischen Fotos und keine Tweets in Netzwerken. Das erklärt auch den Stuhlkreis ohne Macron. Um es vorweg klarzustellen: Hier fand kein Gespräch statt, sondern eine sakrale Epistel, umgangssprachlich auch Lektion genannt. Der Don sprach, Wolly hörte brav zu und nickte. Ich räume gerne ein, dass das Zusammentreffen viel Spielraum für Interpretationen gibt, nichtsdestoweniger verrieten dem Beobachter die Mimik, die Gestik und die Körperhaltung des Don, welche Stunde für den Ukrainer geschlagen hatte.

Das Meeting in der Lieblingskirche von Papst Franziskus hatte zweifellos einen großen Symbolcharakter, zumal Wolly aufgrund des plötzlichen Ausfalls unseres Pontifex nicht mehr auf den päpstlichen, sondern nur noch mit dem göttlichen Beistand rechnen konnte. Was soll ich sagen: Gott hat versagt - alea iacta sunt. Die Krim, Donezk, Cherson, Lugansk und den Donbas kann sich Wolodymyr in die Haare schmieren, da helfen auch kein Rosenkranz und kein Ave-Maria. Und von ganz weit oben kommt auch nichts. 

Der sogenannte Diktatfrieden, den Deutschland mit geradezu infantiler Hysterie verurteilte, straft die Politiker hierzulande nicht nur Lügen, auch der diplomatische Dilettantismus gerät gnadenlos in den Fokus vieler Wähler. Es liegt angesichts der Entwicklung in Rom auf der Hand. Die ehemaligen russischen Gebiete werden wieder in die russische Föderation eingegliedert, und das zweifellos mit der Hilfe des US-Präsidenten Donald Trump. Und Deutschland? Ach, stimmt - wir haben nicht nur die Rechnung bezahlt, wir legen auch noch etwas obendrauf.

Dass sich Friedrich Merz vor der Reise nach Rom gedrückt hat, ist geradezu blamabel und wirft einen entlarvenden Blick auf seinen Charakter. Wolodymirs größter Geldgeber und Unterstützer, Deutschland, mit dem weltweit höchsten moralischen Anspruch, und somit kurz vor der Heiligsprechung durch das Pontifikat, ließ die einmalige Gelegenheit aus, auf diplomatischer Ebene Präsenz zu zeigen und wenigstens andeutungsweise an einem Waffenstillstandsabkommen oder einem Friedensgespräch teilzunehmen. 

Gut, gut, dieser Friedrich ist noch nicht Kanzler, nichtsdestoweniger hätte er mit seiner Anwesenheit bei den Beisetzungsfeierlichkeiten „Größe“ zeigen können. Er ist als Adler gestartet und schon während der Koalitionsverhandlungen mit der SPD als gerupfter Spatz gelandet. Dass ihn wegen seiner "Flugunfähigkeit" der Mut verlassen hat, dem großen amerikanischen Don unter die Augen zu treten, ist somit beinahe erklärt.

Immerhin dürfen wir von Glück sagen, dass Roderich Kiesewetter und Agnes Strack-Zimmermann zu Hause geblieben sind. Nicht auszudenken, wenn sie dort mit dem US-Don ins Gehege gekommen wären, weil der ihnen mit dem Verbot zur Lieferung von Taurus-Raketen in die Ukraine den schönen Krieg versaut. Deutschlands rasante wirtschaftliche Verzwergung hat nun in epidemischer Geschwindigkeit auch auf die Diplomatie übergegriffen und nun steht Deutschland als erbärmliche Nation im Schaufenster der Unfähigkeit.

Während in Rom die maßgeblichen Außenminister der wichtigsten Nationen dem verstorbenen Pontifex die Ehre erwiesen haben, zog es Annalena Baerbock vor, mit legasthenischer Sprachgewalt aus der Ferne zu kondolieren. Stellvertretend schloss Bundespräsident Steinmeier in Rom die schmerzhafte Lücke der zur Fleisch gewordenen Sprachstörung, konnte es sich aber am Rande der Beisetzung nicht verkneifen, salbungsvolle Kritik an Donald Trump zu üben. 

Man kann die Dinge drehen und wenden wie man will, endgültig auf dem Hinterhof der Geschichte angelangt, hat sich das "Team Deutschland" mit seinen Staatsvertretern wieder einmal mit der Attitüde der Überlegenheit als tölpelhaft, unbeholfen, stil- und taktlos vor aller Welt präsentiert. Tja, leider schießen im Weltgeschehen der Politik nur zwei Kerle die Tore. Es wird allmählich Zeit, dass sich etwas tut. 

                                      

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