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Das kleine Einmaleins der politischen Lügner

Wer nicht täglich oder beruflich mit unserer Sprache umgeht, ist naturgemäß hochgradig gefährdet, von Lügen und deren Urheber andauernd hinter die Fichte geführt zu werden. Die schlichten und vertrauensvollen Gemüter in unserer Gesellschaft stehen sogar im dichten Nadelgehölz des Schwarzwalds. 

Und da die Bürger ganz aktuell nicht nur von einem unserer begabtesten, sondern auch schamlosesten Lügner konfrontiert sind und ihn überdies gewählt haben, schien es mir an der Zeit, einen kleinen Leitfaden für unsere „Betrugsopfer“ zu entwickeln. Denn die nächste Wahl kommt bestimmt.

Einen Politiker der Lüge zu überführen oder zumindest die Schweinerei, die er mit seinem Wähler vorhat, frühzeitig zu erkennen, ist im Prinzip gar nicht so schwierig. Allerdings, und das möchte ich hier vorausschicken, kann die öffentliche Entlarvung existenz-, ja, sogar freiheitsgefährdend sein. Dennoch dürfen wir als Tatsache vorausschicken: Jeder Politiker, der an die Macht will oder sich an ihr festklammert, ist auch gezwungen zu lügen, dass sich die Balken biegen. Ach, was sag' ich, er bescheißt gut geplant, gezielt, vorsätzlich und ohne jede Scham. 

Gut, gut, manche von ihnen stellen sich dabei dämlich an, sodass man auf der Stelle weiß, woher der Wind weht. Aber die sind überwiegend bei den Grünen und tragen mit ihren ulkigen Verteidigungsideen zur Belustigung bei. Aber wie erkenne ich rechtzeitig den Politlügner oder den ausgebufften Profi, wie beispielsweise unseren Herrn Merz? Denn wenn die Wahl vorbei ist, ist es für den Wähler zu spät, wie wir heute alle wissen.

Alles beginnt mit der öffentlichen Forderung nach Änderungen, Wohltaten, Erleichterungen, Verbesserungen in Verbindung mit höherer Sicherheit, geringeren Steuerbelastungen, Abbau der Bürokratie und gerechterer Umverteilung. Es handelt sich also inhaltlich prinzipiell um Themen, die dem Mehrheitswillen einer Wählermasse entsprechen, die an der Urne ihre Stimme zugunsten eines professionellen Parteipharisäers abgeben soll. Dass die Urnen hinter dem Nadelgehölz des besagten Schwarzwaldes stehen, bemerken die meisten Wähler natürlich nicht.  

Darum achte man peinlichst auf die Satzkonstruktion der Heilsbringer. Verwendet der zur Wahl stehende Protagonist am Rednerpult Konjunktive oder das Futurum und verknüpft seine kategorischen Willensbekundungen mit Versprechungen und Zukunftsvisionen, wird’s gefährlich. Reichert er seine Ankündigungen mit Entwicklungsphantasmen und glänzenden Zukunftsaussichten an, sollte man sich schon mal auf den Weg zum Ausgang machen. Nur zu gut haben wir den sogenannten „Doppelwumms“ in Erinnerung und wissen, was daraus geworden ist. Das glatte Gegenteil.

Wir wollen, wir müssen, wir werden, wir sollen - es sind Begriffe, bei denen wir vorsorglich unsere Flucht vorbereiten sollten. Sowohl das Personalpronomen „WIR“, mit dem sich ein Politiker niemals selbst meint, sondern nur die anderen, als auch die Verwendung vorgenannter Verben, die einen Wunsch oder eine Absicht ausdrücken, vernebeln den infamen Vorsatz einer rotzfrechen Lüge. "Wir" -, das ist das Gegenteil von "Ich" -, diese Tatsache sollte sich in Zusammenhang mit Politikern jeder klarmachen, dann wird auch vieles klarer. Die Redewendung: "Wir werden das Problem angehen" schließt also per se das "Ich" aus. 

"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen" - ein Satz, mit dem damals die gesamte Bevölkerung der DDR und der BRD hinters Licht geführt wurde. Mit der gleichen rotzfrechen Chuzpe werden nun unsere gewählten Cheflügner der Regierung auch das eigene Volk ins Messer rennen lassen, indem man so tut, als ziere man sich noch mit der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Sie sind längst dort und werden mit hoher Wahrscheinlichkeit mit deutscher Experten-Unterstützung Russland angreifen. Und sollte Putin darauf adäquat reagieren, wird aus der Warnung vor dem aggressiven Putin eine sich selbst erfüllende Prophezeiung und geben den zynischen Voraussagen unserer Politiker auch noch recht. 

Wie war das doch gleich nochmal? Deutschland wird niemals Kriegspartei werden. Es fing mit der Lieferung von Stahlhelmen und Unterhosen in oliv-grün an. Und nun? Jetzt liefert Deutschland mit die gefährlichste Angriffswaffe, die den Militärs weltweit zur Verfügung steht. Und unsere Bürger? Sie dürfen nur noch hoffen und beten, dass Putin besonnen bleibt, auch wenn gerade seine Kriegsschiffe und Flugzeuge in Wladiwostok vernichtet wurde. Und jedem Idioten ist klar, dass von Kiew aus herkömmliche Kampfdrohnen die 5.000 Kilometer entfernten Stützpunkte Wladiwostok, Belaja, Djagilewo, Olenja und Iwanowo erreichen könnten. Wer glaubt, man habe LKW-weise ukrainische Drohnen 5000 Kilometer quer durch Russland gekarrt, um Putins Bomber in die Luft zu jagen, glaubt auch an die Covid-Impfung und den menschengemachten Klimawandel. Es ist zum Kotzen!

Wording und Framing in der Politik und den Medien sind systematische, vorsätzliche sprachliche Betrugsvorhaben, um Bürgern einen Sachverhalt vorzugaukeln, der die bürgerliche Empörung und massenhafte Gegenwehr oder Kritik im Keim ersticken soll (siehe Sondervermögen). Auch die Sinnumkehrung von Begriffen dient dazu, eventuell Andersdenkende in die Schranken zu weisen. So wird "Kritik" von Politikern und Medien neuerdings "Hetze" genannt. Kryptische Schachtelsätze mit semantischen Hintertürchen dienen dazu, eventuelle spätere Vorwürfe vollkommen zu verwässern oder verharmlosen.

Formulierungen wie: Es ist geplant, es ist vorgesehen, angedacht, notwendig, wir sind gezwungen, - sollten für jeden kritischen Teilnehmer einer politischen Veranstaltung eine motivierende Aufforderung sein, sofort mit faulen Eiern zu werfen und die Podiumsdiskussion zu verlassen. Ähnliches gilt übrigens auch für Diskussionen mit Politikern, ganz gleich, ob sie persönlich stattfinden oder man sie im Rahmen einer Politshow mitverfolgt. 

Wenn Politikersätze mit Redewendungen beginnen, wie: Das haben wir schon immer gesagt, oder: Wir haben eine Menge umgesetzt – ersatzweise auch: Wir sind auf einem guten Weg -, dann sollten wir wissen: Es handelt sich um Worthülsen, die zumeist himmelschreiende Inkompetenz, dümmliche Ignoranz, katastrophales Unwissen oder unfassbare Gleichgültigkeit, die im schlimmsten Fall politische Desaster bis hin zur versehentlichen Kriegserklärung - wie beispielsweise den unserer unvergessenen Annalena, verschleiern sollen.

Für Politiker sind kryptische Satzkonstruktionen unverzichtbare Elemente, um angekündigte Vorhaben, Zusagen, Planungen und Versprechungen für jedwede Problematik grammatikalisch in Stein zu meißeln. Sie ermöglichen es dem politischen Profilügner jederzeit, ein Ereignis in der Zukunft sogar im Konjunktiv zu beschreiben, weil es höchstwahrscheinlich nicht eintrifft und ohnehin hätte verschoben werden müssen, wenn man die Herausforderung angenommen hätte oder gar gewollt haben würde. Friedrich Merz hat diesen wertvollen sprachlichen Kniff bei der Migrationsfrage lehrbuchhaft angewendet. 

Werden Politiker mit offenkundigen Lügen konfrontiert, ist der Übersetzungsleitfaden von erheblicher Bedeutung.


AUSSAGE                                                     BEDEUTUNG

Das haben Sie nicht verstanden                     Du bist ein Idiot

Sie haben mich missverstanden                      Hör' doch richtig zu, du Depp

Das habe ich so nicht gesagt                           Lügner

Sie sind nicht informiert                                  ich weiß es besser 

Sie sollten sich mal erkundigen                       Du hast keine Ahnung

Ich spreche mit vielen Menschen                    Was weißt du schon vom Leben?

Diese Formulierung würde ich nie wählen    Nazi!

Die Aussage. "Informieren Sie sich erst mal" kommt immer dann zur Anwendung, wenn der Sachverhalt, den der ahnungslose Kontrahent dem Politiker vorwirft, der Geheimhaltung unterliegt und zur Verschluss-Sache erklärt wurde oder in Kürze noch erklärt werden wird.

Auch wenn ein Politiker in die Enge getrieben wird und er keinen rhetorischen, didaktischen oder dialektischen Ausweg mehr findet oder sich nur noch auf seine Verschwiegenheitspflicht berufen kann, ist er längst noch nicht am Ende. Dann müssen der Russe, ersatzweise das Klima, die AfD, der faule Rentner, ein Virus oder amerikanische Zölle herhalten. Das Praktische: Jeder einzelne Grund, der zur Verteidigung oder Rechtfertigung herangezogen wird, eignet sich gleichzeitig für weitere Ausplünderungsabsichten der Bürger. 

Gibt ein Kritiker immer noch keine Ruhe und wartet mit unwiderlegbaren Beweisen auf, reagiert ein Politiker erst mit Diffamierungs- und Diskreditierungskeulen, bei unwiderlegbaren Beweisen und unangenehmen Wahrheiten auch mit der Staatsanwaltschaft. Denn nichts ist wichtiger, als der Erhalt des guten Rufs eines politischen Lügners.  

                                          

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