Kinners -, was bin ich erleichtert! „Halten wir fest“, so lässt uns der Bundespräsident lässt uns - den Plebs - im salbungsvollen Sprachduktus wissen: „Wir sind durch die erste Welle relativ gut durchgekommen.“
Nein, die Zeiten sind vorbei, als im Jahr 2000 der ehemalige hessische CDU-Ministerpräsident Roland Koch die "brutalstmögliche Aufklärung" in der Spendenaffäre versprach und seinen Vorgänger und Parteifreund Manfred Kanther zum Rücktritt zwang. Heute gehen sich unsere Politiker gegenseitig mit Wattebällchen an den Kragen, um schlimmere Verletzungen zu vermeiden. Heute werden Amtsträger gnadenlos verschont, sollten sie sich etwas zuschulden kommen lassen.
Frank-Walter - unser höchster Staatsdiener hat, was die Coronapandemie angeht, seine ganz eigene Sicht der Dinge, wenn die Bürger impertinent werden und Rechenschaft über politische Entscheidungen verlangen. In seinem salbungsvollen Unterton schwingt: „Eure Nörgelei geht mir auf den Senkel“. Man ist geneigt, sich, wie unsere Eliten in Dessau, spontan orangefarbene Streichel-Handschuhe anzuschaffen, um die Vergangenheit einfach „weg zu ommen.“ Und überhaupt, wir haben allen Grund, euphemistisch in die Zukunft zu blicken, da unsere verantwortungsvollen Erziehungsberechtigten in Berlin doch jetzt endlich Nägel mit Köpfen machen.
In den Redaktionsstuben tüfteln bereits Heerscharen staatlich alimentierter Fronarbeiter, und hämmern buchstabengetreu die frohen Botschaften unserer Staatserzieher und Disziplinarpolitiker in ihre Laptops. „Die Enquete-Kommission hat ihre Arbeit aufgenommen.“ Halleluja! Der Rechtsstaat ist handlungsfähig! Gerechtigkeit wird einkehren! Ein paar Dutzend Meinungsbildner überschütten nun 85 Millionen Meinungslose mit der aufmunternden Suggestion: „Wir werden eventuelle Fehler aufklären und Transparenz schaffen!“
Öffentlich-rechtliche Lohnschreiber legen sich dieser Tage so richtig ins Zeug, ganz so, als würden hohe Gewinnsummen für die schönsten Märchen ausgelobt. Der Wettstreit unter dem Motto „Münchhausen lebt“ tobt an den Schreibtischen und vor den Kameras. In den Darmausgängen der Eliten herrscht bereits bedrückende Enge. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hat lobenswerterweise den Leitfaden für unsere Schreib- und TV-Sklaven bereits vorgegeben: „Rückblickend ist klar, dass in der Coronazeit Fehler gemacht wurden. Doch es gibt Wichtigeres, als damals Handelnde an den Pranger zu stellen.“ Stimmt! Das Wichtigere ist –, und das versteckt sich in Klöckners vielversprechenden Postulat, die damals „Handelnden“ einer Heiligsprechung, mindestens aber einer Reinwaschung zu unterziehen.
„Bis heute rufen mir die Leute hinterher: Mörder! Mörder!“, beklagte sich kürzlich der ehemalige Gesundheitsminister Jens Spahn im ZDF. Unvergessen auch sein Satz zum Beginn der Pandemie: „Wir werden uns viel verzeihen müssen.“ In diesem Kontext drängt sich heute sogar die Vermutung auf, dass sich eine höhere Gewalt unseres Gesundheitsministers bemächtigt haben muss, die ihn dazu veranlasst hat, an der Verbreitung von Angst, Schrecken und Panik auslösende Gefahr maßgeblich mitzuwirken, obwohl er das eigentlich alles gar nicht wollte. Tja, Ungerechtigkeit ist der Welt Lohn.
Die Folgen der pandemischen Heimsuchung mit ihren "empyreischen" Bedrohungen sind bekannt. Maskenpflicht, Ausgangssperren, Reiseeinschränkungen, geschlossene Schulen und Kindergärten, isolierte Senioren in Altersheimen, Abstands- und Kontaktverbote, um nur einige zu nennen. Es waren die unschönen Meilensteine, bei denen natürlich das Grundgesetz und der parlamentarische Diskurs im Wege standen. Natürlich störten auch die kritischen Bürger, sogenannte Leugner, für die es bedauerlicherweise der geballten Staatsmacht bedurfte. Die Maske als Symbol staatlich verfügter Maulkörbe.
Impfzentren schossen wie Pilze aus dem feuchten Waldboden, Tausende Ärzte verwandelten sich über Nacht in gutmenschliche Samariter und erschufen sich prosperierenden Geldquellen. Sie machten sich über hoch motivierte Impflinge her, als gäbe es mein Morgen. Was soll ich sagen, für viele Geboosterte gab es ja auch keines mehr! Übrigens, auch unter den Corona-Kritiker schossen die Sterberaten zufällig nach oben. Man muss es den pflichtbewussten Politiker heute nachsehen, wenn sie damals zwangsläufig schwerwiegende Kollateralschäden in Kauf nehmen mussten. Immerhin standen wir angesichts von 80 Millionen gesunden Bürgern am Rande einer Katastrophe.
Natürlich ging es nicht nur darum, Deutsche vor dem jähen Ableben zu retten, sondern gleichzeitig auch um die Pharmaindustrie zu unterstützen. Im Hau-Ruck-Verfahren ließ man Vakzine zu und etikettierte sie als geprüft, wirksam, lebensrettend und vorbeugend. Der Segen der Menschheit war eingebrochen. Zwar wissen bis heute nur ein paar wenige Eingeweihte, welche Wirkstoffe in der Gesundheitsplörre enthalten sind, aber das soll uns jetzt nicht weiter beirren. Irritierend allerdings ist, dass sich Hunderttausende Impflinge Spätfolgen eingehandelt haben, von denen sich zugegebenermaßen viele biologisch von selbst erledigen. Über das Ausmaß der tödlichen Dunkelziffer schweigt des Sängers Höflichkeit.
Wie sagte einst Angela angesichts der Flüchtlingswelle so treffend? „Jetzt sind sie halt da!“ In Abwandlung könnte der Gesundheitsminister heute sagen: „Jetzt ist die Impfbrühe halt im Arm – da kann'ste nix mehr machen.“ Nun, ja, Operation gelungen, Patient tot, so sagt ein geflügeltes Wort. Aber auch diesem unschönen Ende kann man noch etwas Gutes abgewinnen, wenn man anschließend seinen Leichnam der Wissenschaft zur Verfügung stellt. Zynisch? Keineswegs, macht man sich in Berlin doch schon Gedanken über die nächste Pandemie, da muss die Politik und Wissenschaft gewappnet sein.
Auf der anderen Seite möchte ich aber auch nicht ausschließen, dass wir zur Erhaltung des Volkswohls mit der Ausrufung des pandemischen Notstandes möglicherweise angelogen wurden. Vielleicht ging es ja um Ziele von nationaler Bedeutung, die wir bis heute gar nicht verstanden haben. Möglicherweise wollten unsere Eliten nur die Widerstandskraft deutscher Bürger austesten, wie viele aufeinanderfolgende Impfungen man lebend überstehen kann, um bei der nächsten Pandemie auf optimierte Unterdrückungsmaßnahmen zurückgreifen zu können. Alternativ steht auch die Frage im Raum: Wie dumm muss man ein Volk halten, damit es sich zukünftig völlig kritiklos etwas in den Körper jagen lässt, auch wenn man sich kerngesund fühlt.
Nun ja, wie sagte Frau Klöckner: „Eventuell wurden ein paar Fehler gemacht.“ Doch die werden ja jetzt von der Enquete-Kommission lückenlos aufgeklärt. Dazu ist, wie sämtliche Politiker übereinstimmend festgestellt haben, auch keine Untersuchungskommission notwendig, die unsere Amtsträger nur in entlarvende Erklärungsnöte bringen würden. Jens Spahn hat es vorgestern sehr treffend formuliert: „Wenn die AfD wider Erwarten in die Regierungsverantwortung käme, würde er verhaftet werden.“ Ich glaube jedoch, es würde nicht bei einer Verhaftung bleiben. Daher hat die oberste Priorität in Berlin der maximale Bestandsschutz verdienter Politiker.
Wer will schon vor einen Richter? Jens jedenfalls nicht. Karl auch nicht. Ich sehe das neue politische Aufklärungsmotto schon vor meinem geistigen Auge: Wenn wir das Volk weiter blöde halten, muss es sich auch nicht aufregen.
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