Ich beobachte mit Sorge die Entwicklung in der Türkei, so
die Formulierung in Merkels jüngster Rede zum deutschen Wahlvieh. Nun ja, ich
bin besorgt, weil die Mohnsemmeln meines Bäckers immer kleiner werden. Immerhin
soll mich jetzt das neue Maßnahmenpaket „Sicherheit durch Stärke“ beruhigen.
Wessen Sicherheit ist da eigentlich gemeint? Die, der Spitzen-Politiker, wieder
gewählt zu werden?
Bar jeder Emotion und jeder verständnisvollen Wärme für die
Sorgen ihrer Bürger, verfolgt sie ihre eigene Sicht der Dinge, weicht konkreten
Fragen aus. Psychologen würden konstatieren: Dieser Dame fehlt jede soziale
Kompetenz. Merkels vorgefertigten Stereotypen, die in den Synapsen des
Kanzlerinnenhirn sitzen und aufs Stichwort heruntergenudelt werden, rieseln wie
leere Erdnuss-Schalen auf Journalisten und Bürger hernieder.
Man braucht Nerven und Langmut, wenn man das automatisierte
Sprach-Gestammel unbeschadet überstehen will. Wer sich, wie Merkel, am Rande
grammatikalischer Hilflosigkeit entlang hangelt, um sein Volk mit inhaltslosen
Metaphern und mit nichtssagenden Worthülsen einzusalben, dem darf man getrost
unterstellen, dass er auch nicht begreift, was er auf der politischen Bühne und
vor allem bei den eigenen Bürgern anrichtet. Der linkisch-hilflose Ductus von
Angela Merkel ist allgegenwärtig, seelenlos überdies.
Auch was die "historische Bewährungsprobe"
angeht, von der unsere Kanzlerin ohne das geringste Wimperchen zu verziehen
gesprochen hat, stellt sich mir wiederum die Frage. Wer, bitte, Frau Merkel,
muss sich denn bewähren? Wir? Die Bürger? Oder unsere Refugies, die gerne mal
ne Bombe in die Hand nehmen und sie mitten in einer Menschengruppe zünden?
Wer auch immer die Kanzlerin als die Mächtigste Frau mit
analytischem Weitblick bezeichnet, scheint entweder aus einem bescheidenen
Blickwinkel zu urteilen oder auf seine weitere Karriere-Entwicklung zu
schielen. Und der Rest des willfährigen Helotenvolkes, es nickt ebenso dumpf
wie beifällig die Lobeshymnen aus den Reihen der Speichellecker ab. Nein, Frau
Merkel, Sie haben nicht das Format eines großen, rhetorisch brillanten
Politikers wie beispielsweise Churchill, der die große Bühne des
Politgeschehens begriff, befruchtete oder ihr gar eine wegweisende Richtung
verlieh. Sie haben bei Weitem nicht die Persönlichkeit, das Weltgeschehen
maßgeblich zu beeinflussen.
Wie titelte heute der Chefredakteur in der WELT? Frau
Merkel sei bei ihrer Rede zur Nation tiefenentspannt gewesen. Das klingt, als
sei der Produzent dieser Schlagzeile dabei eingeschlafen. Um es mit den Worten
des überragenden Publizisten unserer Zeit Herrn Raddatz zu sagen: Die arme
Sprache unserer ja gewiss und trotz allem erfolgreichen Regierungschefin ist
nicht lässig; sie ist fahrlässig. Dieses Polit-Abrakadabra macht Menschen
misstrauisch gegen das Gesagte - selbst, wenn die Inhalte manchmal stimmen.
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