Ansbach, Reutlingen, München und gerade soeben in einer
Kirche in der Normandie, die Kette es Wahnsinns reißt nicht ab. Und die Täter?
Sie heißen heute „verzweifelte Amokläufer“ und nicht mehr Islamisten oder
radikalen Terroristen mit muslimischen Wurzeln. Die Politik hat, wie schon so
oft, mit einem terminologischen Kunstgriff den semantischen Drahtseilakt
geschafft, die bitteren Wahrheiten mit neuen Mäntelchen zu bedecken. Wir haben
es jetzt mit geistig verwirrten Personen zu tun, mit post-traumatischen Störungen und nicht etwa mit dem Islam und
schon gar nicht mir Flüchtlingen.
Wir haben es jetzt mit geistig
verwirrten Personen zu tun, mit post-traumatischen Störungen, und nicht etwa
mit dem Islam und schon gar nicht mit Flüchtlingen. Wenn jemand mit einer
Pistole durch ein Einkaufszentrum rennt und Leute über den Haufen schießt, oder
ein Attentäter in der Bahn mit der Axt Passagiere angreift, dann werden diese Massaker
von den Medien reflexartig als Einzeltat eines Menschen mit psychischen
Problemen kommentiert, der mit dem Leben nicht mehr klar gekommen ist. Bedauerliche
Einzelfälle, wie man inzwischen weiß, während deren Opfer heute nicht einmal
mehr einer Lichterkette wie in Brüssel und Frankreich bedürfen. Ist das unser
neuer Alltag?
Rassisten sind die Anderen, jene, die
laut aussprechen, dass die Blutbäder in Deutschland, Frankreich, Belgien,
England oder Spanien von Menschen angerichtet wurden, die eindeutig dem
muslimischen Glauben angehören und entweder mit radikalen Motiven oder
pervertiertem Gedankengut metzelnd ihre Umwelt in Angst und Schrecken
versetzen. Man redet nicht mehr über Terror, sondern „beschönigend“ über Amok,
ganz so, als sei das Ergebnis nicht mehr ganz so schlimm und die Leichen
bedauernswerte Opfer eines depressiven Patienten der Münchner Psychiatrie.
In Reutlingen erschlug am Sonntag ein
syrischer Refugee in einer Art Blutrausch eine schwangere Frau mit einer
Machete. Es soll eine Beziehungstat gewesen sein, so der erste Schnellbefund.
Das geistesgegenwärtige Eingreifen eines Autofahrers konnte weitere Bluttaten
verhindern. Der Fahrer jedenfalls soll den Attentäter nach aktuellem
Erkenntnisstand einfach umgefahren haben. Dann erst nahm ihn die Polizei fest, aber
darauf reduzieren es die Nachrichten. Fehlt nur noch, dass man dem beherzten
Autofahrer wegen „vorsätzlicher Körperverletzung“ den Prozess macht.
Und was ist mit den Verletzten in den
Krankenhäusern? Es ist auffällig genug, die Opfer haben kein "Gesicht".
Und keiner der politischen "Größen" scheint die Terroropfer im
Krankenhaus besucht zu haben. Anonymität schafft eben die gewünschte Distanz
zur eignen Verantwortlichkeit. Auf jeder Zigarettenschachtel werden uns die
Folgen des Rauchens offeriert. Die Folgen der Terroranschläge erspart man uns.
Anonymisierte Fotos der Täter in möglichst freundlichem Umfeld fehlen nicht.
Die Opfer der Terroranschläge? Sie haben kein Gesicht, nicht einmal die aktive
Beachtung unserer Regierenden oder gar unserer Medien... - welch ein
Armutszeugnis, welch ein verzerrtes Gesellschaftsbild.
De Maizière rast atemlos durch
Deutschland, Merkel verschwindet still und vor allem stumm in der Versenkung,
während der gut genährte Kanzlersprecher das Schlachtfeld mit den Worten kommentiert,
dass die verabscheuungswürdigen Vorgänge in Würzburg, Ansbach oder anderswo mit
dem Islam nichts zu tun haben. Nun ja, es ist wirklich nicht ganz einfach, wenn
der 18jährige Killer in der Bildzeitung „Ali“ heißt und die Süddeutsche Zeitung
den selben Kerl David nennt, der sich überdies in therapeutischer Behandlung
befand. Aha. Das entschuldigt natürlich alles. Kann man die Verlautbarungen der
Polit-Elite noch ernst nehmen? Nennen sich die Schreiberlinge unserer Blätter
tatsächlich Journalisten?
Wenn die FAZ mit der Überschrift titelt:
Syrer können nach Maßgabe des Bundesamtes für Migration 500.000
Familienangehörige nach Deutschland nachholen, dann kann man nur noch
konstatieren, dass die Regierung offenkundig nichts begreift. Wie sagte
kürzlich Fritz Goergen von Tichy? „Die Entfremdung vom Volk ist durch die
Berufspolitik vorprogrammiert und nimmt mit jeder neuen Staatstätigkeit weiter
zu. Systematisch und systemisch. Die Wasserköpfe wachsen und die politischen
Ideen schrumpfen.“ Ich gehe einen Schritt weiter und behaupte, dass mehr als
60% aller Parlamentarier aufgrund mangelnder Kompetenz, fehlender
Berufserfahrung oder unzureichender Ausbildung in der Politik nichts zu suchen
haben.
Ich wills mal so sagen: Bei uns in
Deutschland herrscht „Management by Terror“. Kaum hat ein Wahnsinniger mit
einer Machete einen deutschen Bürger geköpft, folgen erste
Betroffenheitsbekundungen seitens des Innenministers mit dem Hinweis, eine
Sicherheitskonferenz einzuberufen. Darauf folgen die üblichen Standards: Es werden
Ziele gesetzt, in Expertenrunden debattiert, Meinungen von Moderatoren
einbezogen und vor Generalverdacht und Pauschalisierung gewarnt – unterhaltsam
garniert von Anne Will und Plasberg.
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