Das Recht auf freie Religionsausübung ist, was die
christliche Hemisphäre anbetrifft, nicht nur Ausdruck für gelebte Freiheit und Demokratie,
sie ist auch Grund- und Menschenrecht. So weit so gut. Doch die Sache hat einen
Haken. Die Religionsfreiheit findet ihre Grenzen in den konkurrierenden
Menschenrechten. Diese Grenzziehung gegenüber der freien Religionsausübung hat
noch eine weitere Dimension. Westliche Demokratien fußen als weitgehend
säkularisierte Gemeinwesen auf der jahrhundertealten Trennung von Staat, Kirche
und Herrschaft. Genau jene Form der Trennung gibt es in arabischen
Kulturkreisen nicht.
Wenn unsere christliche Gesellschaft bedenkenlos und
selbstverständlich in unseren Großstädten den Bau von Moscheen zulässt und
damit die freie Ausübung von Religion akzeptiert oder fördert, dann mag dies
unserem Grundgesetz und den Grundrechten entsprechen, muss aber nicht jedem
gefallen. Wenn jedoch der muslimische Glaube daraus den Anspruch ableitet, die
öffentliche Moral zu bestimmen oder gar mit eigenen Glaubensüberzeugungen und
im Namen ihrer Religion die Gesellschaft zu dominieren, dann sind Grenzen
überschritten, auf die eine Demokratie reagieren muss.
Diese banale Erkenntnis kann ich von einer Regierung nicht nur
erwarten, ich muss sie voraussetzen, wenn der Staat gleichzeitig seiner Aufgabe
des Schutzes der eigenen Bevölkerung nachkommen will. Viele unserer Politiker
haben in dieser Frage ihre bodenlose Naivität bewiesen, indem sie im alleinigen
Vertrauen voraussetzten, dass unser Grundgesetz auch von jenen respektiert und
eingehalten wird, die aus völlig fremden Kulturkreisen bei uns buchstäblich
eingefallen sind. Man könnte das Verhalten auch vorsätzliche Dummheit nennen.
Der Beweis liegt auf der Hand: Die infantil-christliche Einschätzung, Moscheen
und deren Imame sind keineswegs ein Hort friedfertiger Lehre, sondern in der Lehre
des Glaubens eine Auslegung. Inschā'a llāh - siehe auch Berlin -
Weihnachtsmarkt.
Scheich Nahjan Mubarak Al Nahjan, der in seinem Land das
Ministerium für Toleranz leitet, rügte in Abu Dhabi vor der Deutschen
Presse-Agentur unsere Regierungsverantwortlichen mit folgendem Wortlaut:
"Man kann nicht einfach eine Moschee öffnen und jedem erlauben, dorthin zu
gehen und zu predigen. Auch nicht in meinem Land. Es muss eine Lizenz dafür
geben." In den autoritär regierten Emiraten am Golf stehen Moscheen unter
umfassender Kontrolle der Herrscher, die damit radikalen Tendenzen vorbeugen.
Dort kennt man die Gefahren, die von Imamen ausgehen können nur zu gut.
Zusammen mit mächtigen Geheimdiensten und weitreichenden Befugnissen der
Sicherheitskräfte haben die Vereinigten Emirate große Anschläge der Terrormiliz
Islamischer Staat (IS) oder anderer Terrororganisationen in der Vergangenheit
verhindert.
Weiter führte Scheich Nahjan Mubarak aus: "Und wir denken,
dass auch in Europa etwas passieren muss". Die Länder auf dem Kontinent
hätten es gut gemeint, als sie "diesen Leuten" erlaubten, ihre
eigenen Moscheen und ihre eigenen Gemeindezentren zu betreiben. Religiöse
Führer müssen aber ausgebildet sein, sich mit dem Islam auskennen und eine
Lizenz haben. Die weitere Kontrolle sei jedoch unverzichtbar. Schließlich könne
in Europa auch niemand einfach in eine Kirche gehen und die Predigt halten. Nichtsdestoweniger
ist die Aussage an Zynismus kaum zu übertreffen, denn ausgerechnet die Saudis
finanzieren die Moscheen und exportieren die gefährlichste Form des Islam nach
Deutschland … – den dogmatischen Wahabismus.
In Deutschland spielt der Staat bei der Auswahl der Prediger in
Moscheen keine Rolle. Moscheen brauchen hierzulande keine Genehmigung. Kaum ein
Bürgermeister, kein einziger Deutscher, nicht einmal die örtlichen
Sicherheitsorgane haben einen blassen Schimmer, welcher religiöse Führer seine
„Schäflein“ mit welchen Lehren indoktriniert. Müssen wir uns dann wundern, wenn
Terroranschläge, Messerattacken, blutrünstige Amokläufe oder Vergewaltigungen
auf deutschen Straßen beinahe zum Tagesgeschehen gehören, wenn nicht klar ist,
was in Moscheen passiert?
Letztes Jahr hatten Polizisten einen Prediger aus Hildesheim
verhaftet. Der aus dem Irak stammende Islamist war in Salafisten-Kreisen unter
dem Namen Abu Walaa bekannt. Er hatte junge Muslime für die Terrormiliz
Islamischer Staat (IS) angeworben zu haben. Der Verfassungsschutz beobachtet
Dutzende Moscheen in der Bundesrepublik, aber eben nur von draußen. Verhindern
konnten sie die Anwerbungen nicht, weil ich keinem gläubigen Araber
unterstellen würde, sich in Sachen religiöser Überzeugungen ausgerechnet dem
Verfassungsschutz anzuvertrauen.
In Deutschland, aber auch in Frankreich,
Großbritannien und Belgien haben sich nachweislich Muslime ebenso radikalisiert
wie in den Niederlanden oder anderswo, weil muslimische Gotteshäuser und
Gemeindezentren nicht kontrolliert wurden. Im gleichen Interview mit dem
Toleranzminister erklärte dieser vor deutschen Mikrofonen: "Wir haben
immer unsere Hilfe angeboten. Wir haben mehrfach den deutschen
Sicherheitsorganen geraten, erst nach gewissenhafter Prüfung Lizenzen für die
Betreibung von Moscheen auszustellen.“ Bis heute sei sein Land aber nicht um
Hilfe aus Europa gebeten worden. Man wundere sich nicht, dass man in Europa
unter Terrorängsten leide.
Man kann den Ausprägungsgrad arroganter Selbstüberschätzung
deutscher Politiker nur ansatzweise erahnen, die sich nach jedem blutigen
Anschlag der deutschen Öffentlichkeit stellen und mit arrogantem Habitus erklären:
„Wir sind betroffen, aber es gibt keine hundertprozentige Sicherheit.“
Stattdessen werden munter Islamische Vereine wie TTIP oder Ahmadiya Muslim
Jammat, Religionsschulen wie Milli Görüs, türkische, schiitische, sunnitische
und alevitische Moscheen mit Finanzmitteln deutscher Steuerzahler unterstützt,
die kaum irgendwelchen Kontrollen unterworfen sind.
Man möchte in die Tischkante beißen, wenn man am Rande der
Sondierungsgespräche in Berlin zur Kenntnis nehmen muss, dass die politischen
Parteien ernsthaft über den weiteren Familiennachzug von Flüchtlingen
debattieren, ohne die Minimalerfordernisse für ein friedliches und gedeihliches
Miteinander vorher umgesetzt zu haben. Der lächerliche Versuch der Integration
einer muslimischen Kultur in eine christliche Gemeinschaft gleicht dem
Vorhaben, einer Herde von Wildschweinen die Pflege von Blumenbeeten im Park zu
überlassen.
Der humanitäre Wahnwitz scheint bei manchen so weit zu gehen,
dass man den Verfechtern gutmenschlicher Integration Hirnleere bescheinigen
muss. Wenn schon die Integrationsbemühungen Hunderttausender ehemalige
Zuwanderer aus türkischen oder arabischen Ländern, die seit mehr als 40 oder 50
Jahre hier leben, in den meisten Fällen noch nicht oder nur unzureichend gelungen
ist, mit welchem Recht glauben Politiker behaupten zu können, dass Integration
von 1,5 Millionen Neuankömmlingen ausgerechnet unter ihrer Ägide klappt? Ach
ja, ich weiß schon…, die Grünen werden es richten.
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