Direkt zum Hauptbereich

Asyl-Skandal als mundgerechte Sonntags-Häppchen

Damit war zu rechnen, zumal die Selbstverteidigung bei unseren Politikern zur schönen Tradition gehört, besonders, wenn es um vernichtende Nachrichten oder Skandale geht. Die Rituale, sich und die eigene Partei wie ein Bollwerk gegen eigene Unfähigkeit zu stellen, sind in solchen Köpfen genetisch festgelegt. Jeder Arzt würde Angehörigen dieser Berufs-Spezies sofort Krankenscheine ausstellen.


Wenn die Gefahr besteht, dass Politiker selbst produzierten Bullshit -, meist mit treuherziger Miene und empörten Timbre im Unterton vorgetragen -, uns Bürgern nicht mehr gänzlich verheimlichen können, wird das Ausmaß einer sich anbahnenden Katastrophe vorsorglich in mundgerechte Häppchen seziert. Im Anschluss serviert man dem staunenden Publikum verdauliche „Mümpfeli“, um es in Schweizerischer Mundart ein wenig schmackhafter zu erklären. Kauen und verdauen muss das Volk freilich selber.

Wir befinden uns nun im Stadium der Gefahr. BAMF überprüft weitere 13 Außenstellen und kündigt die Untersuchung von 8.000 fraglichen Asyl-Anträgen. Wir dürfen also getrost davon ausgehen, dass es sich bei der Anzahl dubioser Schiebereien im Amt um die „mundgerechte Version“ einer atemberaubenden Wahrheit handelt. Unser Heimat-Horst ließ nun wissen, dass er den für Migration zuständigen Abteilungsleiter inzwischen ausgetauscht hat. Hoffen wir, dass er einen Neuen gefunden hat, der ein wenig geschickter mit der Erteilung von illegalen Genehmigungen umgeht.

Ganz nebenbei erfahren wir, dass uns das bandenmäßige Durchwinken integrationswilliger Einreisenden 73 Milliarden Euro kosten wird. Demnach zahlten Bund, Länder und Gemeinden im Jahr 2016 netto mehr als 21 Milliarden Euro nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. 2015 waren es noch rund 5,2 Milliarden. Etwa 32 Milliarden Euro flossen dabei ins Ausland. Wohin im Einzelnen…? Man weiß es nicht, man forscht noch.

Doch zurück zu unserem Heimat-Horst, dessen Rolle man weniger als Innenminister, sondern eher als Ankündigungsminister umschreiben müsste. Markus, der wilde Bayer hingegen stellt in Aussicht, die Grenzen notfalls für Flüchtlinge dicht machen zu wollen. Wieso eigentlich notfalls? Die Not ist doch längst eingetreten. Oder arbeiten im schönen Bayern etwa die Beamten des BAMF korrekt.

Nun ja, jetzt krempelt Lindner die Ärmel hoch. Einen Untersuchungsausschuss will er einsetzen und die Arbeit des Bundesamtes für verfehlte Asylpolitik (BFVA) überprüfen lassen. Und nicht nur das. Jetzt will dieser smarte FDP-Schönling auch noch unsere Angela und deren Verantwortung aufklären. Alle Wetter! Das rasante Tempo, mit dem unsere alimentierten Politversager feststellen, dass seit 2014 irgendetwas nicht so läuft, wie es laufen soll, nimmt mir den Atem.

Wie formulierte er so knackig? "Es geht uns nicht um Anklagen, aber natürlich wäre eine Befragung der Kanzlerin, des Flüchtlingskoordinators Peter Altmaier und des damaligen Innenministers Thomas de Maizière unvermeidbar." Diesen Satz muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Ich warne aber davor, nicht auch noch zu schlucken, denn es droht beim Konsum solch weich gebürsteter Verlautbarungen Übelkeit und Erbrechen. Aber es kommt noch besser.

Luise Amtsberg, flüchtlingspolitische Sprecherin der Grünen, sagte dagegen, der Ausschuss müsse "in erster Linie die Missstände im BAMF untersuchen, nicht die angebliche Grenzöffnung 2015“. Ach was…! „Angebliche Grenzöffnung?“ Ich frage mich, ob die Frau versehentlich Tinte gesoffen hat, denn mit Schnaps alleine kann man diesen intellektuellen Supergau nicht erreichen. Soweit ich mich erinnern kann, haben jede Menge grüne Humanitätsidioten an Bahnhöfen gestanden, Bärchen verteilt und sich darüber entrüstet, dass sich nicht halb Afrika in unserem Land eingefunden hat-

Kommen wir zurück zu den „verdaulichen Müpfeli“ und den 8.000 zu überprüfenden Anträgen. Ich möchte wetten, dass die Zahl nächsten Monat auf das Zehnfache ansteigen wird. Auf Regierungsebene wird entschieden, dass die Statistiker eine weitere Null am Ende der Zahl versehentlich unterschlagen, was nichts anderes bedeuten kann, dass wir in Wahrheit 800.000 Illegale im Land ernähren. Vielleicht erklären sich aber auch die atemberaubenden 32 Milliarden Euro, die von unseren Besuchern an die Verwandten überwiesen werden. Schließlich rechnen die reisefreudigen Flüchtlinge an den Außengrenzen Europas mit angemessene Reisekosten.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Drill Baby Drill – ein schwarzer Tag für das bunte Berlin

Welch ein Tag, welch ein Auftritt, welch eine brillante Rede des neuen alten US-Präsidenten Donald Trump. Es war nicht nur faszinierend, dem Mann zuzuhören, es war ebenso spannend, die fassungslosen Mienen der Pressevertreter und die unserer derzeitigen politischen Religionsangehörigen zu beobachten. Das innere schnappatmende Aufbäumen angesichts Trumps Ankündigungen gehörte für mich zweifellos zu den Highlights der Inauguration.   Wie zum Hohn, weilten unter den Ehrengästen der feierlichen Vereidigung Viktor Orbán, Giorgia Meloni, Tino Chrupalla und jede Menge rechtskonservative Vertreter aus Europa. Trump hat die AfD geadelt und scheint die konservative Partei als ernsthaften Gesprächspartner zu bewerten und in ihr die Zukunft Deutschlands zu sehen. Von Olaf Scholz oder Frank-Walter dem Ersten war weit und breit nichts zu sehen. Verständlich, denn für Trump sind die beiden die Fleisch gewordene Irrelevanz. Bereits im Vorfeld wurden auch unser von Scheinmoral durchdrungener Viz...

Mein Wort zum Jahresende - Elon mischt Politik und Medien auf.

"Das Recht auf Dummheit gehört zur Garantie der freien Entfaltung der Persönlichkeit", - das wusste schon Mark Twain. Man könnte als „Durchschnittsschlauer“ Mark Twains Feststellung auch ganz anders sehen. Letzterer nämlich hofft, dass es möglichst viele Dumme gibt, weil es dann erheblich leichter fällt, sich selbst zu profilieren und aus der Masse abzuheben.  Kritisch allerdings wird es, wenn es ausgerechnet in der Politik zu unerwünschten Haufenbildungen von sogenannten Spatzenhirnen kommt, deren Mitglieder sich für intellektuelle High-Potentials halten, ohne zu ahnen, dass sie in Wahrheit evolutionär zu kurz gekommen sind. Ein jüngstes Beispiel ist die Erregung zu kurz gekommener Geistesgrößen zur vermeintlichen "Affäre" Elon Musk. Der reichste Mann der Welt investierte in Brandenburg 6 Milliarden Euro und sichert damit 12.500 Arbeitsplätze. Ausgerechnet der superreiche Ami ist drauf und dran, die in einer beispiellosen parteiübergreifenden Kooperation mit nah...

Die mediale Großoffensive - Musk, Weidel und der Kampf um Moral-Hoheit

Was sich aus einer Gesprächsankündigung zwischen der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und dem Multimilliardär Elon Musk im Vorfeld angebahnt hat, entwickelte sich zu einem gigantisch anmutenden gesellschaftlichen „Großereignis“, das erwartungsgemäß vor den Knie schlotternden Versagern in Berlin und ihren berichterstattenden Leibeigenen der Sender und Redaktionen mit konzertierten  Diffamierungskampagnen überzogen wurde. Vielleicht lässt sich das, was auf die allmählich erwachenden Bürger seit Tagen niederprasselt, mit einem kurzen Satz zusammenfassen. Der groteske Charakter eines alltäglichen Ereignisses verbirgt das wahre Unglück. Die absurde Balgerei um die größte politische Kartoffel wäre, wenn man es noch mit Abstand und Objektivität beobachten könnte, ganz großes Kino, würden die in Ungnade gefallenen Akteure auf der Bühne die eigenen Wähler mitsamt ihrem Publikum nicht in ihre eigene Kloake hinabreißen. Banal, inkompetent, lächerlich, oder auch "schräge Aussagen, Lügen und d...