Wenn einer der renommiertesten politischen Kolumnisten
der New York Times den sofortigen Rücktritt der Kanzlerin Merkel fordert,
sollten endlich in Deutschland alle Alarmglocken läuten. Dabei spricht Bret Stephens genau das aus,
was sich in den Köpfen deutscher Durchschnittswähler längst festgesetzt hat.
Angela Merkel hat verspielt, ja, sie wird mehr und mehr zur Unperson, sogar bei ihren Partnern im Ausland.
Auch wenn von Hardcore-Mitgliedern der CDU mithilfe
froher Botschaften, dümmlicher Behauptungen und weltfremden Perspektiven alle
Register gezogen werden, jedwede Kritik an der Kanzlerin im Keim zu ersticken,
ändert das nichts an der Grundhaltung deutscher Bürger. Der Versuch, Angelas
grandiose Misserfolge mit semantischen Kunstkniffen in Siege zu verwandeln, ist
mehr als kindisch, zumal die Realitäten jedem, der mit offenen Augen durch die Welt geht, ersichtlich sind. Nichtsdestoweniger eilt sie von
einer Schlappe zur Nächsten. Dann folgen die Statements vor der Kamera. Ich wills mal so sagen: komplexe,
unverständliche oder verharmlosende Formulierungen unserer Politiker dienen dazu, das wahre Ausmaß eigener Unfähigkeit verbal-kosmetisch aufzupolieren.
Einlullen, beschwichtigen, abwiegeln, Vokabeln, mit
denen man dem Bürger Sicherheit und Harmlosigkeit vermitteln will. Alles
paletti? Keineswegs! Die diffusen und teilweise völlig abstrusen Bürger-Lehrstunden unserer Polit-Elite, uns zu erklären versuchen, wie man mit maximaler Humanität und militanter Menschenfreundlichkeit Flüchtlinge davon überzeugt, von ihrer Flucht nach Europa Abstand zu nehmen, sie tragen geradezu treuherzig-einfältige
Züge. Flüchtlingsrouten ändern sich schneller als Merkel denken und manche Länder
handeln können. Auch wenn Merkel mit treuherziger Bestimmtheit behauptet, sie
wolle gemeinsam mit Seehofer bilaterale Abmachungen mit unseren Nachbarn treffen, heißt das nicht zwingend,
dass jene auch tatsächlich mitmachen. Im Gegenteil, wie die Italiener,
Franzosen, Slowenen, Ungarn, Slowakei, Polen und die alle Nordländer beweisen. Sie machen
Nägel mit Köpfen und lassen Deutschland auflaufen.
Die dilettantischen Bemühungen unserer
Regierungselite, auf EU-Ebene tragfähige und wirkungsvolle Maßnahmen
auszuhandeln, um das Flüchtlingsproblem vertragsfest in den Griff zu bekommen,
scheiterten kläglich. Das schlimme daran ist, dass mit Sprachregelungen und
Formulierungsakrobatik der Eindruck erweckt wird, man habe Fortschritte
gemacht. Man wird das Gefühl nicht los, dass die Regierungssprecher mit
Synonym-Wörterbüchern ausgestattet, dem Bürger massiv Sand in die Augen streuen, derweil wir weiter mit Menschen aus Afrika geflutet werden.
Nachdem unsere Mutter der Nation gegen jede Vernunft
und jedes Gesetz die Grenzen öffnete und drei Jahre der zunehmenden
Kriminalität und Plünderung der Sozialkassen tatenlos zugesehen hat, möchte sie
nun mit humanitärer Durchsetzungskraft dem deutschen Rentner das jämmerliche
Dasein als sozialen Gewinn verkaufen. Seine Rente wird sozusagen schön gerechnet.
Die Arbeit der Politiker für das eigene Land, sie dagegen bleibt liegen. Kein
Schwein kümmert sich um die wirklich dringenden Probleme wie Wohnungsmarkt,
Digitalisierung, Bildung, Bundeswehr oder die Belange der Alten, Kranken, Schwachen
und Alleinerziehende und deren Kinder.
Selbst die SPD ist inzwischen auf dem verkommenen
Trip, jeden noch so miesen Kompromiss und jeden noch so unanständige Deal
akzeptieren, um den wirren Geist an der Spitze unserer Regierung bis zur
Bewegungsunfähigkeit am Kanzlerstuhl zu fixieren. Die Motive sind klar. Grüne,
SPD, CDU, sie alle haben die Hosen gestrichen voll, dass ihnen im Falle einer
Kanzlerablösung Minister- und Abgeordnetensessel abhanden kommen könnten und
sie die schönen Privilegien verlieren. Niemand in den Politikerreihen will
wahrhaben, dass Merkel, genau wie einst Honecker, den Bezug zur Realität
vollständig verloren hat.
„Je länger Merkel Kanzlerin ist, desto mehr werden
die Kräfte der Reaktion an Kraft gewinnen“, schreibt der amerikanische
Kolumnist Stephens. Damit meint er auch die AFD – und er hat Recht. „Der
Einsatz ist inzwischen zu hoch, als dass ein verworrener Kopf wie Merkel noch
länger im Amt bleiben könne“, so der Kolumnist Stephens. Der sich weiter
ausweitende BAMF-Skandal, der Streit zwischen den christlichen
Schwesterparteien, die unprofessionellen Regelungsversuche in der
Flüchtlingskrise, die ablehnende Haltung der europäischen Länderchefs bei der
Rücknahme von Refuges, sie sind explosiver Sprengstoff, nicht nur unsere
Gesellschaft in die Luft zu jagen. Österreich hat heute Nacht damit begonnen,
ihre Grenzen dicht zu machen. Kanzler Kurz wird auch keine Rücknahme von
Flüchtlingen akzeptieren. Italiens Rolle ist ebenso deutlich, was die
Rückführung von Wirtschaftsschmarotzern angeht. Die Flüchtlingswut unserer Nachbarn ist deutlich zu spüren.
Der Schock eigener Unfähigkeit hat die SPD und ihre
Parteioberen in den Grundfesten erschüttert, denn sie spüren die
Bevölkerungserosion im eigenen Land. Die AFD hat in jüngsten Umfragen
gleichgezogen. Beide liegen nun Kopf an Kopf bei 17 Prozent. Zug um Zug rächt
es sich, dass Parteien nicht in der Lage sind, erfahrene und weitsichtige
Führer in die Spitzen der Politik zu etablieren. Kaum ein Politiker im heutigen
Kabinett kann von sich behaupten, eine helle Kerze im Politikgeschäft zu sein.
Sie glimmen vor sich hin wie Teelichter kurz vorm Verglühen. Einfalt, Arroganz,
Überheblichkeit und anmaßende Besserwisserei sind überwiegende Merkmale unserer
Politiker, die sie selbst für Tugenden ausgeben. Den Rest besorgen die
willfährigen Medien. Der Anteil der politischen Talkshow-Gäste unterstreicht
die verzerrenden Berichterstattungen:
Jeder zweite Deutsche wünscht sich inzwischen ein
schnelles Ende von Frau Merkel, auch wenn sich unsere Sender höchst undemokratische Mühe geben, störende Kräfte zu unterbinden. Unsere dickfellige Kanzlerin mit dem Phlegma
einer plumpen Hirschkuh scheint das nicht im Geringsten anzufechten. Mit
bornierter Starrsinnigkeit geht sie einen innen- wie außenpolitischen Weg, den
kein vernünftiger Mensch einschlagen würde. Dem vorrübergehenden
Waffenstillstand zwischen Seehofer und Merkel dürfte ebenfalls keine Zukunft
beschieden sein. Zu groß sind die Widerstände der EU, zu groß die Fliehkräfte
in unserer Bevölkerung. Selbst Jean-Claude Junkers lächerliche Interventionen
sind nichts weiter als leere Floskeln.
Es helfen weder machiavellistische Lippenbekenntnisse
noch sophistische Beschwörungsformeln, wenn Seehofer das Flüchtlingsgezerre für
beendet erklärt. Auch wenn die CDU erklärt, man alles tue, um wieder Harmonie
herzustellen, brodelt es unter der Oberfläche. Jens Spahn steht schon in den
Startlöchern, um den Königsmord vorzubereiten. Längst ist der Geist der
verfahrenen Flüchtlingskrise aus der Flasche, einen unbesiegbaren Geist, den
man auch mit aller Anstrengung nicht mehr dorthin zurückbefördern kann, wo er
herkam. Man kann auch Konflikte nicht einfach für beendet erklären, wenn die
Brandherde im Untergrund munter weiterglühen.
Unsere Gesellschaft ist nicht nur gespalten, sie ist
nachhaltig vergiftet. Ich kenne kaum noch einen Wähler, der unserem politischen
Personal Vertrauen entgegenbringen würde. Den Parteibossen und ihrem Klüngel
schlägt inzwischen die schiere Ablehnung entgegen. Es ist mir schleierhaft, wie
diese „Menschen“ sich noch unter ihre Wähler mischen können, um dort um Glauben
und Zuversicht zu werben. Das Bemühen der etablierten Parteien, Akzeptanz,
Glaubwürdigkeit und Vertrauen wieder herzustellen, grenzen selbst bei milder
Beurteilung an latenter Schizophrenie. Dem politischen Suizid werden noch viele
Trauertage folgen.
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