Ich sitze bei Feinberg`s in Berlin Schöneberg, und
mache mich über die koschere Dip-Platte mit liban-Käse, Tahini, Baba-Ganush,
Rote Beete und einem Brotkorb mit Pitas her. Es ist Mittagszeit. Ich schaue
mich um. Ich bin der einzige Gast in Yorai Feinbergs Restaurant.
Die Bedienung ist außerordentlich
freundlich, erklärt mir die Speisekarte und weiht mich, der sich vorzugsweise in
bayerischen Biergärten den Schweinsbraten schmecken lässt, in die
Besonderheiten koscheren Menüs ein. Ich befinde mich in der Fuggerstraße, eine
Umgebung, in dem der Berliner des gehobenen Mittelstandes lebt, einkauft,
bummelt und genießt. Umso erstaunlicher wirkt die Stille, die fehlende
Geschäftigkeit.
Auch das Interieur des Gasthauses entspricht dem gehobenen
Anspruch von Gastronomie, den Bewohner in dieser Gegend bevorzugen. Nichts
deutet auf ein Umfeld hin, das bedrohlich, beunruhigend oder gar gefährlich
sein könnte. Der Schein trügt, jedenfalls was das Restaurant Feinberg`s angeht.
Man könnte auf den Gedanken kommen, dass die Speisekarte, die Auswahl oder die rein
israelische Küche nur wenige Gäste anzieht, aber ich weiß es besser. Die Leute
in der Umgebung haben Angst, sie könnten von randalierenden Moslems angegriffen
werden. Beschimpft werden sie ohnehin. Es wird gepöbelt, gespuckt, beleidigt, gedemütigt, wenn Yorai mit seinem Restaurant wieder mal auf der Agenda arabischer Kleingeister steht.
Ich will in einem Gespräch mit Yorai der Sache auf den
beschämenden Grund gehen. Der Gastronom ist seit Monaten im Visier deutscher
und arabischer Judenhasser. »Alleine gestern habe ich 20 Hassmails bekommen«,
sagt er. »Das geht schon eine ganze Weile so, und ich kann nichts dagegen
machen.« Ich spüre, dass Yorai Feldberg genervt ist, als ich ihn auf die
Polizei anspreche. »Die haben keine Lust auf mich. Ich bin jeden Monat mindestens einmal im Konsulat, um Druck
zu machen. Aber selbst der Weg über politische Kanäle scheint in Berlin niemand
zu beeindrucken, obwohl die Situation inzwischen existenzbedrohend ist.
Feinberg wandte sich sogar hilfesuchend über Facebook an
die Öffentlichkeit, indem er die Hetz-Briefe und Hassmails an sein
israelisches Restaurant in Posts veröffentlichte. Sofort wurde die
Löschzentralen von Facebook aktiv. Bei antisemitischen
Posts wird bei Facebook wohl eher ein Auge zugedrückt, während die leiseste Kritik
am Islam mit Sperrungen belohnt werden.
Die CDU forderte, auch im Lichte der massiven Vorfälle,
erneut einen Berliner Antisemitismusbeauftragten. Aus der
Justizsenatsverwaltung hieß es, man finanziere bereits mit Recherchen in der
Informationsstelle für Antisemitismus, die sich die CDU von einem Beauftragten
verspricht. Man kann diese Forderungen inzwischen als Lippenbekenntnisse abtun,
obwohl man in Berlin sehr genau weiß, welches Gefahrenpotential einerseits die
indoktrinierten muslimischen Judenhasser in sich bergen, andererseits man deutschen
Behörden unterstellen muss, dass auch Nazis inzwischen einen Freibrief
besitzen.
Im Verlaufe des Gespräches erfahre ich, dass es 10
Anzeigen gibt. Sieben Verfahren wurde ohne Angaben von Gründen eingestellt. Feinberg
hat die Hassmails gesammelt, sie füllen inzwischen 31 Seiten. Widerliche
Beschimpfungen sind dort zu lesen, der Holocaust wird darin geleugnet: »Die
Arabs wissen ja besser als die Deutschen, dass es nie Vergasungen gegeben hat“,
steht da etwa. Oder: „Juden und ihr Opfer-Fetisch… Jammern, Lügen, Aussaugen,
Lügen, Morden. Das macht ihr seit tausend Jahren.«
Der Gastronom hat alles öffentlich gemacht. Doch am
Sonntagvormittag war der Beitrag wieder gelöscht, von Facebook, angeblich wegen
eines Verstoß gegen die Richtlinien. Offenbar ohne genau hinzuschauen, worum es
hier eigentlich geht. Selbst die Staatsanwaltschaft scheint kein großes
Interesse daran zu haben, entschieden gegen die antisemitischen Hasstiraden
vorzugehen. Während ständigen Bedrohungen seitens der Araber scheinbar als
Bagatelle abgetan werden, ist man beim Verfasser der Hetzmails offenbar ebenso
großzügig.
Ein Stalker, der sich nach einem Nazi-Kriegsverbrecher
nennt, leugnet in kruden pseudowissenschaftlichen Abhandlungen den Holocaust –
und schreibt immer wieder Sätze wie diesen: »Ihr widerlichen Ratten… Euch muss
man echt erschlagen.« Dem LKA sei der Verfasser der Beleidigungen bekannt. Juristisch
vorgegangen werde gegen ihn nicht. »Verrückte gibt es überall«, meint Yorai
bitter. »Was ich schlimm finde: die Apparate, die mich beschützen sollen, tun
ihre Arbeit nicht.« Die Araber fahren immer wieder mit ihren Autos am Restaurant vorbei und brüllen. »Wir werden euch ausrotten.«
Es entbehrt nicht einer gewissen Idiotie, wenn die Antifa einerseits wegen Abschiebungen Juden hassender Araber auf die Barrikaden geht und deshalb ganze Stadtteile verwüstet, oder sich Hilfsorganisationen mit Verve arme, hilfsbedürftige Verbrecher beraten, wie sie einer Rückführung in die Heimat entgehen, aber antisemitische Umtriebe ausblenden, als ginge sie das nichts an. Armes Deutschland.
Es entbehrt nicht einer gewissen Idiotie, wenn die Antifa einerseits wegen Abschiebungen Juden hassender Araber auf die Barrikaden geht und deshalb ganze Stadtteile verwüstet, oder sich Hilfsorganisationen mit Verve arme, hilfsbedürftige Verbrecher beraten, wie sie einer Rückführung in die Heimat entgehen, aber antisemitische Umtriebe ausblenden, als ginge sie das nichts an. Armes Deutschland.
Yorai Feldmann wünscht sich klare Antworten auf Judenhass, egal, woher er kommt. Vorsorglich
hat er schusssichere Fenster einbauen lassen. Irgendwie muss man sich ja
schützen, auch wenn die Gäste ausbleiben.
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