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Bombenalarm in 7 deutschen Rathäusern

Am Dienstag herrschte Bombenalarm in deutschen Städten. Augsburg, Göttingen, Chemnitz, Kaiserslautern, Neunkirchen und Rendsburg waren Adressaten von Drohmails, in denen Anschläge angekündigt wurden. Wie die Polizei mitteilte, fand in Augsburg ein Großeinsatz statt. Dort wurde das Rathaus sofort evakuiert.

Göttinger Rathaus
Auch in Göttingen räumte man gegen 8 Uhr 30 das Rathaus. Um 9 Uhr teilte die Polizeisprecherin mit, dass sich keine Personen mehr im Gebäude befinden. Dort ging ganz konkret eine Bombendrohung ein, was die Polizei dazu veranlasste, mit Spürhunden jeden Raum zu durchsuchen. Selbst der Personennahverkehr wurde weiträumig umgeleitet.

Die Drohungen erreichten offenkundig per Mail die Rathäuser, so die Ermittler, schwiegen sich jedoch über die genauen Inhalte der Mails aus. Es folgten die üblichen, verbalen Tranquilizer, dass es keine konkrete Bedrohungslage gäbe. Man habe die Räumungsmaßnahmen vorsorglich durchgeführt. Reflexartig erfolgen verharmlosende Nachrichten, die dem Bürger suggerieren soll, dass in unserem Staate alles in bester Ordnung sei. 

Ich kann mich nicht erinnern, jemals in Deutschland ähnliche Vorfälle erlebt zu haben. Ebenso wenig kann ich mich daran erinnern, dass Medien und Nachrichtensender sich über solch schwerwiegenden Ereignisse ausschweigen, ganz so, als handele sich hier um eine Petitesse. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Staat zunehmend mauert, je massiver das sich allmählich ausbreitende Unsicherheitsgefühl in der Bevölkerung durchsetzt.

Im saarländischen Neunkirchen lief im Rathaus am Montag früh ein Polizeieinsatz wegen eines Bombenalarms. Auch dort, wie in den anderen Städten bleiben die Rathäuser geschlossen. Immerhin darf man selbst als schlichter Zeitgenosse davon ausgehen, dass es sich hier um eine konzertierte Aktion handelt, und das sicher nicht aus Kreisen des normalen Bürgertums, dem man den Mietzuschuss verweigert hat. Denn der würde, wenn überhaupt, die Behörde ins Auge fassen, die ihm die Ungerechtigkeit angetan hat. 

Scheinbar haben der oder die Absender die Drohmails quer über die Bundesrepublik gestreut. Ob es sich dabei um eine Aktion reiner Panikmache, Verwirrung oder eine ernsthafte Bedrohung mit Folgen handelt, darüber schweigt auch hier „des Sängers Höflichkeit“. Tatsache jedoch ist, dass kaum ein Tag in unserem Lande vergeht, an dem wir nicht über irgendeine Hiobsbotschaft, eine Messerstecherei, eine Clan-Fehde oder eine Bombendrohung informiert werden. Wie es scheint, torkeln Staat und Sicherheitskräfte mehr und mehr der eigenen Wehrlosigkeit entgegen.



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