In den Headlines einiger Zeitungen und selbst in den öffentlich-rechtlichen Qualitätsmedien durften wir vernehmen: „Trotz Corona wird mehr Wein getrunken.“ Mir scheint die Syntax einigermaßen misslungen zu sein.
Ich würde den Redakteuren gerne zurufen: Nicht trotz Corona, sondern wegen. Dann heißt es weiter: Pro Kopf haben sich die Deutschen in den letzten 9 Monaten im Durchschnitt einen halben Liter mehr als im gleichen Zeitraum 2019 hinter die Binde gegossen.
Wenn man Kinder und Antialkoholiker, Coronakranke in den Krankenhäusern und Beamte im Dienst herausrechnet, kann man die Behauptung aufstellen, dass unser Leben aufgrund von Kanzlerentscheidungen und Söderschen Internierungen nur noch im Suff zu ertragen ist. Wenn man bedenkt, dass die gastronomischen Betriebe mitsamt den Hotels aufgrund der Schließungen schon seit Monaten nichts mehr ausschenken, ist die Zunahme häuslicher Besäufnisse phänomenal. Deutsche scheinen offenkundig in den letzten Monaten bei Weinhändlern und Lebensmittelmärkten gleich Kistenweise den Rebensaft nach Hause geschleppt haben.
Wen wundert es, wenn man Merkel vor seinem geistigen Auge hat, Urlaube, Festivals, Weihnachten, Neujahrsfeste, Geburtstagspartys ausgefallen sind und uns verboten wurde, unsere Eltern und Großeltern zu besuchen. Erschwerend kommt hinzu, dass wir auf der Mattscheibe von morgens bis abends mit den miesepetrigen Gesichtern von Markus Söder, Karl Lauterbach, Armin Laschet oder Saskia Esken gequält werden. Da bleibt dem Bürger keine Wahl, als sich die Birne zuzudröhnen. Immerhin blieb uns während der Pandemie Ralf Stegner erspart, bei dessen Anblick große Bevölkerungsanteile suizidale Neigungen entwickeln würden.
Aber nicht nur der Weinkonsum ist gestiegen. Schenkt man den Bierbrauern glauben, gingen mehr Sixpacks über die Theken der Supermärkte als Klopapier, obwohl die begehrten Hygiene-Rollen erheblich preiswerter sind. Das will was heißen. Doch zurück zu Bier und Wein. Söder und Merkel haben vor, ihre Aktivitäten zu verstärken. Sollte es unseren Regierungsmitgliedern gelingen, den totalen-Shut-Down bis Mitte Juni durchzuziehen, können sämtliche Anonymen Alkoholiker in Deutschland erleichtert aufatmen.
Massenbesäufnisse werden dauerhaft gesellschaftsfähig und die Anonymen können mit stolzer Brust aus dem Schatten ihrer Heimlichkeiten heraustreten. Und jetzt, nachdem Merkel den totalen Lockdown ankündigt, haben wir nur noch eine Wahl. Formieren wir uns zum Sturm auf den Getränkehandel und die Weinlager und Bierbrauereien, bevor wir die Kisten zu Fuß nachhause schleppen müssen.
Söder kann auch aufatmen. Er braucht das Oktoberfest nicht abzusagen, weil die Bürger ohnehin nicht imstande wären, im Zustand maximaler Heiterkeit die Wiesn aufzusuchen oder gar einen vollen Maßkrug zum Mund zu führen. Die Mehrheit dürfte zuhause bewegungslos auf ihren Sofas herumliegen. Auf der anderen Seite gärt in mir ein leiser Verdacht. Kann es sein, dass unsere Regierenden die infame Strategie verfolgen, das Volk durch Alkohol willenlos zu machen? Ist deren eigentliches Ziel, Bürger in den solidarischen Vollrausch zu treiben, um ungestört neue, unliebsame Gesetze zu verabschieden? Beispielsweise: eine lebenslange Kanzlerschaft von Merkel. Möglicherweise ernennen unsere Regenten in der Phase des allgemeinen Volksdeliriums Karl Lauterbach zum Frauenbeauftragten und übertragen Anton Hofreiter das Amt des Verteidigungsministers.
Alles deutet darauf hin, dass wir noch lange dem Alkohol zugetan sein werden. Gestern erklärte die Kanzlerin, dass es bis zum Sommer nicht genügend Impfstoff gäbe. Was solls, Bier gibt’s ja genug. Während mein Kollege bei Achgut berichtete, dass einige Einzelhändler inzwischen so verzweifelt sind, dass sie ihrem Leben tragischerweise ein Ende gesetzt haben.
Wirtschaftsforscher rechnen mit einer halben Million Firmenpleiten. Ein Grund mehr, zur Flasche zu greifen. Dienstleister werden hinweggefegt wie Herbstblätter im Sturm. Das ist die bittere Seite der Medaille. Wohl dem, der noch Alkoholvorräte im Keller hat. Die Regierenden können von Glück sagen, wenn sie nicht versehentlich einer Horde besoffener Bürger in die Quere kommen, denen man Existenz von jetzt auf nachher vernichtet hat.
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