Angela Merkel, die Gebenedeite, ach was sag ich, die Göttliche, sie hat gestern im TV-Interview beim ARD das Volk wissen lassen, dass sie jede Kritik an der Impfstrategie für absurd hält. „Im Großen und Ganzen ist nichts schief gelaufen.“ Dieses Statement kann man getrost in die Kategorie „himmlisches Mysterium“ einordnen. Unsereiner würde diese Aussage für bekloppt halten. Aber Schwamm drüber. Nur gut, dass keine himmlischen Schalmeien erklangen.
Merkel sieht keine Fehler und droht Impfverweigerern unverhohlen mit Konsequenzen. Nun ja, wenn man bedenkt, dass der herkömmliche Bürger gar nicht beurteilen kann, was unsere Bundesmutti dank ihrer allumfassenden Weitsicht und ihrer gottgleichen Fürsorge für uns Deutsche leistet. Da muss das Wahlvieh eben „ex cathedra“ Angelas Dekrete widerspruchslos hinnehmen.
Doch dann ließ sich die Mutter der Nation herab, konkreter zu werden. Lockerungen? Wo kämen wir hin, wenn ich die Zügel lockern würde? In der Sprache unserer sakrosankten Kanzlerin heißt das wie folgt: „Das Ende des Lockdowns muss an den Fortschritt der Impfungen gekoppelt werden.“ Zu deutsch. Kein Impfstoff – keine Lockerungen. Und der wird –, um es dem dämlichen Deutschen klar zu7 machen, „nur angeboten.“ Ob dieses Angebot gilt über den September hinaus auch gilt? Vielleicht. Aber auch nur solange der Vorrat reicht. Der Linguist achte hier nicht nur auf die Feinheit ihrer Sprache, sondern auch auf die herannahende Bundestagswahl am 21. September.
Aber Merkel hat ein weiteres Ass im Ärmel. Eine nagelneue Corona-Mutation, die zwar erst Sieben mal in England aufgetaucht ist, aber sämtliche Optionen für verlängernde Internierungs-Maßnahmen, Sprech- und Kontaktverbote, Maskenpflicht auch in Autos und Wohnungen oder Totalüberwachung in heimischen Schlafzimmern offenlassen. Wenn man einmal davon absieht, dass der russische Impfstoff zur Unzeit Furore macht, weil er laut „ntv“ überraschenderweise eine weit bessere Wirksamkeit haben soll, als die bislang nicht gelieferten Vakzine, werden wir trotzdem isoliert bleiben. Unsere Regierung muss sich ja erst etwas Neues ausdenken.
Dann fährt Merkel fort mit dem Hinweis: Impfverweigerer müssen mit Konsequenzen rechnen. „Man muss vielleicht Unterschiede machen und sagen: Wer das nicht möchte, der kann bestimmte Dinge vielleicht nicht machen.“ Ich biete meinen Zuhörern gerne meine Übersetzungshilfe an, die da lautet: Wer sich nicht impfen lässt, darf am gesellschaftlichen Leben nicht teilnehmen. Das dazwischengeschobene Wörtchen „vielleicht“ darf man als nicht relevant einstufen. Party? Theater? Konzerte? Ein Candle-Light-Dinner mit der neuen Eroberung oder gar eine U-Bahnfahrt ins Blaue? Is nich! Urlaub? Schon gar nicht, zumal Merkel in ihrem Nebensatz darauf hinwies, dass der Ungeimpfte auf Auslandsreisen verzichten muss. Vorbei sind für jene renitenten Zeitgenossen romantische Trinkgelage am Ballermann oder Après-Schi in Ischgl.
Selbstredend genießt der bereits Geimpfte auch keine Privilegien, das sollte nicht unerwähnt bleiben. Nun ja, Merkel, die Unberührbare, sie vermeidet in diesem Zusammenhang schamhaft den Begriff Privileg, weil er mit unserem Freiheitsrecht kollidiert und mit dem Grundgesetz nicht vereinbar ist. Sie verwendet den alternativen Begriff „Einschränkung.“ Klingt harmloser, allgemeiner, unkomplizierter und unproblematischer, bedeutet aber Sippenhaft und Kontaktverbot.
Überhaupt
fällt das Interview mit einer interessanten Nachricht der TV-Sender „ntv“ und
WELT zusammen, die die TV-Konsumenten wissen ließen, dass bei den „United Nations“
in New York sehr konkret über eine neue Weltordnung nachgedacht wird. Dass sich
unter solchen Vorzeichen immer mehr Verschwörer zusammenrotten und vielleicht
auch noch mit ihren obrigkeitsfeindlichen Theorien recht haben könnten, das
dürfte unserer Kanzlerin gar nicht schmecken.
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