Direkt zum Hauptbereich

Karl Lauterbachs wissenschaftlicher Exkurs im ZDF

Wer wissen möchte, wie es um den tatsächlichen Geisteszustand unseres Gesundheitsministers bestellt ist, sollte sich folgenden Originalkommentar von Karl Lauterbach zu Gemüte führen. Diesen im Wortlaut unveränderten, wissenschaftlichen Kommentar muss jedem Zuhörer den Angstschweiß auf die Stirn treiben, wenn er noch halbwegs bei Sinnen ist.  


So sendete das ZDF folgendes Interview zur besten Sendezeit, die angesichts völlig sinnbefreiter Ausführungen eines Ministers nur noch eine einzige, mögliche Frage aufwirft. Wie schafft es Marietta Slomka, ihre Mimik im Griff zu behalten und nicht Schenkel klopfend vor Vergnügen vom Stuhl zu fallen.

LAUTERBACH: „Die Test, die jetzt vom Paul-Ehrlich-Institut ausgewiesen werden, die sind vom Paul-Ehrlich-Institut überprüft worden. Und die haben für die hohe Viruslast – darauf kommt’s ja an, also ist wirklich jemand ansteckend – haben sie eine hohe Sensitivität, also sind die sehr empfindlich und wirken dafür.“

Hä...? ah, ja…, so ist das also. Und dann fährt unser medizinischer High-Potential in völlig sinnbefreitem deutsch fort:

LAUTERBACH „Wir haben ein ganz anderes Problem: Wir wissen nicht genau, wie gut diese Tests für Omikron wirken. 

Alle Wetter! Was wissen wir denn jetzt...? Funktionieren sie oder funktionieren sie nicht?

LAUTERBACH Das konnte man bisher aber auch noch nicht prüfen, weil wir keine Referenzwerte hatten – also wir wussten nicht, wie viel Viruslast muss da sein, damit jemand mit Omikron infiziert und für andere überhaupt ansteckend ist. Diese Daten bekommen wir jetzt.“

Fassen wir Lauterbachs Gestammel zusammen: Das Paul-Ehrlich-Institut hat den derzeitigen chinesischen Viren-Tests hohe Sensitivität bescheinigt, obwohl man - weil noch nicht geprüft -, keine Ahnung hat, ob überhaupt diese Tests auf irgend etwas reagieren. Bananenmilch beispielsweise oder auch Erdbeermarmelade. 

Auch deshalb, weil man bislang noch nicht prüfen konnte, wie hoch die Viruslast sein müsste, um gesunde Menschen mit Omikron anzustecken. Im Paul-Ehrlich-Institut ist auch nicht bekannt, ob man ohne Daten und ohne Prüfung über die Aussagekraft der dringend empfohlenen Tests bis heute mehr sagen kann, außer, dass sie Geld kosten. Schwamm drüber, Herr Lauterbach, wir verstehen Ihr Problem. 

Doch dann folgt ein echtes Lauterbachsches Highlight – genauer gesagt, seine messerscharfe Schlussfolgerung:

LAUTERBACH  „Die Alternative, jetzt gar nicht zu testen, die besteht nicht – das wäre viel zu gefährlich. Und es ist auch von dem, was wir aus den Studien wissen so, dass diese Tests gut genug wirken – aber ich will’s einfach genau wissen.“

Es ist geradezu erschütternd, auf welche Weise ein Gesundheitsminister in einem einzigen Satz vor einem Millionenpublikum im ZDF die ungeprüfte Wirksamkeit der Tests mit wissenschaftlicher Ahnungslosigkeit als nützlich verteidigt, obwohl noch keine Daten erhoben wurden und man diese erst in Zukunft erhalten wird. Immerhin will er es genau wissen, dieser Professor… Doch nicht genug mit seinem verbalen Wahnsinn:

LAUTERBACH „Und ein wichtiger Punkt noch, den darf ich hier nicht unerwähnt lassen:  Wenn man sich aus der Quarantäne freitestet, um zu prüfen, ist man noch ansteckend für Dritte. Da wirken diese Tests alle gut, weil der Test wirkt bei Omikron nicht so gut am Anfang der Ansteckung, aber sehr gut am Ende.“

Wer bis jetzt bei diesem verquasten Dilettantengeschwätz nicht schon entkräftet vom Sessel gefallen ist, der muss mindestens mit drei Promille auf dem Sofa gelegen haben oder noch schlichter im Oberstübchen sein, als unser aller Impfpapst. Allmählich verstehe sogar ich, weshalb sich so viele Bürger bedenkenlos Lauterbachs Ratschlägen geradezu wolllüstig hingeben. Lauterbach bewegt sich in Sphären, die sogar die Augsburger Puppenkiste ganz alt aussehen lässt.

Immerhin, es gibt Licht am Ende des Coronatunnels. Biontech bringt in derartiger Geschwindigkeit neue Vakzine auf den Markt, dass weder Karl Lauterbach, noch das Virus Schritt halten können.

Kommentare

Kommentar veröffentlichen

ich freue mich auf jeden Kommentar

Beliebte Posts aus diesem Blog

120 Migranten in Oberbayern - oder der Fluch der guten Tat

Um ein Haar hätte ich mich von der eigenen Häme übermannen lassen, als ich heute Morgen den „MERKUR“ aufgeschlagen und gierig die Headline des Schock-Artikels gelesen habe: "Wütende Proteste am Dorfrand gegen ein geplantes „Containerdorf.“ Das unvermeidliche "Naturereignis Flüchtlinge" trifft nun auch Bairawies mit der geballten Wucht einer abstrusen Migrationspolitik. Bairawies, ein Ortsteil von Dietramszell, eine oberbayerische Dorfgemeinde vor den Toren Münchens gelegen, darf man mit Recht als oberbayerisches Kleinod bezeichnen. Der beschauliche Ort, an einem kleinen Badesee gelegen, steht wie kein anderer Ort für die Postkartenidylle Bayerns. Inmitten lieblicher Landschaften, dort wo die Berge am schönsten, die Wiesen am saftigsten, die Blumenkästen auf den Balkonen die buntesten und der Bayer am bayrischsten ist, bahnt sich Ungemach an. Ausgerechnet in einem Ort, umzingelt von Seen und Wäldern, Wiesen und Kühen, in dessen Gemeinde die Luft kuhstallgeschwängert di...

Claas Relotius – Grüner Wahlkampfstratege eines politischen Influencers

Nun kann ja niemand ernsthaft behaupten, Influencer sei ein Beruf, wenngleich sich Legionen junger Menschen einer solchen „Berufung“ zuwenden. Es gilt bei diesem „Berufsbild“ die Formel: Je stärker die Ausprägung eines intellektuellen Mangelsyndroms, desto größer die Anziehungskraft für eine Tätigkeit, die keine Qualifikation erfordert und selbst den hoffnungslosesten Dilettanten ernähren kann. Nichtsdestoweniger sollten Influencer, ob nun männlich oder weiblich, zwingend einige Bedingungen erfüllen, um erfolgreich zu sein. Man muss reisefreudig sein, über ein neurotisches Über-Ego mit narzisstischer Selbstüberschätzung verfügen und sich überdies optisch signifikant von Ricarda Lang oder Anton Hofreiter abheben. Der Grund liegt auf der Hand. Für Hersteller erotischer Unterwäsche oder atemberaubender Bademoden beispielsweise, sähen die Umsatz- und Ertragsperspektiven der beworbenen Unternehmen ziemlich düster aus. Würden sich die Genannten mit Dessous von "La Perla" oder mit...

Haus-Durchsuchungsorgien und Beleidigungsanzeigen – das neue politische Geschäftsmodell

Nicht nur die im Absturz befindlichen Ampelkoalitionäre, sondern auch Politiker unserer sogenannten christlichen Parteien ergehen sich in jüngster Zeit in Beleidigungs- und jämmerlich wirkenden Herabwürdigungsanzeigen, ganz so, als gäbe es an deren Selbstwertgefühl noch irgendetwas zu retten. Eine beispiellose Welle von Polizeieinsätzen wegen geradezu lächerlicher Verunglimpfungen und kritischer Äußerungen schwappt durchs Land. Unsere „politischen Influencer und Popstars“ scheinen sich derzeit nur noch auf die wirklich bedeutsamen und fundamentalen Themen zu konzentrieren. Überbordende Clan-Kriminalität, Friedensvermeidungsstrategien mit Putin, Abschaffung des Klimas, Energie oder Inflation sind nicht mehr prioritär und gehören nicht dazu. Das neue Betätigungsfeld missverstandener Polit-Eliten heißt Strafanzeigen, Beleidigungsklagen oder Befindlichkeitsprozesse. Das Engagement zur Bewältigung von Regierungsaufgaben scheint mehr und mehr zu einem Nebenerwerbsjob zu mutieren. Es gibt Wic...