Anlässlich der Wiederwahl unserer königlichen Hoheit Walter dem Allerersten, eine kelien Rückshow, damit man weiß, mit wem wir es zu tun haben.
Nach einem Privatbesuch unseres deutschen Königs Frank-Walter dem Ersten beim Schwiegervater in Salchendorf (Siegerland), ließ sich seine Majestät am 25. Juni von einem Sonderflugzeug der Bundeswehr standesgemäß abholen, um sich von Burbach aus mitsamt seiner Gattin ins 60 Kilometer entfernte Köln fliegen zu lassen.
Nun ja, Steinmeiers Vater Tischler, und die Mama – eine aus Breslau stammende, heimatvertriebene Fabrikarbeiterin, da gab es in seiner Jugend für Schöngeistiges keinen Raum. Schweiß, Enge und Tristesse, schäbiger Linoleumboden und der Geruch von verkochtem Kraut brannten dem kleinbürgerlichen Spross aus Westfalen-Lippe Frank-Walter wie Wundmale in der Seele.
In dieser beengten Welt staunt man mit großen Augen, wenn mal der reiche Onkel kommt und seinen neuen Mercedes vorführt. Jetzt hat er selber ein Flugzeug, mit dem er dem ganzen Dorf, einschließlich dem Bürgermeister mal so richtig zeigen kann, was aus dem kleinen Rotzlümmel Frank-Walter geworden ist.
Während seines Studiums traf er die Elke aus der Nachbarschaft, auch nicht gerade von aristokratischem Geblüt. Fräulein Budenbender, heute First-Lady unserer Republik. Wie Steinmeiers Vater war auch er Tischler. So etwas verbindet. Die Schwiegermama unseres blaublütigen Parvenüs versah ihren Dienst als Hauswirtschaftlerin und war vorwiegend mit Teppichklopfen und Aufwischen des Küchenbodens in der Villa der Herrschaft beschäftigt.
Verständlich, wenn beide mit Macht das kleinbürgerliche Proletariat hinter sich lassen wollten. Und so nahm das Verhängnis für Frank und seine Allerwerteste seinen Lauf. Sie heirateten und studierten. Was blieb? Der Stallgeruch. Den wird man einfach nicht los, so sehr man sich auch schüttelt. Franks Spitzname in der Schule: Feuermelder. Auf dem Pausenhof war er derjenige, der von jedem Klassenkameraden mindestens einmal verdroschen wurde, weil er alles besser wusste und Banknachbarn beim Lehrer verpetzte. Schwamm drüber. Frank-Walter, ein blutarmes Kerlchen, bar jeden Charismas und Esprits, machte eine steile Karriere als Parteigenosse und wurde Schröders beflissener Träger seiner Aktentasche.
Nach seiner Inthronisation gab‘s kein Halten mehr. Elke war nicht länger nur seine Frau, sie wurde zur Gemahlin und Hochwohlgeborenen unserer Republik. Man stelle sich vor, man müsste plötzlich Else Kratochwil von der Etagenwohnung gegenüber mit „eure Hoheit“ ansprechen, obwohl sie gestern noch die Treppe zum dritten Stock nass aufgewischt hat. Nun ja, das Leben spielt merkwürdige Kapriolen. Jetzt reist man mit einem zweistrahligen Jet ins benachbarte Salchendorf. Unsereiner besucht Oma Brakelsiek im Nachbardorf mit dem neuen Opel Corsa und investiert 8 Euro fuffzig für Sprit und Alpenveilchen als Mitbringsel.
Wenn man einmal davon absieht, dass die 20-minütige Nutzung des Jets, inclusive Start, Landung und Parken der Maschine etwas über 30Tausend Euro kostete, schlug der Privatausflug mit Sicherheitseskorte, Leibwächter und Entourage zum Reihenhäuschen in Salchendorf und zurück nach Köln mit insgesamt mit ca. 70Tausend Euro zu Buche. Ich will ja nicht meckern, aber vermutlich war diesem Grüßaugust aus dem Schloss Bellevue der Helikopter zu popelig. Immerhin, bei den Schwiegereltern gab‘s Kaffee und Streuselkuchen auf dem Sofa.
Man wird das Gefühl nicht los, dass nicht nur Frank-Walter, sondern auch so einige der deutschen Spitzenpolitiker jedes vernünftige Maß verloren haben und mit Steuergeldern umgehen, als gäbe es kein morgen mehr. Wie es scheint, sind die Berufs-Loser auf den Abgeordnetenbänken mit der Generalvollmacht ausgestattet, das Geld des gemeinen Bürgers aus dem Fenster zu werfen.
Jene, die unser Land regieren, scheinen vergessen zu haben, woher sie kommen. Sie haben den Unterschied zwischen legitim, angemessen und notwendig nie gelernt. Von wem auch! Dort, woher „solche Leute“ kommen, ist soziale Kompetenz, adäquates Verhalten und Rücksichtnahme auch nicht von besonderer Relevanz. Der Mief des Prekariats haftet einfach an wie Scheiße.
Um Missverständnisse zu vermeiden, ich bin weit weg von Standesdünkel oder gar Neid. Doch es beißt die Maus den Faden nicht, ob nun Scholz oder Annalena, Markus oder Robert, man riecht hundert Kilometer gegen den Wind, aus welchem Stall sie stammen. Kaum haben Biedermänner, Spießer und Kleinbürger ein Amt inne, das mit Macht und Einfluss ausgestattet ist, heben sie wie Tesla’s Rakete ab, kommen aber mental kein Stück weiter, als die schon zitierten 60 Kilometer nach Salchendorf. Annalena Baerbock und der sächsische Michael Kretschmer sind die besten Beispiele für unterentwickelte soziale Kompetenz und anmaßende Selbstüberhöhung.
Kaum haben Biedermänner, Spießer und Kleinbürger ein Amt inne, das mit Macht und Einfluss ausgestattet ist, heben sie wie Steinmeiers Jet ab, kommen jedoch mental auch nicht weiter, als die schon zitierten 60 Kilometer nach Salchendorf. Schröders ehemaliger Aktendeckel hat es weit gebracht, das muss man ihm lassen. Die Affinität zum feudalistischen Gutsherrn mit präsidialem Habitus, sei es nun in Hamburg, Salchendorf oder beim G 7 Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern ist so unerträglich wie überflüssig. God shave the King.
Wenn Ihre Durchlaucht Frau Merkel in Hamburg beim G7-Gipfel über 4.000 Euro pro Nacht für ihre Suite ausgibt, mag das in ihren Augen ihr gutes Recht sein. Ich halte es für eine Provokation. Sie hat, wie King Steinmeier, jede Verhältnismäßigkeit des eigenen Aufwandes verloren, Begriffe wie „angemessen“, „geeignet“ oder „geboten“ kommt in deren Wortschatz nicht vor, gleichgültig, ob es um Flüchtlinge, Waffendeals oder um das Wetteifern um Großveranstaltungen geht. Mich erinnert diese selbst gewählte Dekadenz an die Anfänge der französischen Revolution. Die breite Bevölkerung hat die bedenkenlose und verächtliche Verschwendung von Steuergeldern längst wahrgenommen.
So sind sie eben, - Kleinbürger -, deren Erziehung von einfachem Geist, Margarinebrot und schmalem Geldbeutel geprägt war. Wehe, sie gewinnen im Lotto. Dann hauen die jäh mutierten Majestäten auf die Pauke, kaufen sich einen Ferrari, um ihre neue gesellschaftliche Bedeutung zu dokumentieren, und benehmen sich wie die Axt im Walde.
Ab
sofort fühlen sich den oberen Zehntausend zugehörig. Zugegeben, sie geben
wenigstens ihr eigenes Geld aus, während unsere Elite wie Edel-Parasiten auf
Kosten des einfachen Volkes auf der vergoldeten Toilette Platz nehmen und dort
ihre politische Notdurft verrichten. Ich bin sicher, irgendwann werden die
Köpfe rollen.
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