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Die Normopathen sind unter uns

...nicht die Psychopathen, die Borderliner, Neurotiker oder Soziopathen sind unser Problem, es sind die Normalen, so genannte Normopathen. Es sind diese öden, blassen, blutarmen Gestalten, an die man sich ums Verrecken nicht erinnern kann, obwohl sie uns in einem Zug oder S-Bahn stundenlang gegenübersitzen. Diese grauen Mäuse unserer sogenannten „Normalgesellschaft“ haben ein gemeinsames Motto: Bloß nicht auffallen! 

Wir kennen sie alle zur Genüge. Schon in der Schule waren sie mittelmäßig. Ich hab‘ die früher immer auf dem Schulhof verprügelt, weil sie mich verpetzt haben oder nicht abschreiben ließen. Nach ihrer Ausbildung finden sie während des Einkaufs in der Gemüseabteilung bei REWE, in Mallorca am Strand oder in einem Waschsalon die Frau fürs Leben. Eine, mit der man am Wochenende nach dem Bad normalen Sex in der Missionarsstellung hat und Sauberkeit hinterher über alles geht. Rufe, wie: "Gibs mir Baby" hört man da eher selten, zumal Fenster und Rollläden geschlossen sind. Schließlich muss die Nachbarschaft nicht alles mitkriegen. Das Credo: Ordnung, Regeln und Anpassung ist das halbe Leben...

Auf diese Weise machen sie auch Karriere, werden Buchhalter in der Finanzverwaltung, Lehrer oder Sachbearbeiter im Einwohnermeldeamt, widerstehen allerdings dem Bedürfnis, mentale Ärmelschoner zu tragen, nur, um nicht damit aufzufallen. Politisch äußern sie sich nie, man könnte ja den oder die Falschen gut finden. Außer, wenn es um Robert Habeck, Ökostrom oder das Klima geht. Natürlich wählt man Grün. Der Normopath wird auch derzeit die ökologisch-winderzeugte Energie und spontane Straßenblockaden von quergegenderten Geschlechtslosen, die an irgend einer Kreuzung kleben, vollkommen normal finden, bemerkt aber nicht, dass man als Normopath über "Abnormale" ein Urteil fällt.

Fragt man den Normopathen, warum sich Dinge so verhalten, wie sie es tun und so sind wie sie sind, erhält man sicher die Antwort: "Es kam im Fernsehen." Oder "...das habe ich in der Süddeutschen Zeitung gelesen." Er wird jederzeit Karl Lauterbach oder völlig unbedeutenden ZDF-Experten bestätigen, dass wir bald wieder eine nagelneue Pandemie haben werden, die tödlicher ist, als alles, was die Menschheit je erlebt hat und wir jemals erleben werden. Nickt man zustimmend, dann ist er glücklich, der Normale. Deshalb liegen normale Meinungen auch stets im Trend.

Der Normalo ist ein bisschen kritisch, aber nicht allzu viel, in jedem Falle aber so, dass man das vorher Gesagte sofort wieder zurücknehmen kann, wenn er Gegenwind bekommt. Sicher ist aber, dass solche unscheinbaren Tröpfe ihre Kinder beim Fahrradfahren mit Schutzhelmen ausstatten oder sie in kleine Anhänger mit Sonnenschutz pferchen, die mit langen, roten Wimpeln versehen sind. Neuerdings gendern sie sogar, wenn sie sich im Kreise avantgardistischen Gutmenschen aufhalten und es ihnen nützlich erscheint. Beim Autofahren halten sie sich grundsätzlich an alle Tempolimits, indem sie sie etwa um 3 bis 5 Kilometer unterschreiten. Sicher ist sicher.

Sie sterben unspektakulär am Herzinfarkt, wie die meisten ihrer Freunde, und auf deren Grabstein steht: Er lebte still und unscheinbar, weil es so üblich war. Damit liegen sie sogar noch als Leiche total im Trend. Von außen betrachtet ist man nicht sicher, ob sie jemals gelebt haben, und wenn ja, wie. Nur keiner hat‘s gemerkt. Viele von ihnen haben auch ein gutes Herz, werfen abgetragene Kleider und Schuhe in die dafür vorgesehenen Rotkreuz-Container und entsorgen den Müll streng nach Vorschrift.

Diese Normalen haben allerdings ein schwerwiegendes Problem! Sie mögen die anderen nicht! Sie hassen all die Andersdenkenden, die Lauten und die Kritischen. Es macht sie wütend, dass man überall regellosen Chaoten begegnet, Leute, die falsch parken, Alice Weidel gut finden, sie hassen Autofahrer, die auf der Autobahn immer links fahren oder Menschen, die keine Zebrastreifen benutzen und einfach über jede Straße latschen. Nie würde es ihnen einfallen, mit Leuten zu reden, die Atemschutzmasken verweigern, sollten sie behördlich angeordnet sein…!

Und dass unser Klima nur noch mit CO2-Steuern und neuen Öfen zu retten ist, liegt ohnehin auf der Hand. Und wenn das geklärt ist, dann schnappen sie sich ihre Kinder und verfrachten sie mit Sturzhelm in ihr Lastenfahrrad oder pferchen sie in bewimpelte Fahrrad-Anhänger. Und wehe, man kreuzt versehentlich deren Wege mit einem SUV oder einem Sportkabriolet der Marke Porsche. Dann trifft einen solchen Zeitgenossen der Bannstrahl maximalen Vorwurfs.

Aber wenn das Fass überläuft, dann bricht es aus ihnen heraus, aus den Normalen, dann wird so ein braver Bürger zur Furie. Ich will ja diese wahnsinnig Normalen nicht diskriminieren, sie sind schließlich der Kitt unserer Gesellschaft. Sie sind die Fleisch gewordene Existenzbedingung grüner Umweltkriegsführung und gleichzeitig das Synonym für Unauffälligkeit. Die wahnsinnig Normalen sind sozusagen das Passepartout, damit sich alle Außergewöhnlichen auch wirklich wohl fühlen können, vor allem, wenn sie gerade ihr Geschlecht gewechselt haben und noch nicht sicher sind, ob sie Reizwäsche oder bequeme Baumwollunterhosen tragen sollen.

Ich wills mal so sagen: Wahnsinnig Normale fallen zwar nicht auf, aber sie können unberechenbar werden. Neulich hat ein Mann in einer Kleingartenanlage eine dreiköpfige Nachbarsfamilie erschlagen, weil sie erst Migranten beleidigt und dann auch noch angekündigt hatten, sie würden das nächste Mal die AfD wählen. Alles spricht dafür, dass dieser Mann wahnsinnig normal war.

Wer kein Blut sehen kann und deshalb seinen Nachbarn nicht gleich erschlagen will, der kann ihn heutzutage in Netzwerken aus dem Hinterhalt diskriminieren, diskreditieren und anschließend auf einer behördlichen Meldestelle anonym denunzieren - folgenlos, versteht sich. Schließlich muss man sich moralisch und ethisch klar von kritischen Leuten distanzieren, die unverblümt ihre Meinung sagen. Damit wird über die Hintertür das Mittelalter – also, der Pranger wieder eingeführt, nur viel effektiver! Und wenn er erfolgreich denunziert hat, taucht er wieder ab, der Normale und frönt seinem freudlosen Leben auf dem Sofa und seiner normengerechten Lust, schaut sich die Talkshow von Markus Lanz, Maischberger und Monitor mit Georg Restle an und freut sich, dass er der gleichen Meinung ist, wie die Moderatoren.

Ach, wie war es früher schön. Damals wurden solche langweiligen Quertreiber noch auf dem Marktplatz für ein paar Stunden in einem Käfig zur Schau gestellt, und man konnte ihn oder sie nach Herzenslust beschimpfen. Heute ist ja alles anders. Die bedauernswerten „Abweichler“ von der Norm, also AfD-Wähler, Maskenverweigerer oder Klimaleugner, auch die Ungläubigen und gottlosen Grün-Agnostiker, sie werden mittels elektronischer Medien gleich weltweit geächtet – gewissermaßen mit Ewigkeitscharakter. 

Ist man weder gechippt, geimpft noch entwurmt und nicht mindestens Teilzeitvegetarier, sollte man um Normopathen ohnehin einen großen Bogen machen. Irgendwie habe ich das Gefühl, die Normalen haben Freude an der Inquisition und bemerken gar nicht, dass sie monströser sind, als die Psychopathen. Ein Hoch der Normalität! Deshalb auch ein Hoch auf die angepasste Presse und die braven Gefälligkeits-Journalisten und ihre Leser.

Normabweichendes ist für den „Normopathen“ ein einziges Ärgernis. So wandelt sich jeder nicht ausgelebte Ärger in Aggression. Nach oben ducken, nach unten treten und aus der Anonymität heraus angreifen, das können sie. Sie halten es sogar für ihr Recht. Sie schießen zwar nur mit Worten, aber mit Worten wie aus einer Knarre. Und erst wenn klar ist, was ihre normalen Nachbarn so denken, sagen sie in wohliger Atmosphäre angepasster Gleichnormalen, was sie alles so Normales denken! Und..., das ist besonders wichtig: Keinesfalls mit irgendeiner besonders anerkennenswerten Leistung auffallen. Überdurchschnittlicher Durchschnitt ist "en vogue". Gewinnen ist out und Siegertypen rechtsnationales Gesindel. 

Übrigens: Ausländer müssen unbedingt menschenwürdig aufgenommen werden. Ohne Ausnahme. Und zwar alle. Abschieben geht gar nicht, selbst wenn sie kriminell werden oder anderen auf den Sack gehen. Schwamm drüber, der Normale geht sogar einen Schritt weiter. Der Russe muss besiegt werden, notfalls auch mit einer amerikanischen Atombombe. Aber das sagt der Normale natürlich nicht laut, auch wenn die Gaspipline in der Ostsse von Leuten in die Luft gesprengt wurde, denen wir gerad dabei helfen den Krieg zu gewinnen. Deutsche, die sich für Atomkraftwerke aussprechen und Öl aus Russland fordern, weil sie eine warme Bude haben wollen, sind selber schuld an ihrem Elend. Im Zweifelsfall kennen sie solche Leute gar nicht.

Ach, eh ich‘s vergesse, sie würden natürlich auch niemals zu McDonalds gehen. Schließlich muss man sich gesund ernähren. Nun ja, sie machen schon mal eine Ausnahme, - kurz vor Mitternacht steigen sie heimlich in ihren Diesel-VW -, dann, wenn kaum noch jemand unterwegs ist und sie nicht Gefahr laufen, gesehen zu werden.

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