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Frau oder Hund.... - Männer, ihr habt die Wahl

Meiner Meinung nach gibt es zwei Gattungen von Menschen: Hundeliebhaber und vom Leben beeinträchtigte. Somit bin ich bei des Pudels Kern! Hundebesitzern wird nachgesagt, dass sie häufig ihrem Vierbeiner ähneln. Das gibt zu denken, da sie doch meist wesentlich länger mit ihrer Ehepartnerin zusammenleben. Jedenfalls meistens.

Vermutlich entwickelt sich aus schierer Liebe zum Vierbeiner eine Art Metamorphose, die einen einzigen Schluss zulässt. Hunde sind die wahren Lebenspartner! Und somit fällt es mir leicht, mein "Coming out" mit Anton, meinem Viszla, öffentlich zu machen.

 

Ich bin bekennender Hundebesitzer, auch wenn ich meinem Freund nicht ansatzweise ähnlich sehe. Ich weiß, das Halten eines Hundes ist gesellschaftlich nicht immer akzeptiert, aber zur Scham gibt es deshalb keinen Anlass. Schon Mark Twain sagte: Wenn du einen hungrigen Hund aufliest und du ihn satt machst, dann wird er dich nicht beißen. Das ist der grundlegende Unterschied zwischen Mann und Hund, Frauen ausgenommen. Sie beschäftigen sich vorzugsweise mit der Abrichtung des Hundebesitzers. Meist erfolglos, zugegeben, aber nervend.

 

Was also liegt näher, das Leben an Stelle der Ehefrau mit einem Hund zu teilen, zumal er treu ist, niemals widerspricht und seinen Herrn keinesfalls kritisiert, selbst wenn man mit ihm früh morgens - noch ungeduscht, leicht müffelnd und unrasiert -, durch den Stadtpark schlendert. Mein Begleiter ist ein temperamentvoller Vizsla. Er passt zu mir, wie der Hut zum Kopf. Sonderschullehrerinnen, Katzenliebhaber, werdende Mütter und Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, bekanntermaßen Menschenspezies, die am liebsten alle Hunde an die Kette legen möchten, werden mich von nun an argwöhnisch beobachten, schlimmstenfalls meiden.

 

Ein Mann ist also gut beraten, wenn er seinen Hund zum Lebensmittelpunkt erklärt. Schon der Futterkosten wegen. Selbstredend bin ich mir darüber im Klaren, dass es auch Frauen gibt, die dem Ehejoch entwichen sind und sich ebenfalls einen Hund zugelegt haben. Meist kleine Kläffer. Yorkshire, Langhaardackel oder West-Highland-Terrier liegen in der Gunst weit vorne, sozusagen ein "Amuse Gueule" für richtige Hunde! Kleine, verzogene Kuschelwesen, die vorzugsweise auf Damenschößen sitzen oder beim Liebkosen an üppige Brüste gepresst werden, was Ehemännern mit mehr als fünf "Dienstjahren" zumeist verwehrt ist. Ein weiterer Beweis dafür, dass Frauen mit den Bedürfnissen ihrer Lebensbegleiter nicht zurechtkommen.

 

Reden wir lieber über richtige Hunde! Auch wenn es unpopulär klingt, für einen Mann gibt es gute Gründe, die die Anschaffung eines Bernhardiners, Schäferhundes oder eines kräftig gewachsenen Labradors rechtfertigen. Es geht um die Wiedererlangung kleiner Freuden, die den Männern wenige Jahre nach der Eheschließung nahezu unbemerkt gestrichen wurden. Hunde lieben es, wenn alle Kumpels plötzlich zu Besuch kommen. Jedenfalls meiner! 


Es ist ihm bis jetzt - und so war es auch in der Vergangenheit, völlig egal, ob ich das teure Shampoo meiner Herzallerliebsten benutzte. Mein Vizsla hält mich, seit er an meiner Seite ist, für einen begnadeten Sänger! Rosanna, die schwarzhaarigste aller potentiellen und ehemaliger Ehefrauen war beispielsweise immer der Meinung, mein Gesang unter der Dusche sei keiner Sau zuzumuten und der Hund jaule verstört! Ein Missverständnis, wenn ich das so sagen darf. Wir treiben uns gerne stundenlang in der Wildnis herum, gehen gemeinsam in eiskalten Bergseen baden und hinterher ein Eis essen. Da vergisst man schon mal die Zeit.


Damen werden mir nur widerwillig zustimmen, dennoch bleibt es eine unumstößliche Tatsache, dass mein Hund keinen Anruf von mir erwartet, sollte ich mich abends verspäten. Vielmehr ist es so, dass er sich umso mehr freut, je später ich nach Hause zurückkehre. Weder teffen mich misstrauische Blicke noch bohren sie endlos nach, wo man so lange gewesen sei. Dass Frauen ungerecht sind, lässt sich an einem Beispiel festmachen. Die Ankündigung einer Frau wie: „…bin in 5 Minuten fertig" und die männliche Verlautbarung: "…ich bin gleich wieder zuhause", umfasst mindestens die gleiche Zeitspanne, vermutlich sogar eine halbe Stunde länger.

 

Nun mögen solche Argumente bei den Damen abprallen wie ein Tennisball an einer Trainingswand. Hätte ich eine Hündin und würde sie versehentlich mit dem Namen Helga oder Chantal begrüßen, wäre ihr das völlig einerlei. Müsste ich mit meiner Hündin dann ein ernstes Wörtchen reden, würde sie sich sofort devot zu Boden werfen. Von Frauen kann man eine solche Demutshaltung nur in seltenen Fällen erwarten. Insofern ist ein Mann gut beraten, sich einen Rüden anzuschaffen. Übrigens, Hunde verstehen, dass Fürze komisch sind und freuen sich darüber, Frauen dagegen nicht! 

Selbst wenn ich ein hübsches Hundemädchen streichele, käme mein Vierbeiner nicht auf die Idee, mich drei Wochen lang nicht mehr freudig anzubellen. Im Gegenteil, er wedelte mit dem Schwanz und schnüffelte an ihr! Selbstredend beschnuppert er auch gerne attraktive Damen, wirft sich dann auf den Rücken und lässt sich im Anschluss freudig erregt den Bauch kraulen. Ich erspare mir hierzu weitere Kommentare. Nur so viel: Ehegefährtinnen würden ihren Kerl auf der Stelle erschlagen, sollte er auf die gleiche Idee kommen.

 

Natürlich kenne ich die männerfeindlichen Vergleiche feministischer Megären, die Männer und Hunde nur zu gerne in einen Topf werfen. Wir würden zu viel Platz im Bett einnehmen, hätten irrationale Ängste vor dem Staubsauger, würden überall das Territorium markieren und seien Libido gesteuerte Sexprotze. Überdies würden wir hinter allen Röcken her hecheln, was nicht bei drei auf den Bäumen sei. Kein Wunder, dass Frauen nicht davor zurückscheuen, Hunde kastrieren zu lassen. Eine Ersatzhandlung, wie jeder Psychologe weiß, so bestrafen sie Männer mit hoher Affinität zu tiefen Delkolletés und überdurchschnittlicher Libido.

 

Ich will nicht in Abrede stellen, dass Hunde und Männer nur selten bemerken, wenn Ehefrauen gerade vom Friseur kommen. Einerseits, weil Männer ihre Frauen nach mehrjähriger Ehe nur noch flüchtig ansehen, andererseits weil einem Hund die neue Frisur des Frauchens wurscht ist. Ähnlich verhält es sich mit Mülleimern. Wir können nicht ahnen, dass er wieder einmal voll ist. Auch wenn es Ehefrauen hassen, wenn schmutzige Socken, Hemden oder Hosen in der Wohnung herumliegen. Mein vierbeiniger Freund liebt sie und ich wette, alle anderen Hunde würden meine Socken ebenfalls mögen! Es mag sein, dass für Hunde im allgemeinen alle Briefträger verdächtig sind. Ich dagegen bin sicher, sie wissen weshalb.

 

Jedenfalls sind weibliche Anwürfe in aller Regel eifersuchtsgesteuert und schon deshalb kaum der Rede wert. Ich will es einmal so sagen: Beispielsweise ertrage ich einen schnarchenden Hund in meinem Bett viel besser als eine schnarchende Frau. Genau genommen ist es so, dass mir ein schnarchender Hund ein mildes Lächeln entlockt, während dieselben Geräusche erzeugende Frau bei mir Mordgelüste hervorruft. Der guten Ordnung halber will ich betonen, dass ich keinesfalls ein Misanthrop oder gar Frauenhasser bin. Ich finde Frauen sehr nett, sofern man sie nicht im eigenen Haus halten muss und sie nicht schnarchen.

 

Schon die Tatsache, dass ein Hund keine Handtasche benötigt und vor Schuhläden bestenfalls das Bein hebt, beweist: Ich habe eine gute Wahl getroffen. Im Übrigen kann ich beschwören, dass die Eltern meines Hundes sonntags niemals zum Kaffee kamen und ganz sicher auch nicht kommen werden. Gemeinsames Shoppen entfällt gänzlich, es sei denn, wir kommen an einer Metzgerei vorbei. Von Nagelstudios und ähnlichen Institutionen will ich allerdings erst gar nicht reden.


Kürzlich hat eine mir bekannte, unbelehrbare Emanze Männer mit Hunden verglichen! Männer und Rüden seien unerträgliche Machos und würden ihre Dominanzspiele an Frauen ausleben. Na und, kann ich da nur sagen! So drücken wir Männer eben unsere Zuneigung aus. Leichtsinnigerweise! Das Ergebnis? Ich will es einmal so ausdrücken: Eine Hündin nimmt nicht 30 Pfund zu, nur weil man ihr für die nächsten Jahre einen Gefährten angeschafft hat, damit sie nicht mehr so alleine ist. Mir ist völlig klar, ein vielstimmiger, weiblicher Aufschrei wird dieses Forum erfüllen. Gemach, Gemach….! Es gibt weitere Argumente, die das Leben eines Mannes signifikant bereichern, sofern er mit seinem Hund emotional und mental im Einklang ist!


Aber ich will objektiv bleiben. Es gibt auch diese andere, sehr unschöne Seite als Hundebesitzer. Es sind diese Hundehasser, denen man immer wieder begegnet. Meistens Lehrer, türkische Gebrauchtwagenhändler, Buchhalter und Kommunalbeamte. Da ich Anton liebe wie mein eigenes Kind, sind ablehnende oder auch aggressive Haltungen, die gegen meine Fellnase gerichtet sind, unverständlich und daher völlig fremd. Ich gebe zu, ich empfinde Angriffe, die gegen meinen Vierbeiner gerichtet sind wie eine persönliche Beleidigung und denke dabei zuweilen auch an Blutrache. Schwamm drüber.


Ein Vierbeiner ist 24 Stunden ausgehfertig und liebt es, in der Öffentlichkeit zu schmusen. Machte ich früher meine Freundin, die schwarzhaarigste aller potentiellen Ehefrauen, den spontanen Vorschlag: „Carissima, lass uns ausgehen“, konnte ich vorher ohne Probleme zwei Autos waschen, danach duschen und ein komplettes Fußballspiel im TV ansehen. Saßen wir endlich im Restaurant, ließ sich mein Hund IHR genüsslich den Bauch streicheln! Wehe, ich hätte unterm Tisch mit meinen Fingern einen frivolen Ausflug auf „ihre“ verführerischen Schenkel oder ihren sehenswerten Hintern gemacht…!

 

Ist es den geneigten Lesern schon mal aufgefallen, dass Hunde Rudel bilden – Katzen jedoch nie? Das mag ein Grund dafür sein, dass Männer – und nicht Frauen –, Stammtische erfunden haben. Hunden ist es übrigens unerklärlich, was Frauen an Katzen finden. Mir übrigens auch. Nun könnte man mir Sippenhaft unterstellen, was selbstredend nicht den Kern der Sache trifft. Man weiß einfach nicht, woran man mit Katzen ist! Nie...! Ein Faktum, was selbstredend auch auf Frauen zutrifft! Es hat auch keinen Sinn, sich darum zu bemühen, die beiden zu verstehen. Was die Ernährung angeht, sind sie anspruchsvoll, sie tun selten, was man ihnen sagt und schmusen nicht auf Kommando.

 

Es liegt auf der Hand, das Leben mit einem Hund ist einfach. Er braucht ein Herrchen, Katzen dagegen Personal! Ich will nicht abschweifen, aber die Vorteile eines Hundes lassen sich endlos aneinanderreihen. Im Gegensatz zu Frauen glauben Hunde nicht an Horoskope, sie rasieren sich nicht die Beine, erwarten keine Geschenke und haben absolut keine Verwendung für Postkarten, Blumen, Schuhe oder Juwelen. Hunde brauchen keine teuren Parfums, gehen selten in Nagelstudios und es ist ihnen völlig einerlei, welcher Fernsehfilm abends auf dem Programm steht. 


Sie wollen auch nicht wissen, wie viele Hunde man vor ihnen hatte, ob man noch andere Hunde kennt oder ob man darüber nachdenkt, einen zweiten Hund anzuschaffen. Weder filzen sie Handys, noch Hosentaschen. Sie suchen auch nicht nach Lippenstiftspuren an Kragenhemden oder nach verdächtigen Quittungen im Schreibtisch. Ein Hund hat prinzipiell und uneingeschränkt Vertrauen zu seinem Herrchen! Doch das stärkste Argument, weshalb ein Hund die bessere Hälfte eines Mannes ist, liegt klar auf der Hand. Er kann nicht telefonieren, schon gar nicht simsen! Das spart Nerven und Kosten.

 

Natürlich benötigt ein Hund feste Regeln. Hier kann sich der wahre Mann beweisen! In diesem Zusammenhang empfehle ich männlichen, aber noch unerfahrenen Hundebesitzern die zehn Gebote einer guten Erziehung.

 

1. Der Hund darf nicht ins Haus;

2. Okay, der Hund darf ins Haus, aber nicht in alle Zimmer;
3. Der Hund darf in alle Zimmer, aber nicht auf die Sessel und die Couch;
4. Der Hund darf nur auf den alten Sessel;
5. Der Hund darf auf alle Sessel und auf die Couch, aber nicht ins Bett;
6. Okay, der Hund darf ins Bett, aber nur ans Fußende;
7. Der Hund kann ins Bett wenn er will, aber keinesfalls unter der Decke;
8. Der Hund darf manchmal unter die Decke;
9. Von mir aus kann er jede Nacht unter die Decke;

10. Na gut, ich frage den Hund um Erlaubnis, wenn ich ins Bett will!


Für Frauen gelten völlig andere Regeln, zumal sie nicht auf  Kommandos hören! Auch nicht auf Befehle wie: Ab ins Körbchen…! Platz…, oder, halt die Schnauze! Doch darauf an dieser Stelle einzugehen, würde den Rahmen sprengen. 


Nur eines noch. Frauen neigen dazu, die Autorität eines Mannes auch mit subtilen Mitteln zu unterwandern, indem sie, wenn ihre Erziehungsversuche scheitern, eine Katze anschafft. Also, Männer…, seid wachsam und lebt nach dem Motto: Es gibt keine Lauer, auf der man nicht liegt. 

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Kommentare

  1. Wieder einmal haben sie die treffenden Worte gefunden, Herr Mancini.. absolut herrlich.
    Für mich leider auch verheerend, da ich beim Lesen nicht umhin kam, kurz den Gedanken an einen "Lebenspartner-Austausch" zu hegen. Aber ach, wie sagt man so doch so schön..ich mag sie.🤭😉
    So, und nun gehe ich meinen Vierb...äh Zweibeiner wecken..sonst muss ich nämlich wieder ins Körbchen.

    Mit schmunzelnden Grüßen

    Noepel

    PS.
    Eigentlich hätten sie auch nur eine Fotostrecke (ohne Worte) posten können.
    Ich denke, jeder männliche Leser hätte sofort gewusst, was sie uns mitteilen wollen😁
    Auf jeden Fall sind sie sehr gut gewählt.

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  2. Super!
    Nur mit dem Unterschied als weibliches Wesen grinsendes Wesen den Bericht lesend.
    Unser Zeus, Verteidiger, Freund, Schmusepartner, Gefährte meiner Kinder und Enkel.
    Ausruf meines Mannes: „Wenigstens einer in der Familie der mit dem Schwanz wackelt und sich freut, wenn ich nach Hause komme.“ – grins.

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  3. Seit über 60 Jahren mit eigenen Hunden kann ich unterschreiben. 2 glücklich geschiedene Ehen haben meine Hunde zu mir gehalten und teilen mit mir mit wechselnder Besetzung mein Leben

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