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Grüner Parteitag – wenn Bilder um die Welt gehen.

Wenn die grüne Glücksfee Hand in Hand mit Omid elfengleich wie eine zerbrechliche Fee auf die Bühne des Karlsruher Parteitags tänzelt, verbreitet sie die Anmutung euphemistischer Glücksseligkeit. Die innige Verbundenheit und selbstvergessene Harmonie zwischen den beiden politischen Blumenkindern lässt sogar das beschissene Klima vergessen und suggeriert dem objektiven Beobachter, dass die Welt aus Löwenzahnwiesen besteht und alles in bester Ordnung ist. Aber vielleicht ist unsere Welt ja in Ordnung. Wir wissen es nur nicht.

Gleich einem gut genährten Schwan bemächtigt sie sich in anmutigem Federschlag, - Liebreiz und Grazie im ganzen Saal verbreitend -, der grünen Bütt. Fehlten nur noch die Schalmeien und himmlische Harfenklänge. 

Ihre kurzen Wurstfingerchen umschließen beherzt das Mikrofon. Man ist geneigt, ihr noch eine Tube Löwensenf zu reichen. Dann tut sie das dringend Vermeidbare und ergreift das Wort. Unsere Ricarda repräsentiert routiniert die grüne intellektuelle Leichtigkeit des Seins. Sie ist geradezu entrückt, angesichts der Tatsache, dass Hunderte Teilnehmer ihren bedeutungslosen Botschaften entgegenfiebern. Ja, sie ist sich ihres phänomenalen Auftritts jede Sekunde bewusst.

Man ist ergriffen, nicht nur ob der geballten Fülle ihrer Wortgewalt, mit der sie Hülse an Hülse, Phrase an Phrase und Floskel an Floskel reiht, wenngleich nahezu jeder Berichterstatter und Journalist im Saal aus eigener Erfahrung nur zu genau weiß, dass sich beim Genuss von Hülsenfrüchten unweigerlich Flatulenzen ankündigen. 

Jetzt warten auch auf Seiten der Berichterstatter für die späteren Kommentierungen komplexe, ja, nahezu unlösbare Herausforderungen, all die nichtssagenden Klischees, Allgemeinplätze und Trivialitäten der grünen Heilsbringerin auf ein einigermaßen akzeptables, intellektuelles Anspruchsniveau zu heben.

Und während es unterm schwarzen, ins Weiß changierenden Plissee wallt und wogt und beim Atemholen für die nächste Sprachsalve ihr blauseidenes Blüs'chen enormen Zerreißproben ausgesetzt ist, macht sich verdächtiges Knarzen des hölzernen Podiums unter ihren Füßen bemerkbar. Man kann es in dem Mienenspiel der Klimajünger und Glaubensbrüder in den vorderen Zuhörerreihen ablesen, dass ihnen buchstäblich die Hoffnung in den Gesichtern geschrieben steht, der Dielenboden möge noch ein wenig durchhalten.

Man möchte angesichts der Bilder, die gerade um die Welt gehen, bei denen Omid Nouripour und Ricarda in anmutiger Eintracht und mitreißender Strahlkraft den Niedergang Deutschlands zelebrieren, die Verse des Dichter Conrad Ferdinand Meyer rezitieren.

»Ich bin ein Wölkchen, gespiegelt im See.«
»Ich bin eine Reihe von Stapfen im Schnee.«

»Ich bin ein frommes liebreizendes Kind.«
»Ich bin ein üppiges Blumengewind –«
»Und die du wählst, und der‘s beschied
»Die Gunst der Stunde, die wird ein Lied.«

Und er machte es wahr, dieser Nouripour und nutzte Seit an Seit mit unserer zarten Walküre die Stunde und verkündete den grünen Jüngern seine Leistungsnachweise: „Kein Land hat Deutschland in den letzten 43 Jahren so verbessert wie die Grünen.“ Damit meinte er natürlich sich selbst und seinen selbstlosen Einsatz am Bürger. Ja…, möchte man hinzufügen, diese Feststellung setzt die schöne Tradition gewagter Wortmutationen fort, bei der gewaltige Kredite mit einem einzigen Federstrich in Sondervermögen verwandelt wurden und man nun feststellt, dass eine Staatspleite nur dann bewältigt werden kann, wenn noch mehr „Kredit-Vermögen“ obendrauf gesattelt werden.

Sehen wir den Tatsachen ins Auge: keiner, aber wirklich keiner in der politischen Landschaft verfügt über ein umfangreicheres Spracharchiv völlig sinnfreier Beschönigungs-Formeln, wie das Hülsen-Duett Omid und Ricarda. Wenn man ihnen bei öffentlichen Auftritten und Interviews zuhört, hat man hinterher das Gefühl, unversehens mit einer Wortmüll-Lawine begraben worden zu sein.

Rückwirkend eine Notlage zu beschreiben, um so der Welt zu erklären, dass das Kind im Brunnen schon letztes Jahr ersoffen ist, nun aber eine Rettungsaktion erforderlich wird, indem man jetzt ein zweites Kind hinterher wirft, hat schon etwas von Slapstick. Ich erlaube mir an dieser Stelle den Sachverhalt auf das intellektuelle Niveau des herkömmlichen Grünenwählers herunterzubrechen: Weil ich im Februar 2022 pleite war, aber kurz danach, irgendwie, – genau weiß ich das nicht mehr -, zu Geld gekommen bin, was mir gar nicht zustand erkläre ich heute meinen lang zurückliegenden Notstand, damit mir irgendjemand Geld gibt, um damals, also vor 20 Monaten, noch einmal über die Runden zu kommen.

Man darf ohne Neid feststellen, Ricarda Lang und Omid Nouripour sind nicht nur ein perfektes Gespann hinsichtlich überflüssiger Sprachgeräusche, sie sind in ihrer Partei auch die unumstrittenen Hochkaräter, wenn es um das Formulieren von Hochleistungs-Stuss geht. In dieser Hinsicht macht ihnen keiner etwas vor. Doch Vorsicht: Politische Semantik ist alles andere als harmlos, auch wenn sie einem wie heiße Luft vorkommen mag. Spätestens, wenn Vokabeln wie „soziale Wärme“ oder „soziale Gerechtigkeit“ verwendet werden, darf man sicher sein, dass es sich um verbale Hilfsmittel für den naiven Konsum vergifteter Zuckerwatte handelt.

Natürlich müssen Grausamkeiten vermieden werden. Auch deshalb wird bei dem großen Thema Migration nicht von Abschiebungen, sondern von Rückführungen gesprochen. Klingt nach betreuter Rückreise, die allerdings nur die Zielgruppe brandgefährlicher Islamisten betreffen soll. Bei allen anderen handelt es sich um betreute Einwanderer.

Die zwei Vertreter entsorgungsfähigen Sprachmülls gehören zu den grünen Top-Rhetorikern, die unter Verkennung sämtlicher Realitäten vor den Leistungen des eigenen Wirkens wohlig erschauernSie gehören zweifellos zu jener Elite grüner Berufsversager, die sich nach dem Studienabbruch oder, wie viele ihrer Mitstreiter, ohne nennenswerten Schulabschluss in den Schoß der Partei gerettet haben. Grün sein, heißt, im Hafen vertrauter Seelenverwandter nicht nur zu ankern, sondern sich auch in der Gemeinschaft intellektueller Nieten, Hohlköpfe und Bildungszwerge heimisch zu fühlen. 

Nun ist das politische Schwergewicht wieder gewählt, tritt leichtfüßig von der Bühne ab und lässt sich freudentaumelnd von den glühenden Anhängern marginaler Hirnsubstanz feiern. Man atmet kollektiv auf. Nun heißt es in der Partei wieder: Avanti Dilettanti. 82 Prozent der Stimmen vereinigen sich nun auf eine Fleisch gewordene Marginalie.

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Kommentare

  1. Hervorragend, besser geht kaum noch

    AntwortenLöschen
  2. Interessant was auch andere Länder über diese Person denken.
    Bericht in der Weltwoche (DE + CH) interessante Kommentare von
    Schweizer Bürgern. Leider haben diese auch noch recht:
    https://weltwoche.de/daily/heiligsprechung-der-eigenen-politik-gruenen-chefin-ricarda-lang-will-nicht-nur-die-ukraine-sondern-auch-gaza-finanzieren-trotz-deutschlands-staatspleite/

    AntwortenLöschen

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