Direkt zum Hauptbereich

Wie man in Sizilien ein Haus kauft oder das Schnäppchen im Süden

Für alle, die in diesen unsicheren Zeiten in Deutschland nach Italien umziehen oder gar ihren Lebensmittelpunkt nach Sizilien verlegen möchten, sollten aufmerksam meine Erfahrungen "inhalieren". Sie sind hilfreich - ich schwöre es! 

Denn auch für mich sollte die Flucht aus Deutschland nicht nur ein ganz und gar lebensentscheidendes Unterfangen, sondern auch das Letzte für mich sein. Umso planvoller, aber auch mit großer Vorfreude gestalteten sich meine Vorbereitungen. Der Kauf eines Hauses in Sizilien! Und anschließend, wenn alles geklappt hat, der ersehnte Umzug zurück in die Heimat.

Als Viertel-, Halb-, oder auch Vollitaliener, so möchte ich vorausschicken, reißen alte Beziehungen in die Heimat niemals ab. Sie sind geradezu existentiell was die Seele, das Herz und das allgemeine Wohlbefinden angeht. Abgesehen davon erleichtern sie ein Unterfangen dieser Dimension ungemein, zumal auch „gut Ding“ absolut keine Weile haben will und in Sizilien den Wegzug aus dem "reichen Deutschland" langatmig begründen muss. 

Oft habe ich darüber nachgedacht, was die immerwährende Sehnsucht und das Heimweh eines Auslands-Italieners irgendwann einmal wieder nach Hause treibt. Möglicherweise, weil uns in Deutschland „il vero l’amore con passione, la musica, sole, mare und mangiare in compania“ so sehr fehlen, vielleicht auch weil die Zitronen bei uns blühen, oder weil wir die weltbeste Fußballmannschaft und die schönsten Frauen haben. Vielleicht aber auch, weil wir auf unsere Vergangenheit so stolz sind und stets unsere Vorfahren in Ehren halten. Ich atme durch, der Hauskauf steht an.

Nun weiß jeder Italiener, bei größeren Investitionen sind "Amici" das Maß der Dinge, die "conditio sine qua non" und somit die einzig erfolgsversprechende Voraussetzung, wenn man beispielsweise einen funktionsfähigen Gebrauchtwagen, einen Fernseher oder einen Telefonanschluss benötigt. Nur beim Kauf eines Hauses wirds ein wenig aufwendiger. Da gilt die Regel: Man muss die richtigen Leute kennen, sonst hat man schlechte Karten. Schon deshalb pflegen wir Italiener Freundschaften ein Leben lang.

Von jemandem, der jemanden kennt wurde mir das ultimative Schnäppchenhaus angeboten. Wie das eben so ist, im Armenhaus Europas, ein Schnäppchen kann viel, genauer gesagt, alles bedeuten. In diesem Fall handelte es sich bei der Okkasion um eine Ruine. Ein Sizilianer würde sie als "noch bewohnbar aber renovierungsbedürftig" bezeichnen. Einem Deutschen käme beim Anblick des Objektes nur die Abrissbirne und ein Radladlader in den Sinn, um später den Schutt wegzuräumen. Danach würde er eine Villa darauf errichten. im Anschluss Instagram und Facebook mit Fotos fluten und Videos vor traumhafter Kulisse an Leute schicken, die er nicht leiden kann. 

Für uns Italiener sind dergleichen Neid-Orgien oder Vergleiche natürlich obsolet. Immerhin stand der windschiefe Immobilienschrott auf einem Grundstück mit unverbaubarem Blick auf das „Mare“. Aber die Entscheidung, in Sizilien ein Haus zu kaufen, kommt einer Sisyphos-Aufgabe gleich, bei der sich ein Deutscher aus Recklinghausen, Bochum oder Wanne-Eikel die Frage stellen würde, ob er besser von einer Autobahnbrücke springen oder sich in der Garage seiner Ex-Frau erhängen sollte. Damit alle Romantiker, die Eigentum auf der Insel erwerben wollen, zumindest eine Ahnung haben, was auf sie zukommt, hier mein Bericht. 

Alles begann mit einem guten Freund. Er heißt Luigi und er lebt in Palermo. Was er dort genau tut, ist vielfältig und ich erspare mir die Nebensächlichkeit, wie, wann und auf welche Weise er sein Geld verdient, zumal die Aufzählung hier nicht nur den Rahmen sprengen, sondern auch die Behörden brennend interessieren könnten. Nichtsdestoweniger muss ich der besseren Verständlichkeit wegen, ein wenig ausholen.

Luigi kennt Salvatore. Der hat einen Kumpel in der Gemeinde Torremuzza, und ist bestens über die Immobilienproblematik in Castel di Tusa informiert. Und dieser Kumpel, Sandro mit Namen, der hat wiederum eine Tante, die mit Maria verwandt ist. Sie hat vor drei Jahren den Sohn vom Angelo geheiratet. Dazu muss man wissen, dass Angelo der jüngste Bruder von Andrea ist und einen Cousin im Nachbarort hat, der dort eine Pizzeria betreibt. Dessen Koch ist der Freund von Pietro und lebt mit der der Nichte des Hausbesitzers zusammen, dessen Haus ich kaufen will.

Allerdings ist der eigentliche Besitzer letztes Jahr verstorben, was aber weiter nicht tragisch ist. Denn seine Tochter, die schon seit Jahren mit Enrico, dem Schwager von Calogero verheiratet ist, hilft gerne. Ihr Ehemann ist zufällig Bürgermeister und in Personalunion örtlicher Mafiapate von Castel di Tusa. Er war, wie kann es anders sein, entfernt mit meinem Vater, Gott hab ihn selig, verschwägert, was mir wiederum bessere Chancen bei eventuell anstehenden Kaufverhandlungen einräumen könnte.

Daher kannte mein Vater - Gott hab ihn selig -, auch den Mafiacapo Don Cicio im Nachbarort Castelbono, ein ziemlich ungeselliger aber zuweilen durchaus aufgeschlossener Zeitgenosse. Und da das Grundstück meines zukünftigen Hauses an der Gemarkungsgrenze des Nachbarortes liegt, ist es seit 61 Jahren ein Präzedenzfall hinsichtlich geregelter Besitzverhältnisse. Zu beachten ist dabei, dass Calogero einen freundschaftlichen Umgang mit dem örtlichen Pfarrer pflegt, was nicht ungewöhnlich, nichtsdestotrotz erklärungswürdig ist. Oft genug hängen Vergebung von Sünden und das "absolve te" auch vom Wohlwollen des Paters ab, besonders dann, wenn eine größere Spende des neuen Gemeindemitglieds winkt. Geben und Nehmen spielen in Sizilien eine überragende Rolle - auch in unserer Kirchengemeinde.

Luigi hat mir im Vertrauen erzählt, dass der Pate Don Cicio dem Pfarrer noch mehrere Gefallen schuldet, nicht nur, weil er jede Menge Sünden auf sich geladen hat, sondern weil auch dessen Eltern in dem besagten Haus ungewöhnlich preiswert gewohnt haben, das ich kaufen will. Insofern ist dieser Umstand sehr günstig, dass sich für mich "spendentechnisch" alles zum Guten entwickeln wird. Der aufmerksame Leser begreift sehr schnell, dass es in Sizilien immer von Vorteil ist, den Pfarrer, den Bürgermeister und den örtlichen Mafia-Paten auf seiner Seite zu haben.

Leider wird es jetzt für einen Nicht-Insider ein wenig unübersichtlich, denn man muss dabei berücksichtigen, dass Nonno Sarini mit dem Nachbarn jahrzehntelang verfeindet war, weil er vor 43 Jahren Angelos Mutter verführte und mit ihr ein uneheliches Kind hatte, das, wie man in Castel di Tusa hinter vorgehaltener Hand erzählt, in Wirklichkeit aber von Massimo stammen soll. Nun ja, Luigi weiß die Einzelheiten nicht mehr so genau, meint aber, dass sie letztendlich bei den Kaufverhandlungen auch nicht mehr ausschlaggebend wären. Wo war ich gleich nochmal stehengeblieben …?  Ach ja, beim Hauskauf.

Um die komplexen Zusammenhänge besser zu verstehen, muss ich, zumal ich mich nicht verzetteln will, noch einen weiteren, erschwerenden Umstand erklären. Also, der Salvatore hat aufgrund der Umstände auch bei Massimos Frau vorgefühlt, ob das Haus immer noch zu haben ist. Die soll angeblich nur mit den Schultern gezuckt haben, was alles und nichts bedeuten kann. Jedenfalls blieb sie wortkarg und meinte nur, man müsse mit Silvio Pantani sprechen.

Daraufhin hat Salvatores Bruder beim Ortspaten von Castelbono vorgesprochen. Signore Pantini, der damals seinen Leibwächter Rosario beauftragte, die Sache mit dem heißblütigen Sandro Sarini zu regeln, damit die Immobilie in der Verwandtschaft bleibt, weil Pasquale schon immer scharf auf das Haus war. Und weil er überdies auch noch eifersüchtig auf den Nachbarn war und deshalb meinen Vater Roberto – Gott hab ihn selig, nie leiden konnte, hat Pasquale auch das Haus nicht bekommen. Aber jetzt ist ja alles ganz anders. Ich weiß, das klingt alles ein wenig chaotisch, ist aber im Grunde ganz einfach, wenn man sich ein wenig in Sizilien auskennt.

Und wenn man dann noch weiß, dass dieser Rosario vor etwa 8 Jahren dem Massimo die Frau ausgespannt hat, und zwei Jahre später mit Rosanna in den verfeindeten Nachbarort umgezogen ist, werden die Dinge klarer, zumal seinerzeit ein dubioser Mafioso im Auftrag von Salvatores Bruder den Ehebrecher umbringen sollte. Lange Rede, kurzer Sinn, Massimo ist während des Umzugs auf mysteriöse Weise verschwunden, was aber weiter kein Aufsehen erregte und auch niemanden interessierte. Jedenfalls würde es die Sache mit meinem Hauskauf nicht unnötig erschweren. Es sei denn, ich würde mit Rosarios glutäugiger Freundin Rosanna, die keinem Flirt aus dem Weg geht, ein Techtelmechtel vom Zaun brechen. Aber da besteht keine Gefahr, ich will ja das Haus.

Doch zurück zu Massimo, dem Gehörnten - Gott hab ihn selig! Viele in der Stadt Tusa vermuten, dass er in einer abgelegenen Zisterne in den Bergen der Madonie liegt und winken gelangweilt ab, zumal schon lange Gras über sie Sache gewachsen ist. Deshalb konnte Pasquale auch gestern mit Luigi relativ entspannt über meinen zukünftigen Wohnistz sprechen und ist mit ihm nach einem Espresso in der Bar „Bel Soggiorno“ zum Rathaus von Castel di Tusa gegangen, wo ja auch die Maria arbeitet.

Die beiden kennen sich schon seit Kindesbeinen und sie hilft gerne, besonders, wenn es um Grundstücke und schwierige Besitzverhältnisse geht. Maria putzt dort seit ewigen Zeiten die Büros im Rathaus und hat deshalb auch einen positiven Einfluss auf den Bürgermeister, zumal sie extrem gut gebaut ist, geradezu grandiose Brüste hat und wie man hört, dem Bürgermeister ab und zu gewogen sein soll, wenn große Not herrscht. Abgesehen davon kann man natürlich den Ortsvorsteher schlecht übergehen, zumal er wiederum auf den Ortspaten der Nachgemeinde angewiesen ist.

Und da auf dessen Gemarkung mein zukünftiges Haus steht, ist die Sache sensibel und man benötigt ein gewisses Fingerspitzengefühl. Schon deshalb muss man ihn natürlich in solch grundsätzliche Fragen einbeziehen. Insbesondere dann, wenn es um die Frage geht, wie man das mit dem Haus, das ich kaufen will ohne Aufsehen zu erregen, versteht ich -, am besten regelt.

Weil aber die Nachbarin, mit der er damals in der Schule in die gleiche Klasse gegangen ist, seinen Rat schätzt, bestehen wegen des guten Verhältnisses zu ihr gute Chancen. Aber Genaueres weiß Luigi auch nicht. Denn irgendjemand, den wir beide nicht kennen, dafür aber die Nachbarin, war dem Bürgermeister auch noch einen Gefallen schuldig. Jetzt habe ich irgendwie den Faden verloren. Immerhin, ich habe jetzt endlich das Haus. 

Um es auf den Punkt zu bringen, die Bude ist eine echte Schrottimmobilie. Allerdings ist die Lage grandios. Zum Glück ist es in Sizilien heiß und ich kann im Meer baden, denn hier gibt es ausreichend Wasser, sogar aus der Wand meines neuen Hauses, obwohl dort definitiv kein Wasseranschluss vorhanden ist. Ich habe das selbst nachgeprüft. Das soll mich jetzt nicht weiter beunruhigen, zumal die Zikaden auf dem Grundstück einen Höllenlärm machen und meine Augen im Hochgefühl des Anblicks verträumt über die Bucht von Messina wandern. 

Nach der Besichtigung will ich die Tür zum Haus abschließen. Sie ist dabei aus der Verankerung gefallen. Aber was solls. Es gibt hier ohnehin nix zu retten, außer der guten Laune und viel Hoffnung. Außerdem sind Südländer durchweg ehrliche Leute. Ich habe bereits den Handwerker bestellt. Er kommt vielleicht morgen, wahrscheinlicher aber ist, dass erst ein paar Wochen verstreichen, bevor er übermorgen kurz vorbeischaut. Wenn ich Glück habe.

Ich werfe noch einmal einen Blick auf das Abrissobjekt. Es gibt keinen Strom, keine Sickergrube und seit meinem Versuch, das Haus abzuschließen, auch keine Tür mehr. Zum Ausgleich liegt im Wohnzimmer weißer Carrara-Fußboden mit luftdurchlässigen Rissen und freier Sicht zum Untergeschoß. Ich blicke durchs Fenster in den Garten. Immerhin gibt es hinterm Haus neue Wäscheleinen und drei verrostete Gartenstühle.

Mein Blick fällt aufs windschiefe Dach. Sofort schießt mir eine alte sizilianische Binsenweisheit durch den Kopf: Das Dach ist dicht, aber nur, wenn es nicht regnet. Macht alles nichts, denke ich. Mit guten Verbindungen, vielen Amici und einem paar Tausend Euro Schmiergeld werde ich das Kind schon schaukeln. Ich habe jetzt ein Haus am Meer und bin stolz wie ein Spanier. Wie heißt es in meinem Vertrag so griffig? Gekauft wie gesehen. 

Das ist natürlich manchmal von Nachteil, zumal ich noch nicht genau weiß, mit wem ich eigentlich den Kaufvertrag abgeschlossen habe. Aber in Sizilien spielt das keine wirklich wichtige Rolle. Was zählt ist der Besitz und der gute Wille und wie schon erwähnt, der Pfarrer, der Bürgermeister, Don Cicio und die Hoffnung.

Ach - eh ich vergesse - ich bin seit 4 Jahren glückliches Mitglied der Gemeinde Castel di Tusa und der Mafia-Pate ist mein Nachbar. Und wer nun glaubt, das war alles sehr kompliziert, der irrt. Denn der Neubau eines Hauses in Deutschland ist weitaus komplexer, zeitraubender und undurchsichtiger, zumal es der Häuslebauer mit dem geballten Widerstand von Sachbearbeitern in der Behördenmafia zu tun bekommt, die jeden Bauantrag und jede Genehmigung Bauherrn entweder in den Ruin oder in den Selbstmord treiben.

                  ICH BITTE EUCH UM EURE UNTERSTÜTZUNG

Unabhängiger Journalismus ist zeitaufwendig und bedarf solider Recherchen. Dieser Blog ist ein "one-man-business". Wenn ihr meine Arbeit schätzt und unterstützen wollt, nutzt dazu bitte den Spendenlink zu meiner Kontoverbindung. Herzlichen Dank für Eure Hilfe. Ohne Eure Unterstützung könnte ich meine Berichterstattung nicht in dieser Form aufrechterhalten.


HIER GEHTS ZUM SPENDENLINK

                                                          auch der kleinste Betrag hilft.

 https://politsatirischer.blogspot.com/p/spende-fur-blog.html

 

Kommentare

  1. Oh herrlich diese Beschreibung. Es ist allerdings auch in Deutschland von Vorteil wenn man Parteikollegen in der Behörde sitzen hat. Passt nicht weitererzählen.

    AntwortenLöschen
  2. Im Jahr 2019 konnten wir noch in Thüringen ein bald 100jähriges Haus kaufen und total sanieren:
    https://n0by.blogspot.com/2019/10/kupfer-statt-alu-putzen-statt-schimmeln.html

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

ich freue mich auf jeden Kommentar

Beliebte Posts aus diesem Blog

120 Migranten in Oberbayern - oder der Fluch der guten Tat

Um ein Haar hätte ich mich von der eigenen Häme übermannen lassen, als ich heute Morgen den „MERKUR“ aufgeschlagen und gierig die Headline des Schock-Artikels gelesen habe: "Wütende Proteste am Dorfrand gegen ein geplantes „Containerdorf.“ Das unvermeidliche "Naturereignis Flüchtlinge" trifft nun auch Bairawies mit der geballten Wucht einer abstrusen Migrationspolitik. Bairawies, ein Ortsteil von Dietramszell, eine oberbayerische Dorfgemeinde vor den Toren Münchens gelegen, darf man mit Recht als oberbayerisches Kleinod bezeichnen. Der beschauliche Ort, an einem kleinen Badesee gelegen, steht wie kein anderer Ort für die Postkartenidylle Bayerns. Inmitten lieblicher Landschaften, dort wo die Berge am schönsten, die Wiesen am saftigsten, die Blumenkästen auf den Balkonen die buntesten und der Bayer am bayrischsten ist, bahnt sich Ungemach an. Ausgerechnet in einem Ort, umzingelt von Seen und Wäldern, Wiesen und Kühen, in dessen Gemeinde die Luft kuhstallgeschwängert di...

Claas Relotius – Grüner Wahlkampfstratege eines politischen Influencers

Nun kann ja niemand ernsthaft behaupten, Influencer sei ein Beruf, wenngleich sich Legionen junger Menschen einer solchen „Berufung“ zuwenden. Es gilt bei diesem „Berufsbild“ die Formel: Je stärker die Ausprägung eines intellektuellen Mangelsyndroms, desto größer die Anziehungskraft für eine Tätigkeit, die keine Qualifikation erfordert und selbst den hoffnungslosesten Dilettanten ernähren kann. Nichtsdestoweniger sollten Influencer, ob nun männlich oder weiblich, zwingend einige Bedingungen erfüllen, um erfolgreich zu sein. Man muss reisefreudig sein, über ein neurotisches Über-Ego mit narzisstischer Selbstüberschätzung verfügen und sich überdies optisch signifikant von Ricarda Lang oder Anton Hofreiter abheben. Der Grund liegt auf der Hand. Für Hersteller erotischer Unterwäsche oder atemberaubender Bademoden beispielsweise, sähen die Umsatz- und Ertragsperspektiven der beworbenen Unternehmen ziemlich düster aus. Würden sich die Genannten mit Dessous von "La Perla" oder mit...

Haus-Durchsuchungsorgien und Beleidigungsanzeigen – das neue politische Geschäftsmodell

Nicht nur die im Absturz befindlichen Ampelkoalitionäre, sondern auch Politiker unserer sogenannten christlichen Parteien ergehen sich in jüngster Zeit in Beleidigungs- und jämmerlich wirkenden Herabwürdigungsanzeigen, ganz so, als gäbe es an deren Selbstwertgefühl noch irgendetwas zu retten. Eine beispiellose Welle von Polizeieinsätzen wegen geradezu lächerlicher Verunglimpfungen und kritischer Äußerungen schwappt durchs Land. Unsere „politischen Influencer und Popstars“ scheinen sich derzeit nur noch auf die wirklich bedeutsamen und fundamentalen Themen zu konzentrieren. Überbordende Clan-Kriminalität, Friedensvermeidungsstrategien mit Putin, Abschaffung des Klimas, Energie oder Inflation sind nicht mehr prioritär und gehören nicht dazu. Das neue Betätigungsfeld missverstandener Polit-Eliten heißt Strafanzeigen, Beleidigungsklagen oder Befindlichkeitsprozesse. Das Engagement zur Bewältigung von Regierungsaufgaben scheint mehr und mehr zu einem Nebenerwerbsjob zu mutieren. Es gibt Wic...