Oft genug nötigt mir die deutsche Polit-Elite ein mitleidiges Lächeln ab, manchmal auch fassungsloses Staunen, häufig ungläubiges Kopfschütteln. Doch gestern hätte ich empört aus meinem Fernsehsessel springen mögen. Wie lautete doch gleich die Eingangsmeldung der Tagesschau? Gabriel fordert den „kulturellen Kampf“ gegen Islamisten. Urplötzlich, als habe ihn jäh der Geistesblitz getroffen, wirbt er für ein hartes Durchgreifen gegen islamistische Strömungen in Deutschland. "Salafistische Moscheen müssen verboten, die Gemeinden aufgelöst und die Prediger ausgewiesen werden, und zwar so bald wie möglich." Ist er Mitglied bei der CSU oder gar bei der AFD geworden und ich habe es nicht bemerkt? Derselbe Mann, der sich mit einem „Refugees welcome“-Button auf die Regierungsbank setzte, wirft der Kanzlerin anderthalb Jahre später vor, eine Million Flüchtlinge eingeladen zu haben. Erinnern wir uns an den 22. August 2015 – das ist gerade mal 15 Monate her, da erfand dieser ...
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)