Wie kommt es eigentlich, dass man von den Medien
nichts sieht und hört, wenn unser Bundespräsident im Namen des Klimaschutzes
die Veranstaltung „Fridays vor Future“ von Berlin nach Hamburg und von dort mit
dem Heli „jettet“. Frank-Walter Steinmeier, umjubelter Star der Jugendlichen,
ließ sich nicht zwei Mal von jungen Schulschwänzern bitten, am Rathaus von Neumünster
einige Schüler zu begrüßen, die dort eine Mahnwache für den Klimaschutz
abhielten.
Nun ja, die einen jetten für Rassismus, die anderen
für die Demokratie, Steinmeier eben für das Klima oder einen Privatbesuch beim
Schwiegervater. Für ganze 350 Kilometer bemühte er vor drei Tagen wieder einmal, den Airbus A 380 „Adenauer II“ mitsamt Crew, weiblicher Flugbegleitung, einem
Dutzend Claqueure aus der Journaille und seine Pressesprecherin, um die Schüler
für ihr Engagement zu loben. Vermutlich war ihm gar nicht klar, dass die
Teenies gegen CO2 in der Atmosphäre demonstrierten. Altväterlich strich er mit der Hand über die Haupthaare der Kleinen, als sie ihm engagiert erklärten, dass sie die Welt vor dem bösen CO2 retten wollen.
Steinmeier schert sich nicht um die Themen oder
Anlässe, wenn es darum geht, von A nach B zu kommen. Nach einem Privatbesuch
unseres deutschen Königs Frank-Walter dem Ersten beim Schwiegervater in Salchendorf
(Siegerland), ließ sich seine Majestät am 25. Juni 2017 von einem
Sonderflugzeug der Bundeswehr standesgemäß abholen, um sich von Burbach aus
mitsamt seiner Gattin ins 60 Kilometer entfernte Köln fliegen zu lassen. Die
selbstherrliche Entgleisung kann man nur nachvollziehen, wenn man sich ein
wenig mit der Psyche und der Vita des Neu-Adligen beschäftigt, anderenfalls
müsste man ihn vor Wut mit einer Zaunlatte..., nein, ich sags jetzt nicht.
Nun ja, Steinmeiers Vater Tischler, und die Mama –
eine aus Breslau stammende, heimatvertriebene Fabrikarbeiterin, da gab es in
seiner Jugend für Schöngeistiges keinen Raum. Schweiß, Enge und Tristesse,
schäbiger Linoleumboden und der Geruch von verkochtem Kraut brannten dem
kleinbürgerlichen Spross aus Westfalen-Lippe Frank-Walter wie Wundmale in der
Seele. In dieser beengten Welt staunt man mit großen Augen, wenn mal der reiche
Onkel kommt und seinen neuen Mercedes vorführt. Jetzt hat er selber ein
Flugzeug, mit dem er dem ganzen Dorf, einschließlich Bürgermeister mal so
richtig zeigen kann, was aus dem Rotzlümmel Frank-Walter geworden ist.
Während seines Studiums traf er die Elke aus der
Nachbarschaft, auch nicht gerade von aristokratischem Geblüt. Fräulein
Budenbender, heute First-Lady unserer Republik. Wie Steinmeiers Vater war auch
er Tischler und die Schwiegermama unseres blaublütigen Parvenüs eine
Hauswirtschaftlerin. Verständlich, wenn beide mit Macht das kleinbürgerliche
Proletariat hinter sich lassen wollen. Und so nahm das Verhängnis seinen Lauf.
Sie heirateten und studierten. Was blieb? Der Stallgeruch. Den wird man einfach
nicht los, so sehr man sich schüttelt. Schwamm drüber. Frank-Walter, ein
blutarmes Kerlchen, bar jeden Charismas und Esprits, machte eine steile
Karriere als Parteigenosse und wurde Schröders beflissener Aktendeckel.
Nach seiner Inthronisation gab‘s kein Halten mehr.
Elke war nicht länger nur seine Frau, sie wurde zur Gemahlin und
Hochwohlgeborenen unserer Republik. Man stelle sich vor, man müsste plötzlich
Frau Kratochwil von der Etagenwohnung nebenan mit „eure Hoheit“ ansprechen,
obwohl sie gestern noch die Treppe zum dritten Stock nass aufgewischt hat. Nun
ja, das Leben spielt merkwürdige Kapriolen. Jetzt reist man mit einem
zweistrahligen Jet ins benachbarte Salchendorf. Unsereiner besucht Oma
Brakelsiek im Nachbardorf mit dem neuen Opel Corsa und investiert 8 Euro
fuffzich für Sprit und Alpenveilchen als Mitbringsel.
Leider ist nicht bekannt, wie lange Steinmeier den Luftkorridor
von Berlin nach Hamburg, respektive Neumünster in Beschlag genommen hat. Mehr
als 20 Minuten dürfte die Chose nicht beansprucht haben und wie es scheint,
jucken ihn weder Kosten, Abgase, CO2-Emmissionen oder Sinn einer Dienstreise.
Hauptsache, in der Luft. Schließlich ist man ja wer....
Wenn man einmal davon absieht, dass die 20-minütige
Nutzung des Jets, inclusive Start, Landung und Parken der Maschine etwas über
20 Tausend Euro kostete, schlug der Privatausflug mit Sicherheitseskorte,
Leibwächter und Entourage zum Reihenhäuschen in Salchendorf und zurück nach
Köln mit insgesamt mit ca. 60 Tausend Euro zu Buche. Viel billiger wird es von Berlin nach Neumünster auch nicht gewesen sein. Von den Tagespesen für Bratwurst und Pommes will ich erst gar nicht reden. Ich will ja nicht meckern,
aber vermutlich war diesem Grüßaugust aus dem Schloss Bellevue ein ICE zu popelig. Immerhin, bei den Schwiegereltern gab‘s Kaffee und Streuselkuchen
auf dem Sofa.
Man wird das Gefühl nicht los, dass so einige der
deutschen Spitzenpolitiker jedes vernünftige Maß verloren haben und mit
Steuergeldern umgehen, als wären sie mit der Generalvollmacht ausgestattet, mit dem Geld des gemeinen Bürgers die eigene Villa zu heizen. Jene, die unser Land
regieren, scheinen vergessen zu haben, woher sie kommen. Sie haben auch den
Unterschied zwischen legitim, angemessen und notwendig nie gelernt. Von wem
auch! Dort, woher „solche Leute“ kommen, ist soziale Kompetenz, adäquates
Verhalten und Rücksichtnahme auch nicht von Relevanz.
Um Missverständnisse zu vermeiden, ich bin weit weg
von Standesdünkel oder gar Neid. Doch es beißt die Maus den Faden nicht, ob nun
Merkel, Scholz oder Schulz, Siggi oder Heiko, man riecht hundert Kilometer
gegen den Wind, aus welchem Stall sie stammen. Kaum haben Biedermänner,
Spießer und Kleinbürger ein Amt inne, das mit Macht und Einfluss ausgestattet
ist, heben sie wie Steinmeiers Jet ab, kommen jedoch mental auch nicht weiter,
als die schon zitierten 60 Kilometer nach Salchendorf oder die 250 Kilometer
nach Neumünster. Herr Maas und sein Buchhändler Schulz sind das beste Beispiel für
unterentwickelte soziale Kompetenz und anmaßende Selbstüberhöhung.
Wenn beispielsweise ihre Durchlaucht Angela
Merkel in Hamburg über 4.000 Euro pro Nacht für ihre Suite ausgibt, mag das in
ihren Augen ihr gutes Recht sein. Ich halte es für eine Provokation. Sie hat,
wie King Steinmeier, jede Verhältnismäßigkeit des eigenen Aufwandes verloren,
Begriffe wie „angemessen“, „geeignet“ oder „geboten“ kommt in deren Wortschatz
nur dann vor, wenn es gilt, den Bürger an die Kandare zu nehmen. Nicht aber bei Flüchtlingen, Waffendeals, Kinder-Klima-Gipfel
oder beim Wetteifern ums eigene Image. Mich erinnert diese
selbstgewählte Dekadenz an die Anfänge der französischen Revolution. Die breite
Bevölkerung hat die bedenkenlose und verächtliche Verschwendung von
Steuergeldern längst wahrgenommen.
So sind sie eben, - Kleinbürger -, deren Erziehung von
kleinem Geist, Margarinebrot und schmalem Geldbeutel geprägt war. Wehe, sie
gewinnen im Lotto. Dann hauen die jäh mutierten Majestäten auf die Kacke,
kaufen sich einen Ferrari, um die Kuhscheiße an den Sohlen ihrer Schuhe loszuwerden und benehmen sich wie
die Axt im Walde. Ab sofort fühlen sie sich den oberen Zehntausend ebenbürtig und merken noch nicht einmal, dass hinter ihrem Rücken die Nasen gerümpft werden. Allerdings
geben jene ihr eigenes Geld aus, während unsere Elite wie Edel-Parasiten auf
Kosten des einfachen Volkes auf der vergoldeten Toilette Platz nehmen und dort
ihre politische Notdurft verrichten. Ich bin sicher, irgendwann werden die
Köpfe rollen.
Genauso muss Satire sein, ich gratuliere!!!
AntwortenLöschenBesser kann man die völlig Abgehoben nicht beschreiben.