Eigentlich ist alles so gelaufen, wie es von unserer ach so vertrauenswürdigen Presse zu erwarten war. ARD und ZDF-Korrespondenten, die nur allzu gerne auf den Zug von Ungeheuerlichkeiten springen, sie waren schnell bei der Hand, als sie über antisemitische Umtriebe im Leipziger "Hotel West-In" berichteten.
Ja, ja, dieser Gil Ofarim ist ein Fuchs, wusste er doch zu genau, auf welche Weise er sein ohnehin bejammernswertes Image mit einer wohlkalkulierten Lüge aufpolieren konnte. Doch der Schuss geht jetzt gewaltig nach hinten los. Sein unseliger PR-Auftritt ist in die Dimension einer schweren Volksverhetzung angewachsen, und das in Tateinheit mit Rufschädigung, übler Nachrede, Falschaussagen an Eides statt und weitere damit verbundenen Kleinigkeiten. Mit Kleinigkeiten sind die Schadensersatzforderungen des Hotel "West-Inn" und des zu unrecht entlassenen Mitarbeiter gemeint.
Auf die völlig kritiklosen Pressevertreter und die auf Erbschuld getrimmten Fernsehsender mitsamt ihrem plärrenden Personal war wieder einmal Verlass. Der C-Promi mit jüdischen Wurzeln hatte bei Instagram berichtet, er sei wegen seiner Kette mit Davidstern am Hoteltresen von Angestellten diskriminiert worden. Und prompt stürzten sich Fernsehsender, Gazetten, und sensationsgeile Redaktionen mit ausgeprägtem, rotem Sendungsbewusstsein geradezu überschwenglich an die Arbeit.
Das hatte zur Folge, dass der Mitarbeiter des Hotels öffentlich-rechtlich in der gesamten BRD gegeißelt wurde. Er konnte sich fortan nirgends mehr sehen lassen. Selbst der Zentralrat der Juden schaltete sich wegen dieser Ungeheuerlichkeit ein und zeigte sich fassungslos.
Und alle jene, die sich für wichtig halten, meldeten sich zu Wort – von Igor Levit bis Heiko Maas, von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes bis zum Zentralrat der Juden in Deutschland. Man verdammte gleich ganz Sachsen als rassistisches und antisemitisches Mekka Dunkeldeutschlands und forderte Konsequenzen. der beschuldigte Mitarbeiter des Hotels müsste sofort entlassen und staatliche Gelder im „Kampf gegen Rechts“ aufgestockt werden, hieß es. Sachsens stellvertretender Ministerpräsident und SPD-Chef Martin Dullig entschuldigte sich gar stellvertretend für den gesamten Freistaat.
Das Manegement des West-In-Hotels distanzierte sich pflichtgemäß von seinem Mitarbeiter und setzte ihn kurzerhand an die frische Luft. Der von Ofarim zu unrecht Beschuldigte bekame im Hotelgewerbe seit dem 5. Oktober 2021 keinen Fuß mehr auf die Erde. Die Hetzjagd auf den Rezeptionisten kam einem Berufsverbot gleich.
Wieder ein Jude diskriminiert. Und das in aller Öffentlichkeit – dazu auch noch ein Promi. Welch ein Eklat! Dem Bundesbürger stockte der Atem. In einem 4-Sterne-Hotel rastete das angeblich rechtsextreme Personal aus, als ein selbsternannter "Jude" einchecken wollte. Und natürlich in Sachsen. Es passte wieder einmal alles. Und Ofarim? Sein Motiv ist klar. Mit einer werbewirksamen Botschaft kommt man wieder ins Gespräch. Und richtig, die Strategie des Pseudostars fiel bei der Presse und in der Öffentlichkeit auf fruchtbaren Boden.
Der kollektive Aufschrei war enorm. STERN und SPIEGEL widmeten dem halbseidenen Schlagerfuzzi ausführliche Artikel. ZDF und ARD warfen gar Antisemitismus-Experten ins Rennen und damit auch ein bedenkliches Bild auf das wieder auferstandene Nazideutschland. Selbst bei Markus Lanz fand die Ofarim-Story einen würdigen Platz. Die mediale Kreuzigung der Rezeptionsiten im Hotel hätte kaum dramatischer sein können. Kritisches Hinterfragen, besonders bei einem solchen Vogel, das erspart sich unsere Medienlandschaft nicht erst seit gestern. Im Gegenteil.
Kein Provinzblatt und kein schmierfinkender Storyteller ließ sich die Sensationsnachricht entgehen, galt es doch, das eigene Publikum bis in den letzten Winkel dörflicher Idylle hinsichtlich deutscher Mentalität und bedenkliche Judenfeindlichkeit bildhaft aufzubereiten, und dem deutschen Fernsehzuschauer den dramatisch grassierenden Judenhass zu dokumentieren. Wieder einer, der das Opfer mit diskriminierender Herabwürdigung angriff und es nur wegen der Herkunft mit nicht hinnehmbarer Demütigung zutiefst beleidigte.
Sogar die "Jüdische Allgemeine" sprang auf den Zug. Sie titelte:
"In sozialen Medien hieß es sofort - Der Jude lügt."
https://www.juedische-allgemeine.de/politik/in-den-sozialen-medien-hiess-es-sofort-der-jude-lugt/
Wie konnten diese Zehntausende Mitglider sozialer Netzwerke unterstellen, dass Ofarim Geschichten erzählt? Ein weiterer Beleg, wie es um Deutschland bestellt ist. Doch sie hatten recht, diese protestierenden User. Nur Journalisten renommierter Tageszeitungen und Fernsehmoderatoren beharrten darauf, dass Deutschalnd immer "brauner" wird und haben geradezu dankbar Ofarim als lebenden Beweis für ihre Antisemitismusthese ins rechte Licht gerückt. Ofarim, verloren im brauen Hotelsumpf.
Nun hat der Staatsanwalt den Möchtegern-Musiker Gil Ofarim wegen des Vorwurfes der falschen Verdächtigung und Verleumdung angeklagt. Das Verfahren gegen den von Ofarim durch Antisemitismusvorwürfe belasteten Leipziger Hotelmitarbeiter wurde eingestellt, wie die Ermittlungsbehörde am Donnerstag mitteilte. Alles erstunken und erlogen, das darf man, wie nicht anders vermutet, als Fazit festmachen. Aufgrund der großen öffentlichen Wirkung des Falls sei die Anklage gegen Ofarim zum Landgericht und nicht zum Amtsgericht erfolgt.
Was
das heißt ist klar. Während ein Amtsgericht im Falle eines Schuldspruches
maximal 2 Jahre Gefängnis verhängen darf, läuft das auf dem Landgericht ein
wenig harscher. Das Landgericht verhängt die deftigen Haftstrafen bis hin zu lebenslänglich.
Da darf sich dieser Ofarim schon mal auf einsame Stunden einstellen.
Die
Anklage gegen Ofarim wird bei den voreiligen Schreihälsen nicht viel ändern. Schon bei
der nächsten Gelegenheit werden die gleichen Verdächtigen wieder voreilig „Nazi-Alarm“
schreien, wenn sich die Möglichkeit eines Podiums bietet. Schließlich kann
nicht sein, was nicht sein darf. Und dass der Antisemitismusvorwurf in
Deutschland nicht immer zu Recht erhoben wird, sondern mitunter auch aus
politischem Kalkül, und manch einer versucht, daraus seinen Vorteil zu ziehen,
das darf natürlich ganz besonders nicht sein.
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