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Gestern - Samstag..., 14 Uhr, Sonne -, vorsommerliche Temperaturen. Ich saรŸ alleine an einem Tisch im spรคrlich besetzten Biergarten im oberbayerischen WeรŸling am See, schaute den Enten zu und rauchte bei einem Cappuccino gemรผtlich meine Zigarette.

Der Blick vom Biergarten auf den See von WeรŸling

Ein lauer Frรผhlingswind strich durch meine Haare und versprach mir einen angenehm-harmonischen Nachmittag. Es war einer dieser Tage, an dem man als Mann nicht nur die Seele baumeln lassen will, vor allem dann, wenn sich die Natur wieder zu Wort meldet und sich sรคmtliche Lebenssรคfte unweigerlich bemerkbar machen.  

"Kรถnnen Sie sich bitte an einen anderen Tisch setzen?"

Ich blickte auf und musterte erstaunt die zwei jรผngeren Frauen - unรผbersehbar "grรผne Fraktion". Typ - รถko-ernรคhrt und leicht รผbergewichtig, aber vom Leben enttรคuscht. Lippen scharfkonturig wie eine Rasierklinge, Mundwinkel auf halb fรผnf.

In ihrem "Kรถnnen Sie bitte" schwang ein pรคdagogisch-zurechtweisender Unterton - und in ihrem Blick und ihrer Tonlage der Anflug eines angeekelten Vorwurfs. Sie traf mit ihrer Aufforderung genau jene Mischung von Impertinenz, AnmaรŸung und das alleinige Anrecht auf einen Sonnenplatz, die mir schon als Jugendlicher reflexartig ein dickes Fell bescherte.

"Warum?"

"Ihr Zigarettenrauch stรถrt uns." Sie deutete auf einen verwaisten, schattigen Tisch im Hintergrund.

"Ich kรถnnte, wenn ich wollte", antwortete ich kurz und widmete mich wieder den Enten, die in der friedvollen Athmosphรคre vor mir ihre Bahnen zogen...

"Dann machen Sie wenigstens Ihre Zigarette aus...!"

Das Schnattern der Enten jedoch verlangte meine ungeteilte Aufmerksamkeit.

"So eine Rรผcksichtslosigkeit", meinte sie pikiert und nahm mit ihrer Bekannten sichtlich erbost an dem Tisch Platz, den sie mir offenkundig schon beim Betreten des Biergartens zuweisen wollte. Zugegeben, an dem schattigen Tisch war es merklich kรผhler und auch der Blick รผber den See nicht ideal. Umso besser schmeckte mir der Cappuccino und mein Glimmstรคngel.

Solche Dialoge, die einem den Frรผhling versauen kรถnnten, sind nur in Deutschland mรถglich, schoss es mir in den Kopf und ich verrรผhrte mit Inbrunst den Zucker in meiner Tasse. Vor meinen Augen versuchte ein Erpel wolllรผstig die Schnabeline seines Herzens zu besteigen, wurde aber von ihr robust abgeschรผttelt. Ja, ja, das Leben kann manchmal verdammt hart sein, wenn man zu aufdringlich ist. Auch fรผr Erpel.

Wer vรถgeln will, muss freundlich sein, dachte ich mir mit einem verkniffenen Grinsen und war gleichzeitig dem Herrn dankbar, dass er mir zwei unangenehme Zeitgenรถssinen vegan-รถkologischer Anhรคngerschaft geschickt hatte, mit der er meine Versuchung nachhaltig durchkreuzte, etwa mit ausgesuchter Freundlichkeit meinen Tisch zu rรคumen. Der unverstellte Blick auf den See und ein Stรผck Streuselkuchen mit Sahne versรถhnte mich wieder und gab mir meine innere Balance zurรผck.

                                        

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Kommentare

  1. Alles richtig gemacht, Herr Mancini.
    Einen รคhnlichen Fall habe ich auch erlebt..morgens am Bahnhofscafรฉ, eben noch einen Kaffee vor der Fahrt, saรŸen wir drauรŸen am Tisch und dampften.
    Ich bemerkte die Blicke vom Nachbartisch schon die ganze Zeit, habe mich aber nicht drum gekรผmmert. Einige Minuten spรคter standen die beiden Mรคnner an unserem Tisch und sagten in vorwurfsvollem Ton, daรŸ mein Gerรคt ja ganz schรถn dampfe und ob das sein mรผsse.
    Meine Frage, ob die Beiden Nichtraucher seien, wรผrde natรผrlich verneint. Mit einem Lรคcheln im Gesicht habe ich dann geraten, daรŸ die Beiden doch bitte nach drinnen gehen mรถgen. Als Nichtraucher wollten sie doch sicher auch, daรŸ man die Raucher nach drauรŸen verfrachtet...und nun mรถgen sie doch bitte die rauchfreie Zone drinnen genieรŸen und mich drauรŸen in Ruhe dampfen lassen. Empรถrung und Abzug..aber ich hatte meine Ruhe.
    Man muss solchen Leuten ihre eigenen, herbeiempรถrten Regeln regelmรครŸig um die Ohren hauen...anders kapieren diese Menschen es nicht.

    Nordische GrรผรŸe ๐Ÿ˜๐Ÿ‘

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