Direkt zum Hauptbereich

...๐ž๐ข๐ง๐ž "๐๐ž๐ฎ๐ญ๐ฌ๐œ๐ก๐ž" ๐๐ž๐ ๐ž๐ ๐ง๐ฎ๐ง๐ .

Gestern - Samstag..., 14 Uhr, Sonne -, vorsommerliche Temperaturen. Ich saรŸ alleine an einem Tisch im spรคrlich besetzten Biergarten im oberbayerischen WeรŸling am See, schaute den Enten zu und rauchte bei einem Cappuccino gemรผtlich meine Zigarette.

Der Blick vom Biergarten auf den See von WeรŸling

Ein lauer Frรผhlingswind strich durch meine Haare und versprach mir einen angenehm-harmonischen Nachmittag. Es war einer dieser Tage, an dem man als Mann nicht nur die Seele baumeln lassen will, vor allem dann, wenn sich die Natur wieder zu Wort meldet und sich sรคmtliche Lebenssรคfte unweigerlich bemerkbar machen.  

"Kรถnnen Sie sich bitte an einen anderen Tisch setzen?"

Ich blickte auf und musterte erstaunt die zwei jรผngeren Frauen - unรผbersehbar "grรผne Fraktion". Typ - รถko-ernรคhrt und leicht รผbergewichtig, aber vom Leben enttรคuscht. Lippen scharfkonturig wie eine Rasierklinge, Mundwinkel auf halb fรผnf.

In ihrem "Kรถnnen Sie bitte" schwang ein pรคdagogisch-zurechtweisender Unterton - und in ihrem Blick und ihrer Tonlage der Anflug eines angeekelten Vorwurfs. Sie traf mit ihrer Aufforderung genau jene Mischung von Impertinenz, AnmaรŸung und das alleinige Anrecht auf einen Sonnenplatz, die mir schon als Jugendlicher reflexartig ein dickes Fell bescherte.

"Warum?"

"Ihr Zigarettenrauch stรถrt uns." Sie deutete auf einen verwaisten, schattigen Tisch im Hintergrund.

"Ich kรถnnte, wenn ich wollte", antwortete ich kurz und widmete mich wieder den Enten, die in der friedvollen Athmosphรคre vor mir ihre Bahnen zogen...

"Dann machen Sie wenigstens Ihre Zigarette aus...!"

Das Schnattern der Enten jedoch verlangte meine ungeteilte Aufmerksamkeit.

"So eine Rรผcksichtslosigkeit", meinte sie pikiert und nahm mit ihrer Bekannten sichtlich erbost an dem Tisch Platz, den sie mir offenkundig schon beim Betreten des Biergartens zuweisen wollte. Zugegeben, an dem schattigen Tisch war es merklich kรผhler und auch der Blick รผber den See nicht ideal. Umso besser schmeckte mir der Cappuccino und mein Glimmstรคngel.

Solche Dialoge, die einem den Frรผhling versauen kรถnnten, sind nur in Deutschland mรถglich, schoss es mir in den Kopf und ich verrรผhrte mit Inbrunst den Zucker in meiner Tasse. Vor meinen Augen versuchte ein Erpel wolllรผstig die Schnabeline seines Herzens zu besteigen, wurde aber von ihr robust abgeschรผttelt. Ja, ja, das Leben kann manchmal verdammt hart sein, wenn man zu aufdringlich ist. Auch fรผr Erpel.

Wer vรถgeln will, muss freundlich sein, dachte ich mir mit einem verkniffenen Grinsen und war gleichzeitig dem Herrn dankbar, dass er mir zwei unangenehme Zeitgenรถssinen vegan-รถkologischer Anhรคngerschaft geschickt hatte, mit der er meine Versuchung nachhaltig durchkreuzte, etwa mit ausgesuchter Freundlichkeit meinen Tisch zu rรคumen. Der unverstellte Blick auf den See und ein Stรผck Streuselkuchen mit Sahne versรถhnte mich wieder und gab mir meine innere Balance zurรผck.

                                        

Fรผr eine Patenschaft mit einem monatlichen Betrag bin ich sehr dankbar. Selbst die kleinste Spende hilft mir, diesen vรถllig unabhรคngigen Blog stets aktuell, spannend und informativ zu halten. 

Auch ein einziger Klick auf einen der Werbebanner im Lesetext oder das Teilen in anderen Netzwerken (FB oder TWITTER) hilft mir bei der Arbeit und der Finanzierung meines Blogs.

Herzlichen Dank - euer Claudio Michele Mancini

SPENDENKONTO
Claudio Michele Mancini
Unicredit Santo Stefano
IBAN IT03S0200882540000106185335

BIC/Swift: UNICRITM1892 

Kommentare

  1. Alles richtig gemacht, Herr Mancini.
    Einen รคhnlichen Fall habe ich auch erlebt..morgens am Bahnhofscafรฉ, eben noch einen Kaffee vor der Fahrt, saรŸen wir drauรŸen am Tisch und dampften.
    Ich bemerkte die Blicke vom Nachbartisch schon die ganze Zeit, habe mich aber nicht drum gekรผmmert. Einige Minuten spรคter standen die beiden Mรคnner an unserem Tisch und sagten in vorwurfsvollem Ton, daรŸ mein Gerรคt ja ganz schรถn dampfe und ob das sein mรผsse.
    Meine Frage, ob die Beiden Nichtraucher seien, wรผrde natรผrlich verneint. Mit einem Lรคcheln im Gesicht habe ich dann geraten, daรŸ die Beiden doch bitte nach drinnen gehen mรถgen. Als Nichtraucher wollten sie doch sicher auch, daรŸ man die Raucher nach drauรŸen verfrachtet...und nun mรถgen sie doch bitte die rauchfreie Zone drinnen genieรŸen und mich drauรŸen in Ruhe dampfen lassen. Empรถrung und Abzug..aber ich hatte meine Ruhe.
    Man muss solchen Leuten ihre eigenen, herbeiempรถrten Regeln regelmรครŸig um die Ohren hauen...anders kapieren diese Menschen es nicht.

    Nordische GrรผรŸe ๐Ÿ˜๐Ÿ‘

    AntwortenLรถschen

Kommentar verรถffentlichen

ich freue mich auf jeden Kommentar

Beliebte Posts aus diesem Blog

Mein heutiges Schreiben an die Firma Rossmann

  Sehr geehrte Damen und Herren, Mit einiger Verwunderung habe ich Ihren Austritt aus dem Verband der Familienunternehmer zu Kenntnis genommen. Anlass fรผr Sie ist, wie ich aus den Medien entnehme, die Einladung des Mittelstandsverbandes einiger AfD-Politiker. Ich stelle fest, dass ich somit als Kunde mit aus Ihrer Sicht wohl falschen politischen Prรคferenzen in Zukunft auch nicht mehr willkommen bin. Ich erlaube mir Ihnen daher mitzuteilen, dass ich Ihrer Logik folgend, Rossmann-Filialen fortan meiden werde und als potenziell „problematischer“ Bรผrger auf kรผnftige Einkรคufe in Ihrem Hause verzichte, auch deshalb, um Sie und ihr Kassenpersonal nicht in peinliche Erklรคrungsnรถte zu bringen.   รœberdies mรถchte ich auch vermeiden, dass meine Umsรคtze in Ihrem Haus, – die womรถglich als politisch belastet gelten, weder Sie noch Ihre Hausbank in Verlegenheit bringen. Ich vermute, es handelt sich, was die politische Geisteshaltung angeht, um die Deutsche Bank. Da ich auch zukรผnftige g...

Victor Orban das tรถdliche Damoklesschwert fรผr Ursula von der Leyen und Selenskyj?

Die Stunde „Null“ fรผr die Ukraine und den korrupten Chef-Schnorrer Selenskyj rรผckt unerbittlich nรคher. Wolodymyrs panischer Hilferuf, Uschi mรถge gefรคlligst dafรผr sorgen, dass die Mitglieder der EU alsbald weitere dringend benรถtigte Milliarden รผberweisen, da die Haushaltslage des kriegsgebeutelten Landes extrem „angespannt“ sei. Der Hilferuf aus der Ukraine sorgte in Brรผssel fรผr hektische Betriebsamkeit. Die Notlage des prรคsidialen Schnorrers und seiner Kumpels scheint weit bedrohlicher zu sein als bislang bekannt. Unsere Uschi erfasste gedankenschnell die unhaltbare Situation, stufte den „pekuniรคren Notstand“ als kriegsentscheidende Geld-Verlegenheit ein und verschickte an sรคmtliche EU-Mitgliedsstaaten milliardenschwere Aufforderungsschreiben. Es gilt, das ukrainische Fass ohne Boden weiter mit dem schwer verdienten Steuergeld der Bรผrger aufzufรผllen, bevor der Russe kommt. Inzwischen liegen Uschis unmissverstรคndliche Brandbriefe und Spendenaufforderungen den Regierungen der EU-Mi...

Die Vertrauensfrage lรคsst nicht mehr lange auf sich warten.

Wie titelte der Stern in seiner letzten Ausgabe so markig? Merz – der Einsame. Man kรถnnte es auch in einem Satz zusammenfassen: Arroganz und Inkompetenz machen verdammt einsam. Und genau jene Attribute vereinigen sich in perfekter Symbiose in unserem Gipfel-Fritz.  Er, der unbestrittene Meister des unaufhaltsamen Abstiegs, der Korruption und Misswirtschaft legt sich seit Monaten gewaltig ins Zeug.  In der letzten Arbeitswoche hat Merz gleich mehrere Sprengsรคtze fรผr die Vertrauensfrage gezรผndet. Sie wird gestellt werden mรผssen - frรผher oder spรคter! Die Einsamkeit um Friedrich Merz ist geradezu ohrenbetรคubend. Die SPD-Spitzen simulieren nur noch den Burgfrieden, obwohl sie sich bereits mit Hellebarden, Schwertern, Streitรคxten und Morgenstern bewaffnet haben und auf jeder nur erdenklichen Lauer liegen. Auch innerhalb der CDU weht heftiger Gegenwind, nicht nur aus der Richtung der Jungen Union. Auch Sรถder bringt sich mit knackiger Rhetorik in Stellung und widerspricht dem Kanzl...