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Hört überhaupt noch jemand hin, wenn deutsche Medien ukrainische Märchen erzählen?

Lügenpresse? Davon kann längst keine Rede mehr sein. Die medialen Bauernfänger treiben es immer unverblümter und erklimmen bereits das Niveau habeckscher Top-Märchen. Keine Schlagzeile untermauert die These besser als die Heutige der WELT-Nachrichten. „Hier hat die Ukraine den Krieg schon gewonnen“, schwelgt Steffen Schwarzkopf in seiner Fernsehmoderation im Sender „WELT am Morgen.“

Im Windpark der neuesten Generation drehen sich auf saftigen, ukrainischen Wiesen in hundert Meter Höhe die gerade fertig gestellten Rotoren und versorgen die Bewohner der Provinz Nikolajew mit grünem Strom. Es fehlen nur noch ein paar grasende Kühe, Heidi und der Alm-Öhi. 

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass uns das Deutsche Fernsehen allen Ernstes verkaufen will, dass sich Selenskyj ein Beispiel am gründominierten Deutschland genommen hat. Will die Presse etwa suggerieren , dass die Ukraine jetzt auch mit schweren Umweltgeschützen wie Windmühlen Russland in die Knie zwingen will? Soweit ich mich erinnern kann, hat das bereits Don Quichote vergeblich versucht. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass Putin nicht mit Sancho Panza und seiner Rosinante einmarschiert.

Hätte ich mich nicht so gut im Griff, ich wäre um ein Haar mit dem Schlauchboot nach Afrika geflohen. Man hält den journalistischen Schwachsinn kaum noch aus, wie die propagandistischen Wiederkäuer unserer heimischen Presse dem gläubigen Volk täglich ins Wohnzimmer kotzen - und das mehrmals am Tag. 

Die zweite Botschaft zwischen den Zeilen hat es aber in sich. Dem Chio-Chips kauenden Fernsehzombie soll der windige Energievorstoß so nachhaltig ins Kleinhirn sickern, dass es dem deutschen Fernsehkonsumenten -, wie bei einem lauterbach'schen Doppelbooster -, die noch die restlichen Synapsen  außer Betrieb setzt. 

Denn nur 90 Kilometer von der Front entfernt, dort, wo die Russen wüten und Meter um Meter nach vorne rücken, führt uns eine ukrainische Umwelt-Initiative zwischen Bombenhagel und Mörsereinschlägen mit bewundernswertem Engagement vor Augen, wie man das gefährdete Klima auch in schweren Zeiten schützt. „Man sei jetzt autark“, so berichtet Steffen Schwarzkopf aus dem „Off“, und man könne mit dem Windpark 125.000 Menschen mit Strom versorgen. Ja, bist du deppert.

Kameraschwenk. Die Landschaften erinnern an das Wanderparadies Triberg im Schwarzwald, dort, wo die Berge steil und die Täler feucht sind. Zu sehen sind ein Dutzend Windkraftwerke aus deutscher Produktion, selbstredend finanziert mit Steuergeld, das man weniger betuchten Rentnern in Castrop-Rauxel oder Wanne-Eickel seit Beginn des Krieges mit schönen Einsparungsvorschlägen vorenthält. 

Und während die gewaltigen Rußschwaden rabenschwarzer Auspuff-Emissionen unserer deutschen Leopard-Panzer drei Kilometer weiter das Dorf Olschansk mit Co2-geschwängerter Luft verpesten, verwirbeln die gemächlich drehenden Rotoren die aufsteigenden Dieseldämpfe gleichmäßig über den Köpfen der Einwohner. Nur gut, dass wenigstens bei uns sämtliche Dieselfahrzeuge verboten werden. 

Nun ja, Lungenkrebs ist in Luhansk, Bachmut und Donezk kein sonderlich wichtiges Thema, eher umherfliegende Schrapnelle oder explodierende Munitionslager. Immerhin hat Annalena Baerbock in Interviews der deutschen Presse erklärt, dass mit Uran abgereicherte Nato-Geschosse weitgehend harmlos sind, auch wenn in dem ukrainischen Ort Chmelnyzki ein Lager mit stark strahlender Munition im Wert von 500 Millionen Dollar von den Russen in die Luft gejagt worden ist. Hunderttausende von verstrahlten Geschossen lösten sich in einem Atompilz über dem Himmel der Ukraine in einer Wolke auf.

Dazu müssen wir wissen, dass Uranmunition nur dann keine Menschen verseucht, wenn sie aus Deutschland und den Nato-Beständen stammen. Das chemische Zellgift ist als sogenannter „Alphastrahler“ bekannt und versursacht schwere, radioaktive Langzeitschäden. Annalena allerdings weist darauf hin, dass westlicher Uranstaub zu vernachlässigen sei, auch wenn durch ungünstige Wetterlagen sich Nanopartikel in ungeheurer Menge als giftige Staubwolken über München oder Dortmund abregnen sollten.

Natürlich weiß Baerbock nicht, dass sich diese radioaktiven Partikel überall niederschlagen und eingeatmet werden, anderenfalls wären ja die vielen Kobolde, die in Afrika und anderswo Kobalt schürfen, schon längst gestorben. Sie weiß auch nicht, dass die internationale Atombehörde nach der Explosion in Chmelnyzki die tausendfache Strahlung von Tschernobyl registriert hat. Wie sagte schon Konfuzius? Wer schmutzige Waffem liefert, wird radiokativen Wind ernten. 

Damals hat uns die Regierung gewarnt, Waldpilze zu sammen und zu essen oder gar Fleisch vom heimischen Wild zu verzehren. Schwamm drüber. Die Sache war ein Unfall, aber dennoch schlimm genug. Was jetzt eine deutsche Außenministerin von sich gibt, die eine tausendfache, radioaktive Verseuchung durch Lieferung von "grünen" und "umweltschonenden" Uranwaffen an die Ukraine billigend in Kauf nimmt, dafür gibt es keine Kategorie.

Im WELT-Laufband des "Klimaschutzberichtes" aus der Ukraine erfahren wir, dass Bachmut von den Wagner-Söldnern dem Erdboden gleich gemacht und die Russen somit die Stadt vollkommen unter ihre Kontrolle gebracht haben. Wie schön, wenn sich trotz dieser Widrigkeiten der Grüne Gedanke knapp hinter den Schützengräben und den Leichenbergen nachhaltig durchsetzt, auch wenn man im Donezk von menschlichem Leben kaum mehr ernsthaft reden kann.

Daher ist auch die Botschaft der grünen und regenerativen Energie unseres WELT-Korrespondenten Schwarzkopf für uns so eminent wichtig, weil wir auf diese Weise erfahren, dass selbst die kriegsgeschüttelte Ukraine den Umweltgedanken ernst nimmt und mit gutem Beispiel vorangeht. Es wird nicht mehr lange dauern, dann werden die Ukrainer den Russen mit deutschen Solarmodulen zu Leibe rücken.

In Windeseile, so betont Steffen Schwarzkopf, habe man den Windpark auf der grünen Wiese erstellt. Die Arbeiter hätten während der Zeit in Bunker gewohnt, um sich vor Raketenbeschuss zu schützen. Wie zur Bestätigung sind während der Reportage aus dem Hintergrund schwere Detonationen zu hören. Wenn jetzt noch der Wind aus dem Osten weht, kann Habeck in Kürze preiswerte Stromlieferungsabkommen mit der Ukraine für uns Deutsche abschließen.

Unter diesen Umständen darf man sich schon fragen, weshalb sich Bürger hierzulande, die in Armut und Frieden leben, sich gegen Solar- und Windanlagen sträuben und keine Wärmepumpen anschaffen wollen. Jeder weiß es doch inzwischen: Das Klima würde es uns danken, auch wenn die eine oder andere uran-angereicherte Regenwolke sich über unsere Felder ergießt und unsere Kühe dabei verrecken.       

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