Im Februar 1963 erblickte er als Hypochonder das Licht der Welt. In Birkesdorf – ein völlig unbedeutendes Kaff bei Düren, in dem die Einwohner gewöhnlich ebenso unbedeutenden Nachwuchs großzogen. Nur Karl – der war anders. Schon als Jugendlicher fiel er mit seherischen Fähigkeiten auf. Überall lauerten Gefahren. Selbst in der Grundschule von Niederzier, wo ihm Klassenkammeraden auf dem Schulhof das Leben schwer machten. Allgegenwärtige Risiken motivierten ihn mehr und mehr, auch über nicht vorhandene Gefahren nachzudenken und Unheil abzuwenden, bevor es drohte. Im Dorf nannten die Einwohner den pubertierenden Karl „Nosferatu von Birkesdorf“, der mit seinen düsteren Prognosen nicht nur bei seinen Eltern und Verwandten Angst und Schrecken verbreitete, sondern auch im weiten Umkreis seine Nachbarschaft in Panik versetzte. Für den kleinen Karl stand früh fest: Er wollte Medizin studieren, um sich selbst und die Menschheit zu retten. Die Jahre vergingen und aus dem anämisc...
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)